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„Bypass“ für Fische

Nach Umbaumaßnahmen am EnBW-Wasserkraftwerk ist der Kocher in Künzelsau für Fische und andere im Fluss lebende Tierarten wieder uneingeschränkt durchgängig
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Ausschnitt1: Freuen sich über den neuen Fischpass (v. l .): Landrat Dr. Matthias Neth, EnBW-Projektleiterin Claudia Berger, Regierungspräsident Johannes Schmalzl und Dr. Georgios Stamatelopoulos, Leiter des Bereichs Erzeugung Betrieb, EnBW. Aale: Unter den wohlwollenden Blicken von Regierungspräsident Johannes Schmalzl und Landrat Dr. Matthias Neth besetzen Mitglieder des Hohenloher Fischereivereins den neu gestalteten Einlaufbereich am EnBW-Wasserkraftwerk mit Aalen.

Künzelsau. Nach einjähriger Bauzeit sind die Erneuerungsarbeiten auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Künzelsau der EnBW Energie Baden-Württenberg AG nahezu abgeschlossen. Im Zentrum der Maßnahme stand das Errichten eines neuen Fischauf- und -abstiegs. In Anwesenheit von Regierungspräsident Johannes Schmalzl und Landrat Dr. Matthias Neth nahm Dr. Georgios Stamatelopoulos von der EnBW den Fischpass am Dienstag, 10. Mai, offiziell in Betrieb.

„Wir freuen uns, dass wir heute den neuen Fischpass am Wasserkraftwerk Künzelsau feierlich einweihen können. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage von Laufwasserkraftwerken steht die EnBW zu ihrer ökologischen Verantwortung und hat diese Anlage modernisiert, um dem heutigen ökologischen Stand der Technik zu entsprechen“, sagt Dr. Georgios Stamatelopoulos, Leiter des Bereichs Erzeugung Betrieb bei der EnBW.

„Ich bin froh, dass wir mit der EnBW einen Wasserkraftbetreiber haben, der sich den heutigen ökologischen Anforderungen stellt und auch an bestehenden Wasserkraftanlagen Maßnahmen zum Fischauf- und -abstieg sowie zum Fischschutz realisiert“, erklärt Regierungspräsident Johannes Schmalzl. „Entstanden ist ein Vorzeigeprojekt, das belegt, dass sowohl Gewässerökologie als auch Kraftwerksbetreiber von der Modernisierung einer bestehenden Wasserkraftanlage profitieren können. Ich bedanke mich herzlich für die konstruktive Zusammenarbeit mit der EnBW. Ein besonderer Dank gilt auch Herrn Landrat Dr. Neth und seinem Team für deren vorbildlichen Einsatz bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.“

Auch Landrat Dr. Matthias Neth freut sich über die Einweihung des Fischpasses, denn Wehre stellen meist gewässeraufwärts ein unüberwindbares Wanderungshindernis dar und behindern den Fischwechsel. „Heute können wir nicht nur an der letzten Wasserkraftanlage der EnBW im Hohenlohekreis sondern insgesamt an der letzten Wehranlage des Kochers im Hohenlohekreis die ökologische Längsdurchgängigkeit für die Wasserlebewelt freigeben“, lobt der Hohenloher Landrat die funktionierenden Anlagen.

Die bisherige Fischaufstiegsanlage in der Wehrmitte des Wasserkraftwerks Künzelsau stammt aus dem Jahr 1966 und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Nach aktuellem Wissens- und Technikstand war sie zu klein, zu steil und darüber hinaus nicht optimal platziert. Um Fischen und anderen im Wasser lebenden Tierarten den Auf- und Abstieg im Kocher am Wasserkraftwerk in Künzelsau zu ermöglichen, führte die Betreiberin EnBW seit Mai 2015 umfangreiche Baumaßnahmen durch.

Um die Betonarbeiten im Trockenen durchführen zu können, wurde aus Bohrpfählen zunächst ein wasserdichter Baubereich mit einer Tiefe von ca. zwölf Metern geschaffen. Die neue 85 Meter lange Anlage – die als Beckenschlitzpass konstruiert ist – besteht aus insgesamt 31 Einzelbecken mit jeweils 2,40 Meter Länge, 2,25 Meter Breite und einem Gefälle zwischen den Becken von lediglich zwölf Zentimetern. Um auch Kleinstlebewesen einen Zugang zu ermöglichen, wurden außerdem an Ein- und Ausstieg im Unter- bzw. Oberwasser Anrampungen aus einbetonierten Wasserbausteinen hergestellt. Der Einstieg neben dem Auslaufbereich der Turbine wurde in einem flachen Winkel von nur 30 Grad ans Ufer angebunden. Die Sohle im Schlitzpass wurde mit verschiedenen Gesteinsarten, u.a. mit Kocherkies, belegt, um möglichst die gleiche Umgebung wie im Flussbett zu schaffen. Der Betriebsabfluss der Fischaufstiegsanlage liegt bei konstanten 400 Litern pro Sekunde.

„Während der Bauphase sind wir auf Hindernisse im Untergrund gestoßen, die vermutlich noch vom Bau des Wehres in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts herrühren. Das hat die Arbeiten natürlich erschwert“, berichtet EnBW-Projektleiterin Claudia Berger. „Darum sind wir froh, dass wir nun die Bauwerke in Betrieb nehmen können und somit die Ökologie des Kochers erheblich verbessern.“

Das 1966 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk hat eine installierte Leistung von 530 Kilowatt und produziert Jahr für Jahr zwei Millionen Kilowattstunden Strom, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 500 Haushalten entspricht.

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