Auch in Starzach lässt sich jetzt Strom „tanken“
Starzach. Das Netz öffentlicher Stromtankstellen in der Region wird dichter. Am Mittwochvormittag nahm Bürgermeister Thomas Noé je eine Ladesäule in Bierlingen und Börstingen symbolisch in Betrieb. Die Modelle aus dem Hause EnBW bieten zusätzlich die Option zum freien Internetzugang.
Auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus in Bierlingen sowie auf dem Dorfplatz in Börstingen stehen Elektromobilisten jetzt je zwei Wechselstrom-Anschlüsse vom Typ 2 mit bis zu 22 Kilowatt (kW) Leistung zur Verfügung. Ältere Fahrzeuge oder auch Zweiräder lassen sich an beiden Standorten zudem an zwei Schuco-Steckern mit je 3,7 kW aufladen. „Bei den neueren E-Mobilen reicht eine halbe Stunde Laden schon für gut 50 Kilometer Reichweite“, erläuterte dazu Nicolaus Schäfer von der EnBW, die die Station geliefert hat. Der Zugang ist auch Dritten möglich und erfolgt mithilfe handelsüblicher RFID-Karten oder der „mobility+ App“ des Energieversorgers auf dem Smart-Phone. Die App weise außerdem den Weg zur nächsten freien Elektro-Zapfsäule und biete Nutzern von Verbrennungsfahrzeugen eine Simulation, ob die Nutzung eines E-Mobils sinnvoll wäre.
„Wenn wir die Elektromobilität richtig und ernsthaft voranbringen wollen, brauchen wir ein flächendeckendes Netz leistungsfähiger Ladesäulen“ ist Thomas Noé überzeugt. Demgegenüber sei die Region zwischen Rottenburg a.N. und Horb a.N. aktuell noch „weitgehend ein weißer Fleck“. Deshalb wolle die Gemeinde Starzach hier bewusst auch als innovativer Vorreiter wirken. Der Gemeinderat hatte am 8. Mai für die Investition grünes Licht gegeben und den Vergabebeschluss gefasst. Auf Anraten von Nicolaus Schäfer konnten Fördermittel der Bundesregierung in Anspruch genommen werden. „Dennoch war es sehr hilfreich, dass sich unsere lokalen Geldinstitute bei dem Projekt partnerschaftlich engagieren“ dankte BM Thomas Noé ausdrücklich. Namentlich unterstützt die RaiBa Oberes Gäu den Standort in Bierlingen, die VoBa Dornstetten-Horb den in Börstingen. Die Kreissparkasse Tübingen beteiligt sich an der Finanzierung beider. Deswegen hatten es sich die Vertreter der Geldinstitute Markus Urban, Burkhard Hellstern und Andreas Graf nicht nehmen lassen, persönlich bei der symbolischen Inbetriebnahme dabei zu sein.
Elektromobilisten können die Ladezeit im Moment für Einkäufe, Behördengänge, Arztbesuche oder Erledigungen in den Filialen der Banken und der Post nutzen, wirbt der Bürgermeister. In Bälde könnten sich auch E-Mails oder aktuelle Informationen abrufen lassen, „bei gutem Wetter zum Beispiel auf einem unserer idyllischen Dorfplätze“. Beide Ladesäulen eröffnen nämlich zusätzlich die Option eines sogenannten WLAN-Hotspots, der rund um die Uhr kostenlosen Zugang ins Internet bietet. Die Gemeindeverwaltung arbeitet laut Thomas Noé aktuell an einem Konzept für ein flächendendeckendes WLAN an öffentlichen Plätzen und Einrichtungen. „In dieses Konzept sollen die Internetzugänge der Ladesäulen mit eingebunden werden“.