EnBW plant hochflexible Gas- und Dampfturbinenanlage in Karlsruhe
Am Standort des Rheinhafen-Dampfkraftwerks Karlsruhe – kurz RDK – soll es mit großen Schritten in Richtung Energiezukunft gehen: Die EnBW möchte eine hochflexible wasserstofffähige Gas- und Dampfturbinenanlage mit Kraft-Wärme-Kopplung bauen und damit das bisherige Steinkohle-Kraftwerk (RDK 8) ersetzen. Der Karlsruher Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 29. April 2025 einen Grundsatzbeschluss zur Unterstützung des sogenannten RDK 9-Vorhabens gefasst.
“Gerade im Südwesten Deutschlands benötigen wir dringend rund 6,5 Gigawatt zusätzliche regelbare Stromerzeugungsanlagen, um die Erneuerbaren Energien zu unterstützen und den Kohleausstieg vollständig zu schaffen. Wir freuen uns, dass der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe die EnBW durch ihren Grundsatzbeschluss bei diesem Ausbau unterstützen möchte“, erklärt Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung bei der EnBW.
Die Realisierung des Projekts hängt dabei wesentlich von den künftigen politischen Rahmenbedingungen für regelbare Kraftwerksleistung ab: „Von vergleichbaren Kraftwerken wissen wir, dass diese sich rein über ihren Betrieb am Markt nicht wirtschaftlich rechnen” so Class. Deshalb brauche es schnell entsprechende Vorlagen durch die neue Regierungskoalition. Das Projekt müsse sich dann gegen andere bundesweit geplante Projekte in einem wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren durchsetzen.
Eine entsprechende Auktion erwartet die EnBW im nächsten Jahr. Class erklärt: “Wir wissen, dass mit einem solchen Großprojekt auch ein reges Interesse in der Öffentlichkeit einhergeht. Deshalb legt die EnBW großen Wert darauf, die Öffentlichkeit frühzeitig in das Vorhaben einzubeziehen und regelmäßig zu informieren. Und natürlich gibt es zu gegebener Zeit dann auch ein vollständiges formales Genehmigungsverfahren.” Mit Blick auf den Wettbewerb kann die EnBW zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine genauen Details zur Auslegung des Kraftwerks nennen, derzeit planen wir rund 850 Megawatt (MW) elektrischer Nennleistung und 220 Megawatt (MW) Fernwärmeleistung. Auch mit der Stadt Karlsruhe sei ein intensiver Austausch vorgesehen.
Die EnBW baut aktuell auf Grundlage von Fördermechanismen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz auch die bislang kohlebefeuerten Standorte in Altbach/Deizisau und Heilbronn auf wasserstofffähige Gaskraftwerke um. Eines der ersten H2-ready Gaskraftwerke Deutschlands hat die EnBW diesen Monat in Stuttgart-Münster offiziell in Betrieb genommen. Alle drei bisherigen Projekte haben eine Gesamtkapazität von rund 1,5 Gigawatt (GW) und ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,6 Mrd. Euro.
Über die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit rund 30.000 Mitarbeiter*innen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Energie und ist auf allen Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel bis hin zum Netzbetrieb und den Vertrieb von Strom, Wärme und Gas aktiv. Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom, Gas und Wasserstoff Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2030 plant die EnBW mindestens 40 Milliarden Euro brutto zu investieren. Bis dahin soll rund 80 Prozent des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens im Jahr 2035. www.enbw.com