Schnelladestationen schaffen mehr Komfort für E-Mobilisten am See
Für Elektromobilisten beginnt am Bodensee eine neue Ära: Wie die Perlen an einer Schnur stehen entlang der B 31 in Sipplingen, Meersburg, Hagnau und Immenstaad vier neue Schnellladesäulen der EnBW. Zwei weitere dieser „Tankstellen“ sollen noch vor den Sommerferien in Uhldingen sowie beim Landratsamt in Friedrichshafen in Betrieb gehen.
Die Ladestationen bieten zwei Gleichstrom- oder DC-Anschlüsse mit je 50 Kilowatt sowie einen mit bis zu 43 kW Leistung für Wechselstrom (AC). Bereits nach einer Viertelstunde laden ließen sich mit den meisten modernen Elektromobilen wieder rund 100 Kilometer zurücklegen, erläuterte Rico Goede, Kommunalberater der EnBW. Die Ladekabel verfügen mit CCS-, CHAdeMO- und Typ 2 über alle drei gängigen Steckertypen. Sie sind fest an den Säulen angebracht, „sodass sich die E-Mobilisten das Auspacken und Anstecken eines mitgebrachten Kabels sparen.“
Dass die EnBW die entsprechenden Flächen bekam, dafür hatten sich in den letzten Monaten die jeweiligen Rathäuser stark gemacht. Aus Richtung Westen findet sich die erste in Sipplingen an der alten B 31 auf Höhe des Freibads. „Wir wollen natürlich unsere Gemeinde weiterentwickeln und so zusätzlich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, betont Bürgermeister Oliver Gortat, der sich auch über die Kooperation mit seinen Kollegen am Seeufer freut. Meersburg punktet mit einem Standort an der B 33 direkt oberhalb der Altstadt. Robert Scherer hat als Stadtoberhaupt mit der nächsten Generation leistungsfähiger Ladesäulen zudem sein Verkehrskonzept 2030 im Blick, in dem emissionsfreie Motoren eine größere Rolle spielen sollen. „Der Verkehr in Hagnau wird mit E-Fahrzeugen natürlich nicht weniger“, weiß Bürgermeister Volker Frede, „aber im direkten Vergleich geht die Lärmbelastung zumindest deutlich zurück“. Die neue Schnellladesäule bietet am bekannten Standort direkt an der B 31 leistungsfähigeren Ersatz für die bisher bestehende des EMMA-Verbundes. Immenstaads neue Station mit den DC-Anschlüssen wurde am 23. Mai mit Johannes Henne offiziell in Betrieb genommen. Der Bürgermeister kann bereits auf eine ‚konventionelle‘ Ladesäule mit zwei Mal 22 kW AC am Standort neben dem Rathaus verweisen.
Der Zugang zu den Ladepunkten erfolgt am einfachsten mit der „EnBW mobility+ App“ oder mithilfe handelsüblicher RFID-Karten, die auch bei Nutzern aus dem europäischen Ausland verbreitet sind. Die App biete laut Goede zudem die Möglichkeit, mit dem Smart-Phone an über 28.000 Stationen und damit dem größten Ladenetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ‚tanken‘. Sie lotst außerdem zu freien Anschlüssen und bietet Nutzern von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eine Simulation, ob die Nutzung eines E-Mobils sinnvoll wäre.