KKP 1: Befunde an einzelnen Batteriezellen
Im abgeschalteten Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) wurden am 12. Mai 2020 im Zuge einer Kontrolle Risse in einzelnen Zellen einer Batterie festgestellt. Die umgehend eingeleitete Untersuchung der Zellen aller weiteren Batterien blieb ohne Befund. Die Ursache der Rissbildung wird geprüft. Die betroffenen Batteriezellen werden ausgetauscht.
Die betroffene Batterie ist eine von mehreren, die nur dann zur Stromversorgung einzelner Komponenten der Anlage benötigt werden, wenn die reguläre Stromversorgung ausfällt. Wäre dieser Fall eingetreten, wäre die Versorgung der einzelnen Komponenten durch eine ausreichende Anzahl weiterer Batterien gewährleistet gewesen. Darüber hinaus ist die Anzahl der zu versorgenden Komponenten infolge des fortgeschrittenen Rückbaus der Anlage bereits deutlich gesunken. Die Feststellung der Risse erfolgte vor dem Abbruch der Kühltürme am Standort und steht damit in keinerlei Zusammenhang.
Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat den Befund fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und ihn vorläufig in die Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Er liegt damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Der Befund hatte keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlage.
Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Siedewasserreaktor, der 1979 in Betrieb genommen und im Jahr 2011 abgeschaltet wurde. Die EnBW Kernkraft GmbH hat im April 2017 die Genehmigung für Stilllegung und Abbau der Anlage erhalten und baut sie seither zurück.