Fassade dämmen: So vermeiden Sie Wärmeverluste

Bei der energetischen Sanierung Ihres Hauses spielt die Dämmung der Fassade eine zentrale Rolle. Als wesentlicher Teil der Gebäudehülle können hier erhebliche Wärmeverluste entstehen. Lesen Sie alles zu den verschiedenen Methoden der Fassadendämmung, inklusive Kosten, Vor- und Nachteilen sowie den Fördermöglichkeiten durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Mit einer effizienten Dämmung können Sie viel Geld bei den Heizkosten einsparen. Während Neubauten strenge Wärmeschutzvorschriften erfüllen müssen, ist auch bei Altbauten im Rahmen einer Sanierung eine nachträgliche Dämmung möglich. Oft wird eine WDVS-Außendämmung (Wärmedämmverbundsystem) empfohlen. Für denkmalgeschützte Gebäude gibt es alternative Verfahren.



Fassadendämmung: Was genau ist das?

Bei der Gebäudefassade handelt es sich um die größte Fläche, über die Wärme verloren gehen kann. Wollen Sie also den Energieverbrauch reduzieren und Heizkosten senken, ist die Fassade zu dämmen eine der effektivsten Maßnahmen.

Die Fassadendämmung ist eine Variante der Wärmedämmung und wird an den Außenwänden angebracht. Im Winter verhindert die Dämmung, dass Wärme nach außen entweicht, und im Sommer wirkt sie dem Eindringen von Hitze entgegen. Die Folge: Ein erhöhter Wohnkomfort und reduzierte Energiekosten.

Gibt es eine Pflicht zur Fassadendämmung?

Zwar besteht in Deutschland keine generelle Pflicht zur Fassadendämmung, allerdings muss man bei Sanierungen die Standards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einhalten.

Wenn Sie den Außenputz erneuern oder eine Verkleidung anbringen, die mehr als 10 Prozent der gesamten Fassadenfläche betrifft, müssen Sie die Fassade so dämmen, dass sie die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen erfüllt. In diesem Fall müssen diese Bauteile die energetischen Vorgaben des GEG erfüllen und die Außendämmung muss dann einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) einhalten.

Übrigens: Es geht hier nicht nur um das Anbringen einer neuen Dämmung. Auch wenn Sie beispielsweise den alten Putz abschlagen und neu verputzen, greift diese Pflicht. Kleinere Ausbesserungen, wie das Reparieren eines einzelnen Risses, sind davon ausgenommen.

Wenn Sie Fördermittel beantragen, müssen durch die Dämmung in der Regel bessere U-Werte erreicht werden als die Mindestanforderungen des GEG.

Wichtig zu beachten: Eine dicke Hauswand ersetzt keine Fassadendämmung. Entscheidend ist nämlich die Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs und nicht die Wandstärke.

bulk

Was ist der U-Wert?

Beim U-Wert handelt es sich um den Wärmedurchgangskoeffizienten: Das ist ein Maß für die Wärmedämmung einer Fassade. Der U-Wert gibt in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²K)) an, wie viel Wärme durch ein Bauteil verloren geht.

Je kleiner der U-Wert ist, desto besser ist die Dämmwirkung und desto geringer sind die Wärmeverluste.

Im Gebäudeenergiegesetz ist für Außenwände ein Wert von 0,24 W/(m²K) vorgeschrieben, der bei einer Dämmung erreicht werden muss.

7 Gründe, warum sich eine Fassadendämmung lohnt 

Eine Fassadendämmung bietet zahlreiche Vorteile und lohnt sich daher aus diesen 7 Gründen ganz besonders: 

