Fassade dämmen: So vermeiden Sie Wärmeverluste

Bei der energetischen Sanierung Ihres Hauses spielt die Dämmung der Fassade eine zentrale Rolle. Als wesentlicher Teil der Gebäudehülle können hier erhebliche Wärmeverluste entstehen. Lesen Sie alles zu den verschiedenen Methoden der Fassadendämmung, inklusive Kosten, Vor- und Nachteilen sowie den Fördermöglichkeiten durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Mit einer effizienten Dämmung können Sie viel Geld bei den Heizkosten einsparen. Während Neubauten strenge Wärmeschutzvorschriften erfüllen müssen, ist auch bei Altbauten im Rahmen einer Sanierung eine nachträgliche Dämmung möglich. Oft wird eine WDVS-Außendämmung (Wärmedämmverbundsystem) empfohlen. Für denkmalgeschützte Gebäude gibt es alternative Verfahren.


Das erwartet Sie hier


7 Gründe, warum sich eine Fassadendämmung lohnt 

  1. Energieeinsparung: Da der Wärmeverlust im Winter und das Eindringen von Wärme im Sommer minimiert werden, können Sie bis zu 20 Prozent Ihrer Energiekosten sparen.
  2. Komfortsteigerung: Eine gut gedämmte Fassade verbessert das Raumklima, indem sie für gleichmäßigere Temperaturen im Haus sorgt. Das wird insbesondere im Sommer gern unterschätzt. Auch perspektivisch ist dies wichtig, wird doch bei Bestands- und Altbauten in Zukunft der sommerliche Wärmeschutz eine immer größere Rolle spielen.
  3. Schutz vor Bauschäden: Durch die Vermeidung von Kondensation und Schimmelbildung trägt eine Fassadendämmung zum Schutz der Bausubstanz bei.
  4. Wertsteigerung der Immobilie: Eine verbesserte Energieeffizienz und ein höherer Wohnkomfort können ein attraktives Verkaufs- bzw. Vermietargument sein.
  5. Umweltschutz: Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger CO2-Emissionen, was im Kampf gegen den Klimawandel entscheidend ist.
  6. Lärmschutz: Eine Fassadendämmung kann auch zur Reduzierung von Außenlärm beitragen. Das ist besonders in lauten Wohngebieten oder in der Nähe von Verkehrsstraßen von Vorteil.
  7. Gesetzliche Anforderungen: Wenn Sie mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche (z.B. der Fassade) erneuern, muss laut GEG der U-Wert der Fassade weniger als 0,24 W/(m²K) betragen.

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Fassade dämmen: Die gängigsten Methoden im Überblick 

Für die Dämmung von Fassaden stehen verschiedene Methoden und Dämmstoffe zur Verfügung. Welche in Frage kommen, hängt vom Gebäude, ästhetischen Anforderungen und Budget, aber auch Ihren spezifischen energetischen Zielen ab. Die angegebenen Kosten sind Orientierungswerte.

Ist die Fassadendämmung genehmigungspflichtig?

Grundsätzlich ist für eine Fassadendämmung keine Baugenehmigung notwendig, bei Verblendung (z.B. mit Klinkern) oder Verputz können aber Ausnahmen gelten. Ob bestimmte Vorgaben oder Auflagen gelten, ist im kommunalen Bebauungsplan geregelt. Auskunft gibt Ihr örtliches Bauamt.  

1. Außendämmung (Wärmedämmverbundsystem, WDVS)

Ein Wärmedämmverbundsystem besteht aus Dämmplatten, die direkt auf die Außenwände aufgebracht und anschließend mit einem Putzsystem versehen werden. Es ist die am weitesten verbreitete Methode zur Fassadendämmung, da sie den Vorteil bietet, die Gebäudehülle ohne Eingriff in die Innenräume zu verbessern.

  • Vorteile: Verbessert den Wärmeschutz erheblich, schützt die Bausubstanz und ermöglicht eine vielfältige Gestaltung der Fassade
  • Nachteile: Änderungen an der Fassadenoptik; bei unsachgemäßer Ausführung können Probleme wie Wärmebrücken oder Feuchtigkeit auftreten; da das Haus nun luftdichter ist, müssen gegebenenfalls Maßnahmen zur besseren Lüftung bzw. der Einbau einer Lüftungsanlage vorgenommen werden, um die Schimmelgefahr zu minimieren
  • Kosten: 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter
Nahaufnahme einer Fassadendämmung

Für die Fassadendämmung werden häufig Platten mit Mineralfasern, Steinwolle, Styropor oder nachwachsenden Materialien wie Holzfaser und Hanf verwendet.

2. Kerndämmung

Bei Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk (typisch für den norddeutschen Raum) wird das Dämmmaterial in den Zwischenraum (Kern) eingeblasen oder eingeschäumt. Gängig sind dabei Dämmstoffe wie EPS/Styropor, Mineralwolle, Holzfaser oder Stroh. Die Kerndämmung eignet sich besonders für die Nachrüstung von Bestandsgebäuden.

