Telefax: Mobil: Telefon: Schließen Bild herunterladen nach oben Drucken
1548673500000 | Pressemitteilung

Beleuchtung der Windräder im Brüchlinger Wald kann jetzt nachts abgeschaltet werden

Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt erste „bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung“ eines Windparks in Baden-Württemberg
Bild herunterladen
Bald blinken die roten Leuchten an den Gondeln und Masten der Windräder nur noch dann, wenn sich ein Flugzeug nähert (EnBW-Archivbild: WP Langenburg).

Langenburg. Es ist so weit: Die Positionsleuchten der zwölf Windenergieanlagen der EnBW Energie Baden-Württemberg AG im Brüchlinger Wald können nachts abgeschaltet werden – sofern der Flugverkehr dies zulässt. Die bereits bei der Errichtung der Anlagen eingebaute Radartechnik überprüft den Luftraum in einem Umkreis von über 16 Kilometern und schaltet bei Bedarf – also bei Annäherung eines Flugzeugs – die roten Warnlampen ein. Im November des vergangenen Jahres hatte die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Technik zertifiziert. Nun hat auch das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart seine Zustimmung erteilt.

„Was lange währt, wird endlich gut“, freut sich Bürgermeister Wolfgang Class. „Damit ist die letzte Hürde genommen, um die Forderung des Gemeinderats zu erfüllen. Die EnBW wird nun ihr im Rahmen unserer Kompromissvereinbarung gemachtes Versprechen sehr zeitnah einlösen.“ Jetzt bedarf es nur noch letzter technischer Funktionstests, und dann kann das System in wenigen Tagen eingeschaltet werden. „Wir denken, dass wir die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung unseres Windparks noch bis Ende des Monats in Betrieb nehmen können“, sagt Michael Soukup, Teamleiter ‚Projektentwicklung Windenergie‘ bei der EnBW. Ein Grund zur Freude, wie auch Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg meint: „Das Angebot der EnBW, erstmals eine technische Lösung in einen Windpark einzubauen, welche das nächtliche Blinken auf ein erforderliches Minimum reduziert, hat die Akzeptanz für das Projekt deutlich erhöht. Dadurch war es möglich, den Windpark in 2017 zu bauen.“

Das eingebaute System „InteliLight“ der Firma Vestas wurde in den vergangenen Monaten auf Herz und Nieren geprüft. Der relativ lange Zeitraum bis zur Zulassung hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen musste die DFS umfangreiche Prüfungen durchführen. Dazu gehören unter anderem Testflüge bei verschiedenen Wetterlagen. Der Sommer 2018 war allerdings alles andere als regnerisch, so dass die notwendigen „Regen“-Flüge mehrfach verschoben werden mussten.

Zum anderen ist es das erste Mal, dass eine solche Technik bei einem Windpark in Baden-Württemberg zum Einsatz kommt. Insofern gab es auch bei der zu genehmigenden Behörde, dem Regierungspräsidium Stuttgart, noch keinerlei Erfahrung, auf die man hätte zurückgreifen können. „Da geht Genauigkeit vor Schnelligkeit – das ist auch gut so und letztendlich im Interesse aller“, wie Soukup betont.

Das jetzt in Langenburg zum Einsatz kommende radargestützte System hat im Übrigen nichts mit der im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschriebenen Verpflichtung zur Nachtkennzeichnung zu tun. Die EnBW hat diese freiwillig und ohne gesetzlichen Zwang eingebaut. Vorangegangen war im Vorfeld des Genehmigungsantrags eine mehrjährige Diskussion um das Windparkprojekt. Die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung der Anlagen im Brüchlinger Wald war seinerzeit Grundlage eines Kompromisses, den die Gemeinde Langenburg und das Fürstenhaus zu Hohenlohe-Langenburg als Grundstückseigentümer mit der EnBW im Jahr 2016 gefunden hatten. Der Einbau einer Ab- und Zuschaltautomatik der Nachtbefeuerung sowie die Beschränkung der Anzahl der Windräder – ursprünglich waren über 20 Anlagen geplant – und der Verzicht auf eine spätere Verdichtung schafften schlussendlich die Grundlage dafür, den Windpark verwirklichen zu können. Die Mindestanzahl von zwölf Anlagen machte die Investition eines oberen sechsstelligen Betrags in die zusätzliche Ausstattung wirtschaftlich darstellbar.

Eine kostengünstigere Variante wäre eine sogenannte Transponderlösung, die auch das EEG zukünftig vorsieht. Allerdings ist diese Technik aktuell noch nicht für den Einsatz bei Windenergieanlagen zugelassen. „Wir würden ihren Einsatz befürworten“, erklärt Michael Soukup, „nicht zuletzt, weil die Transponder-Technik bei Windkraftanlagen günstiger und einfacher einsetzbar wäre.“ Die EnBW wird die weitere Entwicklung verfolgen.

Der EnBW-Windpark Langenburg

Die zwölf Anlagen haben einen Rotordurchmesser von 126 Metern. Neun der Anlagen des Typs Vestas V126 haben eine Nabenhöhe von 137 Metern, drei von 117 Meter. Die Leistung beträgt jeweils 3,3 bzw. 3,45 Megawatt (MW). Mit seiner Gesamtleistung von 40,05 MW ist es der größte EnBW-Windpark in Baden-Württemberg. Den vor Ort erzeugten Strom speist er in das Umspannwerk Ilshofen-Obersteinach ein, dass die EnBW eigens zur Aufnahme von ‚Windstrom‘ errichtet hatte, der ringsum in der Region erzeugt wird. Der Betreiber rechnet bei den zwölf Anlagen mit einem jährlichen Ertrag von rund 95 Gigawattstunden, was dem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 27.000 Haushalten entspricht.

Akzeptieren Ablehnen Jetzt herunterladen Bild herunterladen

Download

Bald blinken die roten Leuchten an den Gondeln und Masten der Windräder nur noch dann, wenn sich ein Flugzeug nähert (EnBW-Archivbild: WP Langenburg).
Telefax: Mobil: Telefon:
Telefax: Mobil: Telefon:
Video anzeigen
YouTube Video anzeigen?

Bitte beachten Sie die Datenschutzhinweise von YouTube.

Das könnte Sie auch interessieren