  1. Energieeinsparung: Da der Wärmeverlust im Winter und das Eindringen von Wärme im Sommer minimiert werden, können Sie bis zu 20 Prozent Ihrer Energiekosten sparen.
  2. Komfortsteigerung: Eine gut gedämmte Fassade verbessert das Raumklima, indem sie für gleichmäßigere Temperaturen im Haus sorgt. Das wird insbesondere im Sommer gern unterschätzt. Auch perspektivisch ist dies wichtig, wird doch bei Bestands- und Altbauten in Zukunft der sommerliche Wärmeschutz eine immer größere Rolle spielen.
  3. Schutz vor Bauschäden: Durch die Vermeidung von Kondensation und Schimmelbildung trägt eine Fassadendämmung zum Schutz der Bausubstanz bei. 
  4. Wertsteigerung der Immobilie: Eine verbesserte Energieeffizienz und ein höherer Wohnkomfort können ein attraktives Verkaufs- beziehungsweise Vermietargument sein.
  5. Umweltschutz: Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger CO-Emissionen, was im Kampf gegen den Klimawandel entscheidend ist. 
  6. Lärmschutz: Eine Fassadendämmung kann auch zur Reduzierung von Außenlärm beitragen. Das ist besonders in lauten Wohngebieten oder in der Nähe von Verkehrsstraßen von Vorteil. 
  7. Gesetzliche Anforderungen: Wenn Sie mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche (zum Beispiel der Fassade) erneuern, muss laut GEG der U-Wert der Fassade weniger als 0,24 W/(m²K) betragen. 

Bereit, Ihr Zuhause auf das nächste Level zu bringen?

Entdecken Sie jetzt unsere attraktiven Services rund um Modernisierung und Sanierung.

Fassade dämmen: Die gängigsten Methoden im Überblick 

Für die Dämmung von Fassaden stehen verschiedene Methoden und Dämmstoffe zur Verfügung. Welche in Frage kommen, hängt vom Gebäude, von ästhetischen Anforderungen und vom Budget ab. Aber auch Ihre spezifischen energetischen Ziele sind ausschlaggebend. Die angegebenen Kosten sind Orientierungswerte.

Ist die Fassadendämmung genehmigungspflichtig?

Grundsätzlich ist für eine Fassadendämmung keine Baugenehmigung notwendig. Ausnahmen können allerdings im Falle von Verblendung (zum Beispiel mit Klinkern) oder Verputz zum Tragen kommen. Im kommunalen Bebauungsplan ist festgelegt, ob es gewisse Auflagen oder Vorgaben gibt. Auskunft gibt Ihr örtliches Bauamt.

Was gilt für Wohneigentümergemeinschaften?

Seit dem 1. November 2020 gibt es für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) eine vereinfachte Regelung für Modernisierungen: Eine Mehrheit der Eigentümer*innen ist nicht mehr nötig. Allerdings tragen die Befürworter*innen die Kosten allein, sollte keine Zweidrittelmehrheit erreicht werden. Wird eine Zweidrittelmehrheit erreicht (mindestens die Hälfte der Miteigentumsanteile), müssen alle Eigentümer*innen für die Modernisierung zahlen, solange die Kosten nicht unverhältnismäßig sind.

Kosten für die Fassadendämmung: Dämmmethoden im Vergleich

Dämmmethode 
Kosten pro m² 
Anwendungsbereiche 
WDVS
(Wärmedämmverbundsystem) 
100 – 150 Euro 
Kerndämmung nicht möglich; bei glatten Fassaden ohne großen optischen Anspruch geeignet. 
Kerndämmung / Einblasdämmung 
30 – 70 Euro 
Kostengünstige Variante, wenn die Fassade optisch unverändert bleiben soll. 
Hinterlüftete Vorhangfassade 
200 – 310 Euro 
Geeignet, wenn die Fassade besonderen Belastungen ausgesetzt ist (beispielsweise durch Feuchtigkeit oder Starkregen) sowie bei hochwertigem Neubau & Sanierungen. 
Isolierklinker 
220 – 260 Euro 
Wenn die Optik von Klinkerfassaden bei gleichzeitiger Dämmung gewünscht ist; für ein langlebiges Fassadenbild. 
Dämmputz 
100 – 120 Euro  
Wenn nur eine geringe Dämmwirkung benötigt wird (zum Beispiel bei denkmalgeschützten Fassaden); dünne Schicht, verändert sich optisch kaum. 

