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| Pressemitteilung

Bürgerinfoveranstaltung zum Kraftwerksprojekt Walheim: EnBW betont Bedeutung der Anlage und berücksichtigt Anregungen der Gemeinde

Intensive Diskussion auf Einladung des Bürgermeisters / Optimierungen bei Verkehrs-, Rückbau- und Nahwärme-Aspekten
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Walheim/Stuttgart. Die EnBW wird bei der Standortentwicklung und der planerischen Umsetzung des Klärschlammheizkraftwerkes in Walheim einige Optimierungen vornehmen, um die regionale Akzeptanz des Projektes zu verbessern. Damit geht das Unternehmen auf Kritikpunkte und bestehende Sorgen vor Ort ein. Dies ist das wichtigste Ergebnis einer Bürgerinformationsveranstaltung am Montag, 28. Juli, zu der Bürgermeister Christoph Herre eingeladen hatte. In der Gemeindehalle von Walheim führten Vertreterinnen und Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart als zuständige Genehmigungsbehörde, der EnBW AG als Vorhabenträgerin, der lokalen Bürgerinitiative, die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger eine intensive Diskussion.

Dabei wurde deutlich, dass das Projekt generell vor Ort weiterhin teilweise kritisch bis ablehnend gesehen wird. Durch die angekündigten Anpassungen konnten jedoch Möglichkeiten zur Verbesserung aufgezeigt werden, die von den Kommunen und EnBW gemeinschaftlich entwickelt wurden und bei einer Umsetzung in Teilen gemeinsam getragen werden müssen. Die dabei diskutierten Ideen und Maßnahmen entstanden in einem auf Initiative der Regierungspräsidentin Susanne Bay gebildeten Gesprächsformat, einem runden Tisch, mit den Bürgermeistern der Gemeinden Walheim, Kirchheim, Gemmrigheim und Besigheim sowie der EnBW. EnBW-Vorstand Peter Heydecker kündigte während der Bürgerinformationsveranstaltung an, dass das Unternehmen bereit sei, diese Maßnahmen umzusetzen und dafür auch erhebliche Budgetmittel bereit zu stellen.

EnBW-Vorstandsmitglied Peter Heydecker betont: „Wir sind uns über die Bedenken gegen das Projekt im Klaren. Wir sehen uns hier aber in einer übergeordneten Verantwortung: Für die Verwertung von Klärschlamm braucht es in Zukunft eine regionale Lösung. Denn durch die Abschaltung der Kohlekraftwerke und die neuen gesetzlichen Vorgaben zum Phosphorrecycling sind neue Rahmenbedingungen entstanden. Deshalb halten wir am Bau der Anlage fest. Gleichzeitig möchten wir durch konkrete Maßnahmen die Verträglichkeit der Anlage verbessern und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger bei der Planung noch stärker berücksichtigen.“

Es geht dabei um folgende Handlungsfelder:

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Maßnahmen zur Verbesserung der Verträglichkeit

1. Verkehrsentlastung durch Abwasserdruckleitung oder Bahntransport

Die EnBW plant den Bau einer Abwasserdruckleitung nach Nesselwörth für den Abtransport von Brüdenwasser, um die angespannte Verkehrssituation im Neckartal zu entlasten. Sofern die Flächensicherung der notwendigen Grundstücke erfolgreich und der Leitungsbau anteilig über staatliche Förderprogramme mitfinanziert werden könnte, würde die EnBW die verbleibenden Kosten übernehmen. Sollte die Abwasserleitung nicht umsetzbar sein, beabsichtigt die EnBW alternativ , den Brüden-Abtransport auf die Bahn umzustellen und prüft bereits die technische Machbarkeit. Beide Varianten würden den LKW-Verkehr um 30 Fahrten pro Tag reduzieren.

2. Rückbau bestehender Kraftwerksanlagen

Um das Landschaftsbild zu verbessern und die Anlage besser in die Umgebung zu integrieren, hat die EnBW konkrete Planungen für den Rückbau des markanten 150m hohen Schornsteins des stillgelegten Kohlekraftwerks aufgenommen. Obwohl keine gesetzliche Verpflichtung zum Rückbau besteht, soll die mehrere Millionen Euro teure Maßnahme in den nächsten Jahren während der Bauphase des neuen Kraftwerks umgesetzt werden.

3. Unterstützung bei Nahwärmenetzplanung

Die EnBW sagt aktive Unterstützung bei der Planung eines Nahwärmenetzes in Walheim oder bei der Anbindung der neuen Anlage an das Wärmenetz in Gemmrigheim zu. Dies setzt voraus, dass die genannten Gemeinden zur Aufnahme von Gesprächen zur lokalen Nutzung der Wärme bereit und an deren Abnahme interessiert sind.

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Nils Beeckmann, Leiter Neubauprojekte disponible Erzeugung der EnBW verdeutlicht: „Die Initiative in Sachen Abwasserleitung und Nahwärmenetz liegt nun bei den Gemeinden. Wenn wir dazu ein zustimmendes Signal erhalten, gehen wir gerne gemeinsam die nächsten Schritte an. Denn wir wollen in die Zukunft des Standorts Walheim investieren und sind dabei sehr an einem guten Miteinander interessiert. Wir werden die Bürgerinnen und Bürger weiterhin zeitnah und umfassend über das Projekt informieren.“

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Hintergrund

Das Klärschlammheizkraftwerk in Walheim soll einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Verwertung von kommunalem Klärschlamm leisten, der zunehmend einer zentralisierten Behandlung bedarf. Damit schließt das KHKW Walheim eine regionale Verwertungslücke: Bislang wird Klärschlamm zu einem überwiegenden Anteil in Kohlekraftwerken, Abfallverbrennungsanlagen und Zementwerken mitverbrannt. Durch gesetzliche Anforderungen wie den absehbaren Kohleausstieg und insbesondere durch das ab 2029 verpflichtende Phosphorrecycling und dem damit einhergehenden Verbot der Mitverbrennung, wird der Anteil an Klärschlamm-Monoverbrennung von derzeit etwa einem Drittel bis 2029 auf über 85% steigen. Ein Entsorgungsengpass zeichnet sich vor allem im nördlichen bis nordöstlichen Baden-Württemberg inklusive dem Ballungsraum Heilbronn ab. Die Anlage in Walheim wird gleichzeitig Energie erzeugen. Ein Teil der erzeugten Wärme wird intern zur Effizienzsteigerung genutzt werden, überschüssige Wärme könnte an umliegende Wärmenetze abgegeben werden.

Weitere Projektinformationen sowie Fragen und Antworten finden sich unter: Projektvorstellung: Klärschlammheizkraftwerk Walheim | EnBW

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