Automatische Bewässerung für Garten, Gewächshaus und Balkon

Der Sommer steht vor der Tür – und somit die Frage, wie sich Garten, Gewächshaus oder Zimmerpflanzen zuverlässig mit Wasser versorgen lassen, ohne täglich zur Gießkanne zu greifen. Die Lösung: Automatische Bewässerungssysteme! Wir erklären, wie die Technik funktioniert, welche Varianten es gibt und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Immer mehr Hobbygärtner*innen setzen auf smarte Lösungen, um ihre grüne Oase zu pflegen – sei es im Garten, auf dem Balkon, im Gewächshaus oder in der Wohnung. Zumal heiße Sommer und zunehmende Trockenperioden den Pflanzen mittlerweile gehörig zusetzen. Gleichzeitig fehlt vielen im Alltag die Zeit, regelmäßig zu gießen. Oder man findet keine Nachbar*innen, die sich während des Urlaubs um die Gewächse kümmern. Automatische Bewässerungssysteme sorgen dafür, dass die Pflanzen trotz aller Widrigkeiten weiterhin blühen und gedeihen.



Vorteile automatischer Bewässerungssysteme

Wer Pflanzen liebt, weiß: An heißen Sommertagen kommt man mit dem Gießen kaum hinterher. Schnell wird aus der abendlichen Runde mit der Kanne oder dem Gartenschlauch eine zeitraubende Pflicht. Genau hier setzen automatische Bewässerungssysteme an – sie nehmen Ihnen die Arbeit ab und sorgen dafür, dass Beete, Rasen oder Kübelpflanzen gleichmäßig und zuverlässig mit Wasser versorgt werden.

  • Ein großer Vorteil ist die konstante Versorgung – selbst dann, wenn Sie im Urlaub sind oder einfach mal einen Gartentag auslassen möchten. Die Pflanzen bekommen regelmäßig genau die Menge Wasser, die sie brauchen. Das verhindert Trockenstress, reduziert Schädlingsbefall und sorgt für gesundes Wachstum.
  • Automatische Systeme arbeiten besonders effizient: Sie bringen das Wasser direkt an die Wurzeln – ohne Umwege und ohne große Verdunstung. Das spart Wasser, schont den Boden und fördert ein stabiles Wurzelwerk. Je nach System lässt sich die Wassermenge individuell einstellen oder sogar per Sensor an die Bodenfeuchte anpassen.
  • Und nicht zuletzt: Moderne Bewässerungssysteme sind langlebig, wartungsarm und lassen sich in der Regel problemlos in bestehende Gärten integrieren. Wer einmal in ein gutes System investiert hat, profitiert viele Jahre von einem spürbar geringeren Pflegeaufwand – und mehr Freude an einem gesunden, grünen Garten.

Automatische Bewässerung für den Garten

Im Garten gibt es viele unterschiedliche Bereiche – vom Gemüsebeet über die Rasenfläche bis hin zu Hecken und Kübelpflanzen. Entsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten, ein automatisches Bewässerungssystem einzusetzen. Für nahezu jeden Bedarf gibt es heute die passende Technik.

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Bewässerungssysteme im Überblick

  • Die Tröpfchenbewässerung gilt als besonders wassersparend. Über ein Schlauchsystem mit kleinen Öffnungen oder Tropfern wird das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgegeben. Das System kann sowohl oberirdisch als auch unterirdisch installiert werden. Durch die langsame und gleichmäßige Abgabe gelangt es tief in den Boden, ohne dass es an der Oberfläche verdunstet – Überbewässerung und Staunässe werden vermieden. Ideal ist dieses System für Gemüsebeete, Hecken, Pflanzreihen und Hochbeete.
  • Versenkregner werden unsichtbar im Boden installiert und fahren nur während der Bewässerung aus. Sie eignen sich hervorragend für größere Rasenflächen und gleichmäßig bepflanzte Ziergärten. Die Beregnung erfolgt in einem definierten Radius, wobei sich viele Modelle individuell auf Wurfweite (des Wassers) und Dauer einstellen lassen.
  • Mikrosprinkler und Sprühdüsen erzeugen einen feinen Sprühnebel oder weichen Wasserstrahl. Sie sind ideal für empfindliche Pflanzen, die kein Wasser auf den Blättern vertragen, aber dennoch gleichmäßig versorgt werden sollen. Besonders praktisch sind sie in Hochbeeten, bei Topfpflanzen-Gruppen oder bei der Anzucht von Jungpflanzen im Gewächshaus. Zu beachten ist jedoch der höhere Wasserverbrauch durch Verdunstung.
Ein Versenkregner bewässert eine Rasenfläche im Garten.

