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Wichtiger Meilenstein beim Rückbau in Obrigheim: 135 Tonnen schwerer Reaktordruckbehälter in Zerlegebereich transportiert

Video auf EnBW-Website veranschaulicht die Transportaktion
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Obrigheim. Am gestrigen Dienstag (18. August 2015) wurde im stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) der Transport des Reaktordruckbehälters in den Zerlegebereich des Reaktorgebäudes abgeschlossen. Die insgesamt rund 14-stündige Maßnahme ist ein wichtiger Meilenstein beim Abbau des Kernkraftwerks. Von 1968 bis zur Abschaltung der Anlage im Jahr 2005 fand im Reaktordruckbehälter (RDB) die kontrollierte nukleare Kettenreaktion statt, deren Wärmeentwicklung für die Produktion von insgesamt mehr als 90 Milliarden Kilowattstunden Strom genutzt wurde.

Der RDB ist ein zylindrischer Stahlbehälter und wiegt rund 135 Tonnen. Er ist rund 7 Meter hoch und hat einen Durchmesser von knapp 4 Metern. Der Transport fand mit Hilfe einer Krananlage statt, die im Deckenbereich des Reaktorgebäudes fest eingebaut ist. Aus Sicherheitsgründen wurde der Transport sehr langsam und – bei ständiger Überwachung – fernbedient durchgeführt. Die Entfernung zwischen Ausgangs- und Endposition beträgt nur rund 11 Meter Luftlinie. Tatsächlich musste der RDB auf seinem Weg aber zunächst rund 17 Meter in die Höhe gezogen, dann rund 11 Meter seitlich verfahren und schließlich wieder rund 11 Meter herabgelassen werden. Als Zerlegebereich wird das ehemalige Brennelemente-Lagerbecken genutzt, das sich unmittelbar neben dem alten Einbauort des RDB befindet. Aus dem Lagerbecken waren im Jahr 2007 die letzten Brennelemente entfernt worden.

Einen Eindruck von der Transportaktion vermittelt ein kurzes Video, das auf der EnBW-Website verfügbar ist. Die Adresse lautet www.enbw.com/rueckbau-kwo. In diesem Bereich sind außerdem weitere Informationen über den Rückbau der EnBW-Kernkraftwerke zu finden.

Rückbau in Obrigheim kommt gut voran

„Der Reaktordruckbehälter ist das Herzstück eines Kernkraftwerks. Deshalb ist es beim Rückbau ein besonderer Moment, wenn der Behälter aus seiner ursprünglichen Position entfernt wird“, erläutert Jörg Michels, Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH. „Sieben Jahre nach Beginn des Abbaus in Obrigheim macht die Verlagerung des RDB aber auch deutlich, wie gut und professionell wir mit dem Rückbau des Kernkraftwerks vorankommen. Das ist ein erfreuliches Zeichen für das Gelingen dieses Teils der Energiewende. In den Rückbau unserer Kernkraftwerke in Philippsburg und Neckarwestheim wird das Know-how aus Obrigheim einfließen.“

Die nun beginnende fernbediente Zerlegung und Verpackung des Reaktordruckbehälters wird voraussichtlich bis zum Frühjahr 2016 dauern. Die Zerlegung findet zur besseren Abschirmung überwiegend unter Wasser statt. Dabei kommen industriell erprobte Werkzeuge wie z.B. Bandsägen und Plasmabrenner zum Einsatz.

Das Kernkraftwerk Obrigheim

Das Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) liegt zwischen Heidelberg und Heilbronn direkt am Neckar. Seit seiner Planung und Errichtung leistet es Pionierarbeit. Im Oktober 1968 speiste die Anlage als erster kommerziell genutzter Druckwasserreaktor Westdeutschlands Energie in das Stromnetz ein. Heute werden beim Abbau der Anlage Maßstäbe gesetzt.

In nahezu 37 Betriebsjahren erzeugte das KWO mehr als 90 Milliarden Kilowattstunden Strom und versorgte jährlich etwa 850.000 Haushalte. Der Umwelt ersparte es rund 88 Millionen Tonnen des klimaschädlichen CO2. Als Folge einer Änderung des Atomgesetzes wurde das Kernkraftwerk im Jahr 2005 abgeschaltet.

Nach umfassender Planung, Vorbereitung und Genehmigung begann im Herbst 2008 der schrittweise Abbau der Anlage. Seither sind zahlreiche Systeme und Komponenten demontiert worden. Dazu gehören beispielsweise die Turbine, der Generator und der Kondensator aus dem ehemaligen Maschinenhaus, die Dampferzeuger aus dem Reaktorgebäude sowie Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen des Primär- und des Sekundärkreislaufs. Etwa bis zum Jahr 2025 soll der Rückbau des KWO im atomrechtlichen Rahmen abgeschlossen sein. Anschließend kann eine Nachnutzung von Gebäuden oder deren konventioneller Abriss erfolgen.

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