KKP 2: Befunde an Brennelementen während der Revision

Bei geplanten Inspektionsarbeiten während der laufenden Jahresrevision im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg wurden an einzelnen Brennelementen Befunde festgestellt.

An einzelnen Brennstäben eines Brennelementes wurden Oxidschicht-Dicken gemessen, die höher sind als erwartet, aber deutlich unterhalb des vorgeschriebenen Grenzwertes liegen. Stellenweise ist die Oxidschicht abgelöst. Die Inspektion weiterer Brennelemente des selben Fertigungs- und Lieferungsumfangs ergab die gleichen Befunde. Die Ursache der erhöhten Oxidschicht-Dicken wird gemeinsam mit dem Hersteller der Brennelemente untersucht. Inspektionen an Brennelementen aus anderen Fertigungs- und Lieferungsmengen ergaben keine gleichartigen Befunde.

Im Zuge des durchgeführten Inspektionsprogramms wurden darüber hinaus leichte Schädigungen andenAbstandhaltern von Brennelementen festgestellt. Die Abstandhalter dienen der Fixierung der Brennstäbe innerhalb eines Brennelementes. Die Schädigungen werden auf Arbeiten im Zusammenhang mit dem Umsetzen der Brennelemente zurückgeführt. Es erfolgt eine Überprüfung aller Brennelemente.

In beiden Fällen weisen die Brennstäbe der betroffenen Brennelemente keine Schädigungen auf. Die Funktion der Brennelemente war nicht beeinträchtigt. Der Betreiber, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, hat sich jedoch vorsorglich entschlossen, alle betroffenen Brennelemente vorläufig nicht weiter einzusetzen und sie durch andere zu ersetzen.

Der Betreiber stuft die Befunde als meldepflichtig ein. Beide Ereignisse werden von der EnBW vorläufig in Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Die Ereignisse hatten keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung.

Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.458 Megawatt. Die Anlage ging 1984 in Betrieb und hat im Jahr 2004 knapp elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.