Versenkregner werden unterirdisch installiert und fahren nur aus, wenn zum Beispiel der Rasen bewässert werden soll.

Steuerung & Automatisierung je nach Anspruch und Bedarf

Das Herzstück jedes automatischen Bewässerungssystems ist die Steuerung – sie entscheidet, wann, wie lange und in welchem Umfang gewässert wird. Je nach Gartengröße, Pflanzentyp und technischem Anspruch gibt es verschiedene Varianten, die sich in Bedienkomfort, Funktionsumfang und Preis unterscheiden.

  • Bewässerungscomputer sind die einfachste Lösung für die automatische Steuerung. Sie werden direkt an den Wasserhahn angeschlossen und lassen sich über ein Display oder einen Drehknopf programmieren. So bestimmen Sie, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten die Bewässerung startet – und wie lange sie dauert. Für viele Privatgärten reicht diese Lösung völlig aus. Es gibt auch Modelle mit zwei Ausgängen, um beispielsweise Rasen und Gemüsebeet unabhängig voneinander zu versorgen.
  • Sensorbasierte Systeme gehen einen Schritt weiter: Sie messen z. B. die Bodenfeuchte, Temperatur oder Lichtverhältnisse und passen die Bewässerung automatisch an die aktuellen Bedingungen an. Sobald die Erde trocken wird, startet die Wasserversorgung – bei ausreichender Feuchtigkeit pausiert das System. Damit lassen sich Überwässerung vermeiden und Ressourcen noch gezielter einsetzen. Diese Systeme sind ideal für empfindliche Pflanzen oder Standorte mit wechselndem Wetter.
  • App-gesteuerte Smart-Gardening-Lösungen bieten den höchsten Bedienkomfort. Systeme wie das GARDENA smart system oder Eve Aqua (für Apple HomeKit) lassen sich per Smartphone oder Tablet steuern – von zu Hause oder unterwegs. Neben Zeitplänen und manuellen Startzeiten können viele Systeme Wetterdaten oder Sensorwerte automatisch einbeziehen. Regnet es, setzt die Bewässerung aus; bei großer Hitze wird sie angepasst. So entsteht ein intelligentes System, das sich dynamisch an die Umweltbedingungen anpasst – und Ihnen Arbeit abnimmt, ohne Kontrolle einzubüßen.
Das solarbetriebene Bewässerungssystem GARDENA AquaBloom steht auf dem Rand eines Holz-Hochbeets mit Gemüsebepflanzung.

Stromanschluss nicht notwendig: Solarbetriebene Bewässerungssysteme wie GARDENA AquaBloom versorgen Pflanzen ganz eigenständig. © GARDENA

Stromversorgung und Wasserquelle

Die Stromversorgung erfolgt je nach Modell meist per Batterie oder Stromanschluss. Batteriebetriebene Steuerungen sind besonders flexibel. Die Batterie bzw. im besten Fall ein ökologisch sinnvollerer Akku reicht meist für eine ganze Saison aus – ideal zum Beispiel für Mietgärten oder Balkone. Netzstrombetriebene Varianten bieten mehr Leistung, erfordern aber einen geschützten Stromanschluss, etwa im Gartenhaus.

Wichtig bei der Planung: die vorhandene Wasserquelle. Ob Wasserhahn, Regentonne oder Zisterne – viele Systeme lassen sich modular erweitern und an bestehende Schläuche, Tropfleitungen oder Regner anschließen. So entsteht Schritt für Schritt eine auf den Garten zugeschnittene Lösung – ganz ohne große Umbauten.

Wenn kein Wasseranschluss oder Strom im Garten vorhanden ist, bieten sich autarke Systeme mit Wassertank und Solarpumpe an – zum Beispiel das GARDENA AquaBloom. Es pumpt Wasser aus einem Tank und verteilt es über ein Mikro-Tropfsystem. Die Steuerung erfolgt solarbetrieben, ganz ohne Stromanschluss. Solche Systeme sind ideal für Kleingärten, Ferienhäuser oder Balkone – genauso wie Gartenbeleuchtung, die auf Strom verzichtet.

Männerhand hält eine von mehreren unterschiedlichen Komponenten eines automatischen Bewässerungssystems.

Automatische Bewässerungssysteme lassen sich relativ einfach nachrüsten und später mit zusätzlichen Leitungen erweitern.

Automatische Bewässerung nachrüsten

Ein großer Vorteil automatischer Bewässerungssysteme ist ihre einfache Nachrüstbarkeit – auch in bereits angelegten Gärten, auf Balkonen oder in Kleingärten. Viele Systeme können einfach an bestehende Schläuche, Tropfleitungen oder Regner angeschlossen werden. Computergesteuerte Varianten lassen sich zudem unkompliziert ins Smart Home integrieren und modular erweitern –durch zusätzliche Sensoren, Zonensteuerungen oder automatische Nachfüllsysteme für Wassertanks.

