Wärmepumpe: Spezieller Tarif kann laufende Kosten senken

Damit eine Wärmepumpe ihren Dienst verrichtet, braucht sie Strom. Diesen können Sie als normalen Haushaltsstrom oder als sogenannten „Wärmepumpenstrom“ beziehen. Die zweite Form ist häufig günstiger, weist jedoch auch einige Besonderheiten auf. Wir erklären, was es mit den speziellen Stromtarifen für Wärmepumpen auf sich hat.

Ob sich ein Wechsel zu einem Wärmepumpen-Tarif lohnt, lässt sich pauschal nicht sagen. Neben dem eigentlichen Stromverbrauch fließen weitere Faktoren ein – ein genaues Nachrechnen lohnt sich immer.


Das erwartet Sie hier


Wärmepumpen gelten als wichtige Technologie, um Wohngebäude umweltschonend und klimafreundlich zu heizen und gegebenenfalls auch zu kühlen. Die benötigte Wärme wird dabei aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser gewonnen. Zwar ist der Einbau erstmal mit bestimmten Investitionskosten verbunden, doch langfristig sparen Wärmepumpen Geld. Zudem können Sie für den Einbau eine üppige staatliche Förderung in Anspruch nehmen – allerdings gelten seit Januar 2024 neue Regelungen: Es gibt eine Basisförderung von 30 Prozent der förderfähigen Kosten, dazu kommen weitere Zuschüsse, für die man bestimmte Anforderungen erfüllen muss (Klima-Geschwindigkeits-Bonus, Einkommensabhängiger Bonus, Effizienzbonus). Maximal sind 70 Prozent bzw. 21.000 Euro an Zuschüssen drin.

Warum spezielle Stromtarife für Wärmepumpen günstiger sind

Wie hoch der Sparfaktor durch den Umstieg auf eine Wärmepumpenheizung ist, hängt neben den Einbaukosten auch davon ab, wie teuer der Strom ist, den Sie für Ihre Wärmepumpe beziehen. Die Geräte können auf zweierlei Art mit Elektrizität versorgt werden: über den normalen Haushaltsstrom oder über einen speziellen Tarif für Wärmepumpen. Dieser ist in der Regel  günstiger als der normale Stromtarif. Drei Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Geringere Netzentgelte: Unter bestimmten Bedingungen verlangen die Betreiber der Stromnetze für Wärmepumpenstrom geringere Transportentgelte. Dadurch können Sie bereits sparen.
  • Geringere Konzessionsabgaben: Die Stadt oder Gemeinde, in der Sie leben, erhält vom Netzbetreiber eine Abgabe, weil die Stromleitung durch ihr Gebiet führt. Für Wärmepumpenstrom wird in  der Regel eine geringere Abgabe als für regulären Haushaltsstrom fällig.
  • Weniger Mehrwertsteuer: Die niedrigeren Kosten für Wärmepumpen-Tarife bedeuten auch, dass Sie für den Strom weniger Mehrwertsteuer zahlen müssen.  (Für Wärmestrom gelten in Deutschland aktuell 19 % MwSt.)

2023 wurden weitere Vergünstigungen eingeführt. Seit Januar 2023 fallen für Stromtarife, die Wärmepumpen versorgen, die Offshore-Netzumlage und die KWKG-Umlage (KWKG steht für Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) weg. Die Voraussetzung für den Wegfall: Ihre Wärmepumpe verfügt über einen eigenen Zähler (dazu gleich mehr).

Luft-Wärmepumpe

Wärmepumpen heizen und kühlen klimafreundlich – allerdings brauchen sie auch Strom, damit sie funktionieren.

Bedingungen für einen Wärmepumpen-Tarif

Um einen günstigen Stromtarif für Ihre Wärmepumpe zu erhalten, müssen Sie zwei Voraussetzungen erfüllen:

  • Der Stromkreis für die Wärmepumpe verfügt über einen eigenen Zähler.
  • Der Netzbetreiber kann auf die Wärmepumpe zugreifen und sie steuern.

Die Möglichkeit der gezielten Unterbrechung nutzen Netzbetreiber, um ihr Stromnetz zu stabilisieren. Das geschieht vor allem dann, wenn die Nachfrage nach Strom sehr hoch ist. Die Zeitpunkte und die Länge der Unterbrechungen sind dabei festgelegt. Diese beschränken sich in der Regel auf ein bis drei Fernabschaltungen pro Tag, wobei eine Unterbrechung nicht länger als maximal zwei Stunden dauert. Zwischen zwei Abschaltungen müssen zwei Stunden liegen.