1. Außendämmung (Wärmedämmverbundsystem, WDVS)

Ein Wärmedämmverbundsystem besteht aus Dämmplatten, die direkt auf die Außenwände aufgebracht und anschließend mit einem Putzsystem versehen werden. Es ist die am weitesten verbreitete Methode zur Fassadendämmung, da sie den Vorteil bietet, die Gebäudehülle ohne Eingriff in die Innenräume zu verbessern.

  • Vorteile: Verbessert den Wärmeschutz erheblich, schützt die Bausubstanz und ermöglicht eine vielfältige Gestaltung der Fassade
  • Nachteile: Änderungen an der Fassadenoptik; bei unsachgemäßer Ausführung können Probleme wie Wärmebrücken oder Feuchtigkeit auftreten; da das Haus nun luftdichter ist, müssen gegebenenfalls Maßnahmen zur besseren Lüftung beziehungsweise der Einbau einer Lüftungsanlage vorgenommen werden, um die Schimmelgefahr zu minimieren
  • Kosten: 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter
Nahaufnahme einer Fassadendämmung

Für die Fassadendämmung werden häufig Platten mit Mineralfasern, Steinwolle, Styropor oder nachwachsenden Materialien wie Holzfaser und Hanf verwendet.

2. Kerndämmung

Bei Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk (typisch für den norddeutschen Raum) wird das Dämmmaterial in den Zwischenraum (Kern) eingeblasen oder eingeschäumt. Gängig sind dabei Dämmstoffe wie EPS/Styropor, Mineralwolle, Holzfaser oder Stroh. Die Kerndämmung eignet sich besonders für die Nachrüstung von Bestandsgebäuden. 

  • Vorteile: Keine Veränderung der Innen- oder Außenansicht des Gebäudes; keine Platzeinbußen; relativ schnelle und einfache Installation
  • Nachteile: Nur anwendbar bei Gebäuden mit geeignetem Mauerwerksaufbau; Dämmwirkung hängt stark von der Beschaffenheit des Hohlraums ab
  • Kosten: 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter

3. Vorgehängte hinterlüftete Fassade 

Hierbei handelt es sich um eine Konstruktion, bei der Dämmmaterial nicht direkt auf das Mauerwerk, sondern hinter einer vorgehängten Fassadenbekleidung angebracht wird. Diese ist durch ein Lüftungssystem hinterlüftet. Aufgrund des Brandschutzes wird in der Regel eine mineralische Dämmung, zum Beispiel Glas- oder Steinwolle, verwendet. Diese Methode wird häufig bei der Sanierung und beim Neubau von hochwertigen Gebäuden eingesetzt.

  • Vorteile: Schutz der Dämmung vor Witterungseinflüssen; Möglichkeit zur Gestaltung mit verschiedenen Fassadenmaterialien; gute Feuchtigkeitsregulierung
  • Nachteile: Höhere Kosten im Vergleich zu anderen Methoden; aufwendigere Konstruktion
  • Kosten: 200 bis 310 Euro pro Quadratmeter

4. Isolierklinker 

Isolierklinker sind spezielle Klinkersteine oder Verblender, die mit einer integrierten Dämmschicht versehen sind. Sie werden als vorgehängte Fassadenelemente montiert, die sowohl die ästhetische Verkleidung als auch die Wärmedämmung des Gebäudes übernehmen.

  • Vorteile: Klassische Optik von Klinkerfassaden; langlebig und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse; als vorgefertigte Elemente relativ einfach und schnell zu montieren
  • Nachteile: Zusätzliches Gewicht der Klinker erfordert eine geeignete Unterkonstruktion; Anpassung an Gebäudeecken kann herausfordernd sein; relativ teuer; abhängig vom kommunalen Bebauungsplan möglicherweise sogar vorgeschrieben (beziehungsweise verboten) 
  • Kosten: 200-260 Euro pro Quadratmeter
Haus mit Baugerüst während Dämmarbeiten

Gerade bei Altbauten zahlt sich das nachträgliche Dämmen der Fassade langfristig aus.

