Letzte Kohle verlässt Walheim
Walheim. Mit dem Abtransport der letzten Kohlevorräte geht im Juni die jahrzehntelange Stromerzeugung aus Kohle am EnBW-Kraftwerksstandort Walheim zu Ende. Die Betriebsgenehmigung ist zum 1. April 2025 endgültig erloschen und das Kraftwerk muss auch nicht mehr wie zuletzt als Netzreserve zur Verfügung stehen. Deshalb kann nun auch das Kohlelager aufgelöst werden.
Der Abtransport wird noch einmal zu einem kleineren Kraftakt: Rund 7.000 Tonnen Kohle werden zwischen dem 10. und 27. Juni 2025, also in den Pfingstferien, per Lkw von Walheim zum Kraftwerk Heilbronn gefahren. Die Arbeiten werden zwischen 7 und 17 Uhr durchgeführt mit durchschnittlich 3 bis 4 Fahrten pro Stunde. Ziel ist, sie so schnell wie möglich abzuschließen und die verkehrsärmere Ferienzeit auszunutzen. Die Route führt vom Kraftwerk zur Autobahnauffahrt Mundelsheim. Der Transport mit Lkw ist notwendig, weil bauliche und technische Restriktionen am Standort andere Transportwege ausschließen. Ein Abtransport per Schiff hätte zudem deutlich höhere Staub- und Lärmemissionen zur Folge.
Parallel wird derzeit auf dem Gelände der Bau des geplanten Klärschlammheizkraftwerkes vorbereitet. Der Standort Walheim soll zukünftig eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen und regionalen Klärschlammverwertung übernehmen. Voraussetzung dafür ist die Erteilung der 1. Teilgenehmigung durch das Regierungspräsidium Stuttgart. Momentan werden die Baumaßnahmen innerhalb des sogenannten „vorzeitigen Beginns“ durchgeführt. Die Pfahlgründung für die neuen Gebäude ist abgeschlossen.
Vor dem geplanten Bau der Bodenplatte wurden gemäß Genehmigungsantrag auch Bodenproben auf dem Gelände entnommen, um mögliche Belastungen des Untergrunds zu ermitteln. Das Ergebnis der Proben war eindeutig: Das gesamte Erdreich zeigte unauffällige Ergebnisse. Geprüft wurde anhand von Mischproben aus 8 Schürfstellen sowie an dem ausgebohrten Erdreich der Pfahlgründungen, die im Labor gemäß der Ersatzbaustoffverordnung sowie auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW), Schwermetalle und per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersucht wurden. Die Ergebnisse der Bodenuntersuchungen ergaben keine Hinweise auf Schadstoffbelastungen im Baufeld des Klärschlammheizkraftwerkes. Das Material kann daher ohne Bedenken weiterverwendet werden.
Nils Beeckmann, Projektverantwortlicher für die Errichtung des Klärschlammheizkraftwerks in Walheim, erklärt dazu: „Die Analysen der Bodenproben zeigen, dass wir die geplante Bautätigkeit ohne Einschränkungen durchführen und die ehemalige Kohlehalde wie geplant als Baugrund nutzen können. Dies stimmt uns sehr zuversichtlich für den weiteren Projektfortschritt. Wir hoffen nun auf eine baldige Entscheidung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur 1. Teilgenehmigung.“
Über die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit rund 30.000 Mitarbeiter*innen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Energie und ist auf allen Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel bis hin zum Netzbetrieb und den Vertrieb von Strom, Wärme und Gas aktiv. Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom, Gas und Wasserstoff Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2030 plant die EnBW mindestens 40 Milliarden Euro brutto zu investieren, rund 90 Prozent davon in Deutschland. Bis dahin soll rund 80 Prozent des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, der Ausstieg aus der Kohle wird bis Ende 2028 angestrebt, sofern die Rahmenbedingungen es zulassen. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens im Jahr 2035. www.enbw.com