Da die Wärmepumpe häufig mit einem Pufferspeicher verbunden ist, der das erwärmte Wasser bevorratet, müssen Sie sich auch keine Sorgen macht, dass Ihre Wohnung kalt wird. Anlagen ohne Speicher nutzen meist die aufgewärmte Gebäudemasse zur Überbrückung der Abschaltzeiten.

Wann lohnt sich ein Wärmepumpen-Tarif?

Ob ein spezieller Stromtarif für Wärmepumpen für Sie in Frage kommt, lässt sich so pauschal nicht beantworten. Denn es kommt auf die Gesamtkosten an, die sich aus mehreren Punkten zusammensetzen. Zu den Fixkosten zählen:

Zweiter Stromzähler

Sie brauchen für den Tarif einen zweiten Stromzähler. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: ein separater Stromzähler als Eintarifzähler oder spezielle Zähler, die ein zweites Zählwerk besitzen, sog. „Zweitarif- oder Doppeltarifzähler“. Der Einbau kostet Sie einmalig um die 200 Euro.

Externe Steuereinheit

Hinzu kommt die externe Steuereinheit, bei der Sie mit Einbaukosten in einem ebenfalls niedrigen dreistelligen Betrag rechnen müssen. Der Netzbetreiber erhebt zusätzlich ein jährliches Entgelt von 20 bis 50 Euro, das dann in Ihrem Strompreis eingerechnet wird.

Intelligentes Messsystem/Smart Meter

Zudem könnten auf Sie voraussichtlich noch 100 Euro pro Jahr für ein intelligentes Messsystem hinzukommen. Die sog. Smart Meter sind bereits für alle Haushalte verpflichtend, die einen hohen Stromverbrauch (über 6.000 Kilowattstunden pro Jahr) aufweisen. Wenn die Wärmepumpe Haushaltsstrom nutzt, werden solche Werte meistens bereits überschritten.

Digitaler Zähler

Bei vielen Wärmestrom-Tarifen ist der Einbau eines intelligenten Messsystems zur Überwachung vorgeschrieben.

Wärmepumpen-Tarif lohnt sich bei hohem Verbrauch

Ob sich ein spezieller Stromtarif für Ihre Wärmepumpe lohnt, lässt sich pauschal nicht sagen. Dazu müssen Sie die Kosten vergleichen: Auf der einen Seite steht ein reiner Betrieb Ihrer Wärmepumpe mit Ihrem Haushaltsstrom-Tarif, auf der andere Seite eine Kombination aus Haushaltsstrom- und Wärmepumpen-Tarif.

Die Kombination Haushaltsstrom-/Wärmepumpen-Tarif ist vor allem bei höheren Verbräuchen (ab 5.000 Kilowattstunden pro Jahr) günstiger. Hier können Sie – abhängig von der Region, in der Sie leben – mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

Anders sieht es aus, wenn Ihre Wärmepumpe wenig Strom aus dem Netz benötigt – weil sie zum Beispiel zusätzlich Strom von einer Photovoltaik-Anlage erhält oder Sie die Wärmepumpe mit Solarthermie kombiniert haben. Bei einem Verbrauch von weniger als 3.000 Kilowattstunden pro Jahr sind Wärmepumpen-Tarife aufgrund des zweiten Zählers und des Steuergeräts meist teurer. Hier empfiehlt es sich, die Wärmepumpe über Haushaltsstrom zu betreiben – so lange Ihre Gesamtverbrauch nicht höher als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr beträgt.

Für Ihre Wärmepumpe: Der Wärmestrom-Tarif der EnBW

Seit jeher bietet die EnBW günstigere Stromtarife für bestimmte Verbrauchsarten an, zum Beispiel Nachtstrom. Auch für Wärmepumpen sind spezielle Stromtarife im Angebot – wir nennen sie „Wärmestrom“. Diesen gibt es mit getrennter oder gemeinsamer Messung, abhängig davon, ob Sie über einen Eintarif- oder Zweitarifzähler verfügen. Voraussetzung ist jeweils ein Smart Meter. Zudem setzt der Wärmepumpen-Tarif der EnBW zu 100 Prozent auf Ökostrom.

Mit dem Wärmestrom-Rechner finden Sie ganz leicht den Wärmepumpen-Tarif, der am besten zu Ihnen passt. Einfach Postleitzahl und aktuellen Stromverbrauch eintragen, Tarife vergleiche und passendes Angebot auswählen. Danach können Sie den Vertrag gleich online abschließen, indem Sie das Formular ausfüllen und abschicken.

Heizen mit Wärmestrom

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