5. Dämmputz

Verwendet wird ein spezieller Putz mit Dämmeigenschaften, der direkt auf die Außenwände aufgetragen wird. Allerdings handelt es sich bei Dämmputz um keine gleichwertige Alternative zu einer Fassadendämmung im Außenbereich. Denn diese Variante kommt in der Regel nur dort zum Einsatz, wo es keine andere Möglichkeit zur Verbesserung des Wärmeschutzes an der Fassade gibt. Ist eine herkömmliche Dämmung grundsätzlich möglich, wird diese in nahezu jedem Fall deutlich bessere Ergebnisse erzielen als Dämmputz. 

  • Vorteile: Einfache Anwendung; verbessert die Wärmedämmung, ohne die Fassade stark zu verändern
  • Nachteile: Geringere Dämmwirkung im Vergleich zu anderen Methoden; möglicherweise nicht ausreichend für hohe energetische Anforderungen
  • Kosten: 100-120 Euro pro Quadratmeter

Ihr Strom, Ihre Ersparnisse

Jetzt ganz einfach volle Kostenkontrolle und sichere Planbarkeit mit dem zeitvariablen EnBW Strom SparZeit vereinen​.

Verschiedene Materialien für die Fassadendämmung

Für den Erfolg Ihrer Fassadensanierung spielt die Wahl des geeigneten Dämmstoffs eine zentrale Rolle. Denn jedes Dämmmaterial hat besondere Eigenschaften, die verschiedene Aspekte, wie die Energieeffizienz des Gebäudes, beeinflussen. Von der Materialwahl sind außerdem auch Umweltverträglichkeit, Kosten und Langlebigkeit der Sanierungsmaßnahme abhängig.

Mit dem passenden Dämmstoff können Sie Ihre individuellen Prioritäten optimal erfüllen: beispielsweise beim Wärmeschutz, beim Schallschutz, bei der Nachhaltigkeit oder beim Budget.

Polystyrol (EPS)

Polystyrol ist ein leichter Kunststoff: Er besteht aus kleinen geschäumten Kugeln, die erhitzt und zusammengepresst werden, um Dämmplatten herzustellen. Die Eigenschaften von Polystyrol:

  • leicht und einfach zu verarbeiten
  • gute Wärmedämmung bei geringem Materialgewicht
  • kostengünstig und weit verbreitet
  • aber: empfindlich gegenüber UV-Strahlung und mechanischer Belastung
  • nicht besonders umweltfreundlich, da Kunststoffbasis
  • trotz flammschutzmittelhaltiger Varianten nur reduzierte Brennbarkeit, im Brandfall können toxische Gase entstehen

Polystyrol wird gerade bei Neubauten oder günstigen Sanierungen verwendet und auch oft bei WDVS eingesetzt.

Mineralwolle

Mineralwolle (entweder Glas- oder Steinwolle) ist besonders geeignet für die Altbausanierung, da sie hervorragende Dämm- und Schallschutzeigenschaften bietet. Darüber hinaus zeichnet sich Mineralwolle durch folgende Eigenschaften aus:

  • Nicht brennbar, sehr gute Brandschutzklasse
  • Atmungsaktiv und resistent gegen Schimmel
  • Umweltfreundlicher als viele Kunststoffe: zwar nicht biologisch abbaubar, aber sehr lange Lebensdauer und recyclebar

Ökologische Dämmstoffe

Ökologische Dämmstoffe basieren auf natürlichen Rohstoffen wie Holzfasern, Hanf, Schafwolle oder Zellulose. Sie eignen sich vor allem für ökologisch bewusste Neubauten und/oder Sanierungen und bieten einige Vorteile:

  • nachhaltig, biologisch abbaubar und umweltfreundlich
  • gute Wärmedämmung und hoher Feuchtigkeitsausgleich
  • Förderung einer gesunden Raumluft durch natürliche Materialien

Diese Dämmstoffe sind allerdings meist etwas teurer und empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit.

