Wie die Luftfilter für Ihr Zuhause funktionieren, welche sich lohnen und worauf Sie vor der Anschaffung unbedingt achten sollten, erfahren Sie hier.
Wozu Luftfilter in der Wohnung?
Lange Zeit galten sie als eine Hilfe für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Allergien: Luftfilter. Inzwischen kommen Luftfilter jedoch auch ohne zugrundeliegende Erkrankungen in vielen Haushalten zum Einsatz. Sie befreien Luft von kleinsten Partikeln und garantieren hygienische Luftqualität in geschlossenen Räumen. Während in älteren Gebäuden Fein- und Hausstaub, Schimmelporen oder Pilze die Luft belasten, können in Neubauten Wärmedämmung und Isolierung zu verminderter Luftzirkulation führen. Partikel haben somit mehr Gelegenheit sich anzusammeln und die Luftqualität zu mindern.
Die Aufgabe von Luftfiltern in der Wohnung besteht darin, Kleinstpartikel aus der Luft zu filtern und für unbelastete Innenluft zu sorgen. Zu möglichen Luftbelastungen zählen:
- Pollen
- Schimmelpilzsporen
- Feinstaub und Hausstaub
- Mit Viren belastete Aerosole (z.B. Corona)
- Faserpartikel von Einrichtungsgegenständen
- Flüchtige organische Verbindungen (VOC) wie Alkohole, organische Säuren, Aldehyde oder Kohlenwasserstoffe
- Schwer flüchtige Substanzen (SVOC)
Insbesondere in gut gedämmten Neubauten kommt es darauf an, die Qualität der Innenluft im Blick zu haben. Stauen sich hier schwer flüchtige Substanzen, so können diese tief in die Atemwege und in den Organismus eindringen und Folgeerkrankungen wie Asthma, Allergien und Kopfschmerzen auslösen. Neben dem unverzichtbaren regelmäßigen Lüften stellen Luftfilter eine sinnvolle Ergänzung für gesunde Wohnungsluft dar.
In heimischen Sport- oder Fitnessräumen können Luftfilter einen Großteil angesammelter Aerosole und mögliche Virus- oder Bakterienbelastungen entfernen.
Wie funktioniert ein Luftfilter
Die Funktionsweise von Luftfiltern ist im Grunde einfach. Sie bestehen in der Regel aus einem drei- oder mehrstufigen Filtersystem, bei dem Aktivkohle- und Faserfilter zum Einsatz kommen. Die Luft in Innenräumen wird angesaugt, in Filterelementen gesäubert und gereinigt in den Raum abgegeben. Der Vorfilter reinigt Luft von groben Partikeln wie Fusseln und Fasern. Ein zweiter Faserfilter entfernt danach Feinstaub, Kleinstpartikel und Pollen. Das dritte Filterelement besteht meist aus einem Aktivkohlefilter, der Gerüche und gasförmige Substanzen aufnimmt.
Zum wichtigsten Teil eines Luftfilters für Wohnung und Innenräume zählt der Faserfilter. Dabei sollte es sich um Schwebstofffilter, sogenannte HEPA Luftfilter, handeln, die für Allergiker sehr wichtig sind. HEPA steht für “High Efficiency Particulat Air” und filtert MMP (Most Penetrating Particle Size) aus der Luft. MMP steht für Partikel in Größen von 0,3 bis 0,1 Mikrometern oder kleiner, die tief in die Lunge und ins Blut wandern. Nicht zu vergessen ist, dass Luftfilter nur leistungsstark arbeiten, wenn die Filter regelmäßig gereinigt bzw. gewechselt werden. Da konstante Luftfilterung zu Materialalterung führt, gilt es Herstellerangaben zum Wechseln und Reinigen der Filter zu beachten.
Was kostet ein Luftfilter?
Kosten für Luftfilter hängen davon ab, wie hochwertig das Gerät ist und wie intensiv Sie es benutzen. Je öfter der Luftfilter zum Einsatz kommt, desto öfter müssen Sie Filterelemente wechseln. Preise für leistungsstarke Luftfilter-Geräte liegen zwischen 250 und 380 Euro. Die Kosten für austauschbare Filtersets wiederum liegen zwischen 39 und 140 Euro. Hinzu kommen Stromkosten für den Gebrauch. Die Stromkosten richten sich nach der Leistungsaufnahme des Geräts, der jeweiligen Nutzungsdauer und des aktuellen Strompreises (Leistungsaufnahme in Kilowatt x Preis pro kWh in Cent x Nutzungsdauer in Stunden pro Tag x 365 = Stromkosten pro Jahr in Cent). So verursacht ein Gerät, das 20 Watt braucht und etwa drei Stunden pro Tag läuft bei bei einem angenommenen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde jährliche Stromkosten von 6,57 Euro (0,02 kW x 30 Cent x 3 Stunden/Tag x 365 = 657 Cent = 6,57 Euro).
Welche Luftfilter sind empfehlenswert?
Die Ergebnisse des Luftfilter-Tests der Stiftung Warentest zeigen, dass es in der Preiskategorie von 250 bis 350 Euro Luftfilter gibt, die Nanopartikel, Pollen, Feinstaub, Viren und Bakterien zuverlässig um bis zu 95 Prozent filtern. Zu den empfehlenswerten Modellen und Testsiegern zählen:
- Philips Luftreiniger AC2889/10: Sehr langlebig mit zuverlässiger Filterleistung selbst bei großer Partikellast in verschiedenen Größenordnungen. Per App steuerbar, mit automatischer Messung der Innen- und Außenluftqualität. Mit Schlafmodus und Auto-Modus. Preis ab 239 Euro (Stand Oktober 2021)
- Rowenta Intense Pure Air Connect PU6080: Zuverlässige Filterleistung auch bei intensivem Gebrauch. Misst die Luftqualität und passt die Filterleistung automatisch an. Steuerbar per App, mit Anzeige der Luftqualität. Preis ab 185 Euro (Stand Oktober 2021)
- Soehnle Airfresh Clean Connect 500: Vierstufiges Reinigungssystem aus Vor-, Feinpartikel-, Aktivkohlefilter sowie UV-Licht Funktion zur Keimabtötung. Per App steuerbar, mit intelligenter Messung der Luftqualität. LED-Lichtring zeigt den Status der Luftqualität an. 4-System-Technologie für flexibel regulierbare Filterleistung. Preis ab 168 Euro (Stand Oktober 2021)
- Dyson Luftreiniger Pure Cool: Platzsparender Tisch-Luftreiniger mit automatischer Luftmessung und intelligenter Filterfunktion. Entfernt zuverlässig über 90 Prozent Partikel und gasförmige Substanzen. Per App steuerbar, mit verschiedenen Modi inkl. Nachtmodus und Ventilatormodus für den Sommer. Preis ab 332 Euro (Stand Oktober 2021)
Wie lassen sich Luftfilter reinigen?
Luftfilter sind pflegeleicht und lassen sich je nach Herstellerangabe ähnlich wie Staubsaugerfilter unter fließendem Wasser reinigen. Nichtsdestotrotz gehört zur Reinigung und Wartung eines Luftfilters, dass Sie Herstellerangaben beachten und im Durchschnitt mindestens alle sechs Monate einen Filterwechsel vornehmen.