Das Thema Elektromobilität umfasst prinzipiell alle Fahrzeuge, die elektrisch angetrieben werden. Dazu gehören neben dem Elektroauto auch Elektromotorräder, Busse, Pedelecs/E-Bikes, Straßenbahnen, Züge oder Schiffe. Kernelement von Elektrofahrzeugen ist der Antrieb durch Elektromotoren.
Reine Elektrofahrzeuge
E-Fahrzeuge sind schon heute auf unseren Straßen unterwegs, die Ladeinfrastruktur wächst kontinuierlich. Gleichzeitig arbeiten Energieunternehmen, Start-ups, Forschungscluster, Automobilhersteller und Institute wir mit unseren Partnern an zukunftsweisenden wirtschaftlichen Lösungen für E-Mobilität. In Baden-Württemberg ist die EnBW auf diesem Gebiet aktiv, eine Übersicht über aktuelle Entwicklungen, Trends und Projekte gibt es auf dem Blog im Magazin.
Unsere Straßen von morgen
Zukünftig werden wir flächendeckend und günstig Ökostrom tanken; intelligente Energiesysteme leiten uns über lange Strecken durch den Verkehr. E-Mobilität wird uns alle nachhaltig von A nach B bewegen. Elektrofahrzeuge haben echtes Sparpotenzial: Eine „Tankfüllung“ kostet erheblich weniger als Benzin oder Diesel. Und das E-Auto fährt mit Ökostrom betankt emissionsfrei, setzt also keine Klimagase frei. Selbst ein E-Auto, das keinen Ökostrom tankt, sorgt für keinen höheren CO₂-Ausstoß – zumindest in der EU. Das liegt daran, dass für die Stromproduktion aus Kohle gleichzeitig CO₂-Zertifikate erworben werden müssen – also die Erlaubnis CO₂ auszustoßen. Da im europäischen Handelssystem die Zahl der CO₂-Zertifikate aber nicht erhöht wird, kann insgesamt auch kein CO₂ zusätzlich ausgestoßen werden.
Klimaschutz
Für den Umweltschutz leisten Elektrofahrzeuge einen messbaren Beitrag: 2019 lagen Neuzulassungen von Benzin-Pkw beim CO₂-Durchschnittswert mit 157,6 Gramm Kohlendioxid (CO₂) pro Kilometer unter dem von Diesel-Pkw mit 167,6 Gramm CO₂ pro Kilometer. Ein Elektrofahrzeug, das mit dem durchschnittlichen europäischen Strommix fährt, kommt mit 80 Gramm auf knapp die Hälfte. Noch deutlicher ist der Vorteil, wenn das Fahrzeug rein mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Dann stößt es nur fünf Gramm CO₂ pro gefahrenen Kilometer aus.
Elektrofahrzeuge sind so "sauber" wie der Strom, mit dem sie fahren. Der Elektromotor stößt beim Fahren weder CO₂ noch Schadstoffe aus. Wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt, führt dies zu einer Energiebilanz ganz ohne CO₂ aus fossilen Brennstoffen und ohne weitere Schadstoffe. Die Klimabilanz eines Elektroautos über seine Lebensdauer zeigt, dass dessen Treibhausgasemissionen heute geringer ausfallen als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, wenn es mit Ökostrom betankt wird. Innerhalb der EU gilt die gute Klimabilanz auch für Strom aus Kohlekraftwerken: E-Autos verursachen keinen erhöhten CO₂-Ausstoß. Denn Kohlekraftwerke müssen über den europaweiten Handel CO₂-Zertifikate erwerben. Und weil die Anzahl der Zertifikate begrenzt ist, kann auch bei einem Zuwachs an E-Fahrzeugen der Ausstoß nicht weiter steigen.
Am Ende ihrer Lebenszeit werden Elektroautos dem Recycling zugeführt. Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor kommt dem Recycling der verbauten Akkus eine wichtige Rolle zu. In ihnen ist Lithium oder Kobalt enthalten. In der Entwicklung neuer Batterien und weiterer Komponenten werden daher Recyclingsysteme berücksichtigt. Nur dann lässt sich die Wiederverwertung später technisch und wirtschaftlich sinnvoll durchführen.
Elektroautos als Stabilisator der Stromnetze
Elektrofahrzeuge können zur Stabilität der Stromnetze beitragen. Je mehr Elektroautos, -fahrräder oder -roller in Deutschland unterwegs sind, desto besser. Denn mit steigendem Anteil von erneuerbaren Energien gibt es immer öfter Zeiten, in denen das aktuelle Stromangebot und die momentane Nachfrage voneinander abweichen. Elektroautos können dann als dezentrale Zwischenspeicher dienen: Elektroautos nehmen mithilfe intelligenter Ladetechnologie überschüssige Energie auf – etwa bei hohem Windaufkommen. Andererseits speisen sie in Zeiten mit wenig Wind und hohem Bedarf Strom ins Netz zurück.
Sind Ladepunkte zusätzlich mit intelligenten Zählern (Smart Meter) ausgestattet, kann dieser Lastenausgleich künftig auch automatisch ablaufen. Ist ein Auto angeschlossen, findet das Laden – also die Entnahme aus dem Netz – vor allem dann statt, wenn das Angebot an Strom hoch ist oder die Nachfrage gering.
Am Ende ihrer Lebenszeit in einem Elektroauto haben Akkus noch ein Energiespeichervermögen von bis zu 80 Prozent – werden aber den hohen Anforderungen hinsichtlich Fortbewegung und Ladeleistung nicht mehr gerecht. Diese Akkus lassen sich nach ihrem Einsatz im Auto zu einem stationären Stromspeicher zusammenschließen – einer Art Großbatterie – und tragen so zur Netzstabilität bei. Erste Pilotprojekte in Deutschland gibt es bereits.
Gesamtdeutscher Energiebedarf von Elektroautos
In Deutschland gibt es etwa 45 Millionen Pkw. Nach Berechnungen der Forschungsstelle für Energiewirtschaft fahren sie im Schnitt rund 13.800 Kilometer jährlich, also 621 Milliarden Kilometer. Würden all diese Fahrzeuge E-Autos sein, brauchen sie unter realen Bedingungen 105 Terrawattstunden. Das sind etwa 15 Prozent der heute produzierten Strommenge.
Welche Auswirkungen E-Autos auf die Netzstabilität hat, testen Netzbetreiber derzeit unter realen Bedingungen.
Elektrofahrzeuge haben echtes Sparpotenzial: Eine „Tankfüllung“ kostet erheblich weniger als Benzin oder Diesel. Und das E-Auto fährt mit Ökostrom betankt emissionsfrei, setzt also keine Klimagase frei.