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Automatische Bewässerung für Zimmerpflanzen

Nicht nur draußen im Garten, auch in den eigenen vier Wänden kann eine automatische Bewässerung viel Arbeit abnehmen – besonders dann, wenn viele Pflanzen gleichzeitig versorgt werden müssen oder regelmäßiges Gießen im Alltag untergeht.

Für die automatische Bewässerung von Zimmerpflanzen stehen mehrere Lösungen zur Verfügung, die ganz ohne aufwendige Installation auskommen.

  • Besonders beliebt und einfach umzusetzen (weil ohne Strom) sind Ton- oder Keramikkegel, die mit einer Wasserflasche, einem Gefäß oder einem Tank verbunden werden. Über das poröse Material wird das Wasser langsam und gleichmäßig an die Erde abgegeben – ideal für einzelne Töpfe oder kleinere Pflanzengruppen.
  • Wer mehrere Pflanzen gleichzeitig versorgen möchte, kann auf Kapillarmatten oder Dochtsysteme zurückgreifen. Hierbei liegt die Matte unter mehreren Pflanztöpfen und zieht Wasser aus einem zentralen Behälter an, das über den Boden in die Pflanzgefäße gelangt. Diese Methode eignet sich besonders für Fensterbänke oder Pflanzentische mit gleichmäßigem Bedarf.
  • Komplexere Systeme, etwa mit Zeitschaltuhr, Pumpe und Schlauchverteilung, sind ideal für größere Pflanzensammlungen oder für Zeiten, in denen Sie länger nicht zu Hause sind – zum Beispiel im Urlaub. Diese Sets bestehen meist aus einem Wasserreservoir, einer kleinen Pumpe und mehreren Tropfleitungen, die individuell auf die Töpfe verteilt werden. Blumat, Oase oder GARDENA bieten hierfür passende Systeme.
Kleiner Wasserspender in Vogeloptik auf einer Blumenampel mit weißen Zierpflanzen.

Kleine Wasserspender aus Ton sind ideal für Zimmerpflanzen: Über das poröse Material wird das Wasser langsam und gleichmäßig an die Erde abgegeben.

Automatische Bewässerung fürs Gewächshaus

Im Gewächshaus herrschen oft besondere Bedingungen: hohe Temperaturen, geschlossene Räume und ein starkes Pflanzenwachstum. Gerade hier spielt die regelmäßige und gleichmäßige Wasserversorgung eine zentrale Rolle – nicht nur für die Gesundheit der Pflanzen, sondern auch für den Ertrag. Mit einer automatischen Bewässerung lässt sich das Ganze enorm vereinfachen.

  • Besonders bewährt haben sich Tröpfchenbewässerungssysteme. So bleibt auch das Laub trocken – ein wichtiger Vorteil bei empfindlichen Sorten wie Tomaten oder Paprika, die bei Feuchtigkeit auf den Blättern anfällig für Pilzkrankheiten sind.
  • Mikrosprinkler oder Feinsprühdüsen leisten im Gewächshaus ebenfalls gute Dienste – zum Beispiel bei frisch ausgesäten Beeten oder zarten Jungpflanzen. Diese Systeme verteilen das Wasser besonders sanft und gleichmäßig, ohne die empfindlichen Triebe zu beschädigen oder die Erde aufzuwirbeln.
  • Moderne Systeme lassen sich mit Bodenfeuchtesensoren oder Temperaturfühlern kombinieren. Sobald eine bestimmte Schwelle erreicht wird, startet oder pausiert die Bewässerung automatisch – das spart nicht nur Wasser, sondern schützt die Pflanzen vor Überwässerung oder Trockenstress. Besonders in wärmeren Monaten ist das ein echter Gewinn für die Pflanzenpflege.
Ein automatisches Bewässerungssystem versorgt Tomaten in einem Gewächshaus mit Wasser.

Automatische Bewässerungssysteme sorgen dafür, dass der Ertrag im Gewächshaus stimmt – und die Pflanzen alle gesund bleiben.

Für kleinere Gewächshäuser oder Hobbygärtner*innen gibt es auch mobile Sets mit Wassertank und Zeitschaltuhr, die sich ohne festen Wasseranschluss betreiben lassen. In Kombination mit einem solar- oder batteriebetriebenen Timer lassen sich so selbst abgelegene Gewächshäuser zuverlässig bewässern.