Hochleistungsdämmstoffe

Hochleistungsdämmstoffe bieten eine sehr dünne und leistungsstarke Dämmung (zum Beispiel Vakuumdämmplatten, Aerogel). Sie werden meist spezialisiert eingesetzt und oft für professionelle Anwendungen genutzt. Ihre Eigenschaften:

  • extrem niedriger Wärmedämmwert bei geringer Materialstärke
  • ideal für platzbegrenzte Renovierungen oder Sanierungen
  • höhere Anschaffungskosten, aber sehr effizient und formstabil

Gut zu wissen: Die schwierige Verarbeitung des Materials muss von Profis umgesetzt werden.

Lebensdauer und Preispunkt der Dämmmaterialien

In der folgenden Tabelle lassen sich die Lebensdauer und die Preise für die unterschiedlichen Dämmstoffe ideal vergleichen. Bei den angegebenen Zahlen handelt es sich um Richtwerte:

Dämmstoff 
Durchschnittliche Lebensdauer 
Preisspanne pro m² 
Polystyrol 
40 – 60 Jahre 
ab 20 Euro 
Mineralwolle 
bis zu 50 Jahre 
ab 8 Euro (Glaswolle), ab 11 Euro (Steinwolle) 
Ökologische Dämmstoffe 
40 – 50 Jahre 
21 bis 30 Euro 
Hochleistungsdämmstoffe 
30 – 50 Jahre 
ab 18 Euro 

Fassade dämmen im Altbau

Eine umfassende Fassadendämmung macht gerade bei einem Altbau einen großen Unterschied. Denn der geringe Wärmeschutz in Altbauten verursacht oft Zugluft und folglich auch ein Kältegefühl. Derartigen Unbehaglichkeiten beugt eine Fassadendämmung wirksam vor, indem sie einen Wärmeverlust durch die Fassade reduziert. Und das hat außerdem Energieeinsparungen und eine deutliche Senkung der Heizkosten zur Folge.

Zudem erhöht diese Maßnahme auch den Wohnkomfort sowie den Wert der Immobilie. Übrigens: Eine Fassadendämmung können Sie gut mit anderen Sanierungsmaßnahmen (beispielsweise ein frischer Putz oder Anstrich) verbinden.

Denkmalgeschütztes Gebäude: Lehmputz ergänzt Innendämmung

Alte, umweltfreundliche Baustoffe wie Lehm erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit.

Auch bei der Innendämmung von denkmalgeschützten Gebäuden, wie Fachwerkhäusern, setzt man heute immer mehr auf nachhaltige Naturmaterialien, die die denkmalpflegerischen Auflagen erfüllen. So wird beispielsweise Lehmputz auf geeignete Dämmplatten aufgetragen. Durch seine feuchtigkeitsregulierenden und atmungsaktiven Eigenschaften schafft der Baustoff ein gesundes Raumklima. Zudem ist er frei von Schad- und Zusatzstoffen und gut geeignet für Allergiker*innen.

Neugierig auf die EnBW Energiewelt?

Entdecken Sie unsere vernetzen Produkte & Services, die perfekt zu Ihrem Leben passen.

Fassade dämmen: Kosten senken dank staatlicher Förderung

Für die Fassadendämmung gibt es verschiedene Förderungsmöglichkeiten, zum Beispiel über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder auch die KfW-Bank:

Zuständige Stelle 
Investitionsvolumen 
Bedingungen der Förderung 
Zuschuss (Einzelmaßnahme) BAFA 
  • 15 Prozent der förderfähigen Kosten mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP)  
  • maximal förderfähige Kosten: 30.000 Euro pro Wohneinheit (60.000 Euro mit iSFP) 
  • maximaler Zuschuss mit iSFP: 12.000 Euro 
Die Antragstellung muss vor Beginn der Sanierungsmaßnahme erfolgen. 
Kredit (Sanierung zum Effizienzhaus) KfW 261 
  • Kredit je Wohneinheit bis zu 150.000 Euro 
  • Tilgungszuschuss zwischen 5 und 45 Prozent (bis zu 67.500 Euro), abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Standard 
Kann nicht mit der BAFA-Zuschussförderung für Einzelmaßnahmen kombiniert werden. 
Ergänzungskredit KfW 358, 359 
  • Kredit bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit 
  • Zinsvorteile für Haushalte mit niedrigem Einkommen (bis zu 90.000 Euro Haushaltsjahreseinkommen) 
Nur in Kombination mit einem bereits bewilligten BAFA-Zuschuss oder KfW-Kredit nutzbar. 
Steuerliche Förderung 
  • Absetzbarkeit von 20 Prozent der Sanierungskosten über drei Jahre 
  • Maximaler Steuerbonus: 40.000 Euro 
Nicht mit anderen Förderungen (BAFA, KfW) kombinierbar und nur für selbstgenutzte Immobilien möglich. 

