Tablet-Ärger? Smartboard-Probleme? Nicht an meiner Schule!

Karlsruhe. Der Klassiker im digitalen Schulalltag: Das Smartboard geht nicht an. Das Internet funktioniert nicht. Das Arbeitspapier lässt sich nicht bearbeiten. Was nun? In Zukunft sollen speziell ausgebildete Schüler*innen ihrer Klasse und auch den Lehrer*innen helfen: Mit dem Ziel, die Medien- und Technikkompetenz von Schüler*innen zu fördern, initiiert die EnBW das Programm „IT-Ersthelfende“ in Baden-Württemberg. IT-Dienstleister Bechtle und die Bildungsorganisation BG3000 unterstützen bei der Umsetzung.

Die zunächst etwa 360 Teilnehmenden aus zwölf Schulen erlernen den vertieften Umgang mit digitalen Technologien. Das beinhaltet nicht nur das Lernen mit Smartboards, Tablets und Co., sondern auch die Stärkung der Medienkompetenz. Die Teilnehmenden erlernen beispielweise den Umgang mit künstlicher Intelligenz, Fake News und Cybermobbing. Die jungen Digital-Profis können dann einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des immer digitaler werdenden Unterrichts leisten.

„Die Digitalisierung ist für die Schulen nach wie vor mit großen Herausforderungen verbunden. Hier wollen wir unterstützen und gleichzeitig die Schüler*innen fit für die Zukunft machen“, sagt Colette Rückert-Hennen, Personalvorständin der EnBW. „Ich freue mich, dass wir mit diesem Programm eine tolle Chance haben, junge Menschen - und insbesondere Mädchen - für den MINT-Bereich zu begeistern. Und wer weiß, vielleicht sehen wir den einen oder anderen Teilnehmer oder die eine oder andere Teilnehmerin später in unserer Ausbildung wieder.” Martin Hölz, IT-Chef der EnBW, ergänzt: „Wir geben Einblicke in die Berufsfelder der IT und in die digitale Energiewelt und hoffen, dadurch auch einen Beitrag zur Berufsorientierung der Schüler*innen leisten zu können.“

„Wir freuen uns sehr, das Programm gemeinsam mit EnBW und BG3000 umzusetzen. Die Teilnehmenden lernen von Expert*innen aus unseren IT-Systemhäusern wichtige Basics sowie praktisches Know-how zur Unterstützung des digitalen Schulalltags“, sagt Steven Handgrätinger, Bereichsvorstand Public Sector, Bechtle AG. „Neben einer modernen IT-Ausstattung und pädagogischen Konzepten liegt insbesondere in der souveränen Anwendung der Technik der Schlüssel, um digitale Bildung nachhaltig in Deutschlands Schulen zu etablieren.“

Die Bedeutung des Programms unterstreichen prominente Vertreter*innen aus der Politik mit der Übernahme einer Schirmherrschaft: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut für Neckarsulm, Kultusministerin Theresa Schopper für Freiburg, die Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup für Karlsruhe und Christian Specht für Mannheim sowie die Landtagsabgeordneten Ralf Nentwich für Stuttgart und Thomas Dörflinger für Biberach.

Das IT-Ersthelfenden-Programm startet im Juli in Karlsruhe und Biberach und wird im kommenden Schuljahr in Freiburg, Neckarsulm, Mannheim und Stuttgart fortgeführt. Es richtet sich an Schüler*innen ab 14 Jahren und besteht aus einem dreitägigen Bootcamp mit erfahrenen Trainer*innen. Unterrichtsmaterialien in Print und Online begleiten Teilnehmer*innen, Lehrkräfte und Eltern durch das Programm. Nach den Bootcamps absolvieren die Schüler*innen digitale Live-Trainings über einen Zeitraum von zehn Monaten, um das Erlernte zu vertiefen und zu festigen.

Simone Stein-Lücke, Geschäftsführerin der BG3000 Service GmbH, resümiert: „Dieses Modellprojekt zeigt, wie digitale Bildung unkompliziert gelingen kann – mit engagierten lokalen Allianzen, die ihre Kräfte bündeln. Was wir heute brauchen, sind pragmatische Ansätze und innovative Ideen, denn zeitgemäße Digitalbildung ist das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel."

Für Pressevertreter*innen gibt es die Möglichkeit, vor Ort das Programm kennenzulernen und einen Rundgang durch die Workshops zu machen.