Preis für Forschung zur CO₂-Bindung mit Algen

Eutingen im Gäu / Karlsruhe. Ein gemeinsames Forschungsprojekt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und der Subitec GmbH zur CO2-Bindung mit Mikroalgen in Eutingen ist gestern (16.7.) von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ mit dem Preis „Ausgewählter Ort 2009“ ausgezeichnet worden. Das Forschungsprojekt leiste einen wertvollen Beitrag für die ökologische Zukunft. Die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Urkunde nahmen Dr. Wolfram Münch, Bereichsleiter Forschung und Innovation bei der EnBW als Auftraggeber des Forschungsprojekts, sowie Dr. Peter Ripplinger, Geschäftsführer der Subitec GmbH als Eigentümer der Pilotanlage, entgegen. An der Preisverleihung nahmen auch Peter Dombrowsky, Landrat des Landkreises Freudenstadt und Armin Jöchle, Bürgermeister der Gemeinde Eutingen teil. Im Anschluss lud die EnBW die interessierte Bevölkerung zu einem „Tag der offenen Tür“ in die Algenzuchtanlage ein.

„CO₂ pflanzlich zu binden macht uns die Natur seit jeher vor – wir wollen erforschen, ob die Algenzucht mit CO₂ aus Kraftwerken energetisch sinnvoll ist und wirtschaftlich interessant werden kann. Die nationale Auszeichnung durch „Land der Ideen“ bestätigt das Forscherteam von EnBW und Subitec zusätzlich“, dankt Dr. Wolfram Münch für die Auszeichnung.

„Der Klimawandel stellt uns vor die globale Herausforderung, CO₂-Emissionen zu verringern. Ich gratuliere der EnBW zu ihrem Forschungserfolg und freue mich besonders, dass die „Geburtsstätte“ einer vielleicht zukunftsweisenden Technologie hier im Landkreis Freudenstadt liegt“, so Peter Dombrowsky, Landrat des Landkreises Freudenstadt.

„Die Gemeinde Eutingen hat mit der Auszeichnung der Pilotanlage von EnBW und Subitec zur Algenzucht als „Ausgezeichneter Ort 2009“ eine weitere Besucherattraktion gewonnen. Wir wünschen beiden Unternehmen und unserer Gemeinde zahlreiche Besucher“, so Armin Jöchle, Bürgermeister der Gemeinde Eutingen.

In der Anlage wachsen Mikroalgen in flachen, senkrecht hängenden, transparenten Kunststoffbehältern, so genannten Photobioreaktoren. Zum Einsatz kommen neuartige Algenreaktoren von Subitec, die CO₂ besonders effizient binden können. Um zu wachsen, benötigen Algen neben Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffen insbesondere auch CO₂. Bei der CO₂-Verwertung sind Wasserpflanzen noch effizienter als Landpflanzen, weil alle ihre Zellen Photosynthese betreiben und nicht nur die Zellen der grünen Blätter. Darüber hinaus können aus Algen wichtige Grundstoffe z. B. für Medikamente, Kosmetika und Nahrungs- und Futtermittel gewonnen werden. Algenbiomasse kann auch zur Gewinnung von Strom und Wärme genutzt werden.

Das Pilotprojekt ergänzt die Forschungsaktivitäten der EnBW zur Eindämmung von CO₂-Emissionen. In diesem Zusammenhang untersucht die EnBW vor allem neue Technologien für effizientere Kohlekraftwerke, aber auch Möglichkeiten, entstandenes CO₂ technisch abzuscheiden. Zusätzlich begann sie im Jahr 2007 ein Clean Development Mechanism-(CDM)-Pilotprojekt in Madagaskar, wo degradierte, unfruchtbare Böden auf einer Fläche von 3000 ha durch den Anbau der Jatropha-Pflanze wieder nutzbar werden und so die Voraussetzungen zur Produktion von Biokraftstoffen geschaffen werden.

Die Subitec GmbH wurde am 27. September 2000 von Wissenschaftlern aus dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) als Spin-off gegründet. Die Firma vermarktet ihre weltweit patentierte, innovative Reaktortechnologie zur Produktion von Mikroalgen und entwickelt zukunftsweisende Konzepte zur stofflich-energetischen Verwertung der so gewonnenen Biomasse.

Bildmaterial von der Veranstaltung ist bei der EnBW Unternehmenskommunikation erhältlich.