Zuschüsse über die BAFA

Zuschüsse für nachträgliche Fassadendämmungen werden durch das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme“ (BEG EM) bereitgestellt. Der Basis-Fördersatz liegt bei 15 Prozent der Kosten, einschließlich Nebenkosten für Baustelleneinrichtung, Gerüstbau und Fensteranschlussarbeiten. Bei Empfehlung der Dämmung durch einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) kommt ein zusätzlicher iSFP-Bonus von 5 Prozent hinzu.

Die Antragstellung erfolgt beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das förderfähige Mindestvolumen für Maßnahmen liegt bei 300 Euro brutto, die Höchstgrenze der förderfähigen Ausgaben ist bei 30.000 Euro pro Wohneinheit angesetzt. Liegt ein iSFP vor, erhöht sich die Obergrenze auf 60.000 Euro pro Wohneinheit. Da der Fördersatz auf 20 Prozent steigt, beträgt damit der maximal mögliche Zuschuss 12.000 Euro.

Beachten Sie: Zum 01. Januar 2024 haben sich die Voraussetzungen für die Beantragung der Förderung geändert. Seitdem ist es erforderlich, vor der Beantragung der Förderung einen (Vor-)Vertrag mit dem ausführenden Unternehmen abzuschließen. Um das Risiko eines abgelehnten Förderantrages zu minimieren, sollten Sie in den Vertrag eine auflösende beziehungsweise aufschiebende Klausel mit Blick auf die Förderung aufnehmen.

Fassade selbst dämmen? Lieber auf Profis setzen

Eine Fassadendämmung ist ein komplexes und anspruchsvolles Bauprojekt und deshalb nur für Profis oder erfahrene Heimwerker*innen geeignet. Die größte Schwierigkeit besteht bei der richtigen Abdichtung und den Anschlüssen an Fenstern, Türen sowie am Sockel des Hauses. Macht man in diesen Bereichen Fehler, kann das zu Kondenswasserbildung, Feuchtigkeitsproblemen und Schimmel führen.

Außerdem muss man gewisse Sicherheitsaspekte beachten: Bei der Fassadendämmung in luftiger Höhe zu arbeiten, birgt Risiken und kann gefährlich sein.

Tipp für Heimwerker*innen: Wer die Fassadendämmung doch lieber selbst machen möchte, sollte auf ein Wärmedämmverbundsystem zurückgreifen, um die Fassade nachträglich zu dämmen: Das ist am einfachsten zu verarbeiten und zudem günstiger als andere Alternativen. Die Platten werden dabei an der Außenwand mit Kleber, Dübeln oder auch mit Schienen angebracht.

Halten Sie sich aber in jedem Fall an die Herstelleranweisung und arbeiten Sie sorgfältig. Die Elemente müssen dicht aneinander verlegt sein, damit die Wärmedämmschicht nicht unterbrochen wird. Denn ein Wärmeverlust an bestimmten Stellen kann im Nachhinein zu Schimmel hinter dem Putz führen.

Das könnte Sie auch interessieren

https://www.enbw.com/blog/wohnen/modernisieren-und-bauen/daemmung-so-planen-sie-ihr-sanierungsvorhaben-richtig/ 

https://www.enbw.com/blog/wohnen/energie-sparen/split-klimaanlage-gut-geruestet-fuer-die-naechste-hitzewelle/

https://www.enbw.com/blog/wohnen/smart-home/sicherheit-im-smart-home-so-schuetzen-sie-ihr-vernetztes-zuhause/