  • Vorteile: Keine Veränderung der Innen- oder Außenansicht des Gebäudes; keine Platzeinbußen; relativ schnelle und einfache Installation
  • Nachteile: Nur anwendbar bei Gebäuden mit geeignetem Mauerwerksaufbau; Dämmwirkung hängt stark von der Beschaffenheit des Hohlraums ab
  • Kosten: 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter

3. Vorgehängte hinterlüftete Fassade 

Hierbei handelt es sich um eine Konstruktion, bei der Dämmmaterial nicht direkt auf das Mauerwerk, sondern hinter einer vorgehängten Fassadenbekleidung angebracht wird, die durch ein Lüftungssystem hinterlüftet ist. Aufgrund des Brandschutzes wird häufig eine mineralische Dämmung, zum Beispiel Glas- oder Steinwolle, verwendet. Diese Methode wird häufig bei der Sanierung und beim Neubau von hochwertigen Gebäuden eingesetzt.

  • Vorteile: Schutz der Dämmung vor Witterungseinflüssen; Möglichkeit zur Gestaltung mit verschiedenen Fassadenmaterialien; gute Feuchtigkeitsregulierung
  • Nachteile: Höhere Kosten im Vergleich zu anderen Methoden; aufwendigere Konstruktion
  • Kosten: 200 bis 310 Euro pro Quadratmeter

4. Isolierklinker 

Isolierklinker sind spezielle Klinkersteine oder Verblender, die mit einer integrierten Dämmschicht versehen sind. Sie werden als vorgehängte Fassadenelemente montiert, die sowohl die ästhetische Verkleidung als auch die Wärmedämmung des Gebäudes übernehmen.

  • Vorteile: Klassische Optik von Klinkerfassaden; langlebig und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse; als vorgefertigte Elemente relativ einfach und schnell zu montieren
  • Nachteile: zusätzliche Gewicht der Klinker erfordert eine geeignete Unterkonstruktion; Anpassung an Gebäudeecken kann herausfordernd sein; relativ teuer; abhängig vom kommunalen Bebauungsplan möglicherweise sogar vorgeschrieben (bzw. verboten)
  • Kosten: 200-260 Euro pro Quadratmeter
Haus mit Baugerüst während Dämmarbeiten

Gerade bei Altbauten zahlt sich das nachträgliche Dämmen der Fassade langfristig aus.

5. Dämmputz

Verwendet wird ein spezieller Putz mit Dämmeigenschaften, der direkt auf die Außenwände aufgetragen wird. Allerdings handelt es sich bei Dämmputz um keine gleichwertige Alternative zu einer Fassadendämmung im Außenbereich. Denn diese Variante kommt in der Regel nur dort zum Einsatz, wo es keine andere Möglichkeit zur Verbesserung des Wärmeschutzes an der Fassade gibt. Ist eine herkömmliche Dämmung grundsätzlich möglich, wird diese in nahezu jedem Fall deutliche bessere Ergebnisse erzielen als Dämmputz.

  • Vorteile: Einfache Anwendung; verbessert die Wärmedämmung, ohne die Fassade stark zu verändern
  • Nachteile: Geringere Dämmwirkung im Vergleich zu anderen Methoden; möglicherweise nicht ausreichend für hohe energetische Anforderungen
  • Kosten: 100-120 Euro pro Quadratmeter
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Denkmalgeschütztes Gebäude: Lehmputz ergänzt Innendämmung

Alte, umweltfreundliche Baustoffe wie Lehm erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit. Auch bei der Innendämmung von denkmalgeschützten Gebäuden, wie Fachwerkhäusern, setzt man heute immer mehr auf nachhaltige Naturmaterialien, die die denkmalpflegerischen Auflagen erfüllen. So wird beispielsweise Lehmputz auf geeignete Dämmplatten aufgetragen, durch seine feuchtigkeitsregulierenden und atmungsaktiven Eigenschaften schafft der Baustoff ein gesundes Raumklima. Zudem ist er frei von Schad- und Zusatzstoffen und gut geeignet für Allergiker*innen. 

Fassade dämmen: Kosten senken dank staatlicher Förderung

Zuschüsse für nachträgliche Fassadendämmungen werden durch das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme“ (BEG EM) bereitgestellt. Der Basis-Fördersatz liegt bei 15 Prozent der Kosten, einschließlich Nebenkosten für Baustelleneinrichtung, Gerüstbau und Fensteranschlussarbeiten. Bei Empfehlung der Dämmung durch einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) kommt ein zusätzlicher iSFP-Bonus von 5 Prozent hinzu.

Die Antragstellung erfolgt beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das förderfähige Mindestvolumen für Maßnahmen liegt bei 300 Euro brutto, die Höchstgrenze der förderfähigen Ausgaben ist bei 30.000 Euro pro Wohneinheit angesetzt. Liegt ein iSFP vor, erhöht sich die Obergrenze auf 60.000 Euro pro Wohneinheit. Da der Fördersatz auf steigt 20 Prozent, beträgt damit der maximal mögliche Zuschuss 12.000 Euro.

Beachten Sie: Zum 01. Januar 2024 haben sich die Voraussetzungen für die Beantragung der Förderung geändert. Nun ist es erforderlich, vor der Beantragung der Förderung einen (Vor-)Vertrag mit dem ausführenden Unternehmen abzuschließen. Um das Risiko eines abgelehnten Förderantrages zu minimieren, sollten Sie in den Vertrag eine auflösende bzw. aufschiebende Klausel mit Blick auf die Förderung aufzunehmen.

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