Telefax: Mobil: Telefon: Schließen Bild herunterladen nach oben Drucken
1502362800000 | Pressemitteilung

Windkraftprojekt Kettenacker „auf Eis“

Neu zugezogenes Milanpaar macht Genehmigung im Moment „chancenlos“
Bild herunterladen

Gammertingen. Das Windkraftprojekt südlich von Kettenacker wird auf Eis gelegt. Das haben die vier beteiligten regionalen und lokalen Energieversorger aktuell beschlossen. Hauptgrund ist ein Rotmilanpaar, das sich vermutlich erst vor kurzem nördlich der geplanten Anlagen niedergelassen hat.

Als Projektierer des Windkraftkonsortiums hat die EnBW den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsantrag am Donnerstag, 10. August 2017, beim Landratsamt Sigmaringen zurückgenommen. An dem Konsortium sind außerdem die kommunalen Energieversorger Technischen Werke Schussental, die Stadtwerke Sigmaringen sowie die Gammertinger Energie und Wasserversorgung beteiligt.

Ausschlaggebend für die Entscheidung ist das vom Gutachter im Frühjahr 2017 neu entdeckte Rotmilanpaar, das am Rande einer Lichtung brütet, rund 300 Meter nördlich des mittleren der drei geplanten Windkraft-Standorte. Dieses Areal war bei den für den Genehmigungsantrag erforderlichen avifaunistischen Gutachten miteinbezogen. Bis ins Jahr 2016 hatte auch die intensive Suche Dritter nach brütenden Milanen in diesem Gebiet nichts ergeben. Das gleiche gilt für die seit 2012 vorgenommenen Untersuchungen im Rahmen des inzwischen genehmigten Teilflächennutzungsplanes „Windenergie“ in der Raumschaft Laucherttal. Deshalb vermutet Projektleiter Michael Hubmann, dass das jetzt gefundene Brutpaar erst vor kurzem „zugezogen“ sei. Aufgrund dieser neuen Entwicklung erscheine der Genehmigungsantrag nach aktueller Rechtslage im Moment chancenlos.

Vor rund drei Jahren hatten die vier Energieversorger das Projekt im Gewann „Buchäcker“ auf der Albhochfläche bei Kettenacker begonnen. Die 2015 und 2016 vom Konsortium durchgeführten Windmessungen ließen einen Ertrag von rund 25 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erwarten, der rechnerisch zur Versorgung von gut 7.000 Haushalten mit Strom aus erneuerbaren Quellen ausgereicht hätte. Noch vor Ostern 2016 war schließlich nach umfangreicher Begutachtung der Genehmigungsantrag in einer der Konzentrationszonen des Teilflächennutzungsplanes „Wind“ des Gemeindeverwaltungsverbandes Laucherttal eingereicht worden. Aufgrund eines knapp 700 Meter südlich der geplanten Standorte im Herbst 2016 gefundenen neuen Horstes hatte das Landratsamt Sigmaringen jedoch auf eine Nachbegutachtung während der Brutperiode 2017 bestanden. Während der Begutachtungen in den Jahren 2014 und 2015 hatte es dort jedoch keine Erkenntnisse gegeben. Inzwischen wurde zwar auch dort ein Rotmilanpaar beobachtet. Nach Einschätzung von Michael Hubmann, Projektleiter bei der EnBW, wäre es aufgrund seines Revierverhaltens für die Genehmigungsfähigkeit jedoch unkritisch gewesen.

Telefax: Mobil: Telefon:
Telefax: Mobil: Telefon:
Ulrich Stark
Pressesprecher Region Süd-West
Video anzeigen
YouTube Video anzeigen?

Bitte beachten Sie die Datenschutzhinweise von YouTube.

Das könnte Sie auch interessieren