Tipp: Wenn Sie in ihrem Gewächshaus bereits eine automatische Lüftung oder Klimasteuerung nutzen, können Sie die Bewässerung ganz einfach als weiteres Element in das bestehende System einbinden. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wasserversorgung spielen so optimal zusammen – und Ihre Pflanzen gedeihen rund ums Jahr unter optimalen Bedingungen.

Automatische Bewässerung selber bauen

Wer gerne selbst Hand anlegt, kann sich ein einfaches Bewässerungssystem auch selbst bauen – mit überschaubarem Aufwand und oft schon mit Materialien, die sich im Haushalt finden lassen. Ideal für kleinere Gärten, Balkone oder als Einstiegslösung.

Eine der bekanntesten Methoden ist die PET-Flaschen-Bewässerung: Dabei wird eine mit Wasser gefüllte Flasche mit kleinen Löchern versehen und kopfüber in die Erde gesteckt. Das Wasser tropft langsam heraus und versorgt die Pflanze über mehrere Tage. Eine einfache Lösung, die vor allem bei Topfpflanzen oder in Hochbeeten gut funktioniert.

Etwas ausgefeilter sind bereits die oben erwähnten Docht- oder Kapillarsysteme, bei denen ein saugfähiger Faden oder Stoffstreifen Wasser aus einem Vorratsbehälter zur Pflanze zieht. Diese Methode eignet sich gut für Zimmerpflanzen oder Balkonkästen – ganz ohne Strom oder aufwendige Technik.

Für Gartenbeete oder mehrere Pflanzreihen lohnt sich der Bau eines DIY-Tropfbewässerungssystems. Dafür benötigen Sie:

  • einen einfachen Gartenschlauch oder PE-Schlauch,
  • passende Tropfer oder kleine Löcher zur Wasserdosierung,
  • eine Zeitschaltuhr für die Steuerung.

Das Wasser gelangt gezielt an die Wurzeln – und Sie bestimmen selbst, wann und wie lange gegossen wird. Wer möchte, kann das System mit einem Regenfass oder IBC-Container (auch bekannt als „1.000-Liter-Wassertank“) koppeln und so auch gleich gesammeltes Regenwasser nutzen.

Zeitschaltuhr ist an einen Wasserhahn im Garten angeschlossen.

Einfache DIY-Systeme nutzen eine Zeitschaltuhr, um die Bewässerung automatisch zu starten und zu beenden.

Tipp: Achten Sie darauf, das System regelmäßig zu kontrollieren – insbesondere die Tropfstellen und Verbindungen. Ein kleiner undichter Schlauch kann sonst viel Wasser verschwenden oder die Pflanzen ungleichmäßig versorgen.

Fazit: Automatisch bewässern – clever, nachhaltig, bequem

Ob im Garten, im Gewächshaus oder auf dem Balkon: Eine automatische Bewässerung nimmt Ihnen nicht nur lästige Routinearbeit ab, sondern sorgt auch dafür, dass Ihre Pflanzen gesünder und gleichmäßiger wachsen. Dabei gibt es für nahezu jede Situation eine passende Lösung – vom einfachen Tonkegel für Zimmerpflanzen bis zum smart vernetzten Komplettsystem. So unterschiedlich die verschiedenen Lösungen sind, so unterschiedlich gestalten sich auch die Kosten. Diese hängen nicht nur vom eingesetzten Bewässerungssystem, sondern auch von der Größe des Gartens, der Bodenbeschaffenheit, der Bepflanzung und der örtlichen Wasserversorgung (Wasserdruck und Durchflussmenge) ab.

Bewässerungssystem
Preis
Ideal für
Tröpfchenbewässerung
ab etwa 40 EUR für ein Set für bis zu 25 Meter lange Pflanzreihen
Beete, Hecken, Pflanzreihen, Hochbeete
Versenkregner
ab etwa 80 EUR pro Set (mit zwei Wasserentnahmestellen und einem Viereckregner)
Rasenflächen, Ziergärten mit gleichmäßiger Bepflanzung
Mikrosprinkler / Sprühdüsen
ab etwa 15 EUR pro Set
(mit 23 Düsen)
Hochbeete, empfindliche Pflanzen, Jungpflanzen im Gewächshaus
System mit Tank & Solarpumpe
ab etwa 80 EUR pro Set
Kleingärten, Balkone, Ferienhäuser, Gärten ohne Wasseranschluss
Blumat / Tonkegel-Systeme
ab etwa 2 EUR pro Tonkegel
Einzelne Kübelpflanzen, Balkonkästen, Zimmerpflanzen

Übrigens: Wie sich auch im Garten Stromkosten senken lassen – etwa bei Pool, Sauna oder Gartengeräten – zeigt unser praktischer Ratgeber Energie sparen im Garten.