GKN II: Erhöhter Wasserdruck in einzelnen Abschnitten eines konventionellen Einspeisesystems
Im revisionsbedingt abgeschalteten Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) sind bei geplanten Arbeiten im konventionellen Bereich der Anlage einzelne Rohrleitungsabschnitte und Armaturen eines mehrfach redundant vorhandenen Systems vorübergehend einem erhöhten Wasserdruck ausgesetzt worden. Ursache dafür war die Fehlstellung einer Armatur. Das System hat während der Revision keine sicherheitstechnische Funktion und wurde betrieblich für die Weiterleitung von gereinigtem Wasser verwendet.
Die betroffenen Abschnitte des Systems werden mit verschiedenen technischen Verfahren auf mögliche Auswirkungen des erhöhten Wasserdrucks untersucht und bei Bedarf in Stand gesetzt. Darüber hinaus werden Maßnahmen geprüft, die einem Vorkommnis dieser Art künftig vorbeugen können.
Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat das Vorkommnis fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und es vorläufig in die Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Es liegt damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlage.
Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2019 über zehn Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.