"Let the Sunshine in!" - Die EnBW bringt die Sonne ins Netz
Rund 16.000 Anlagen speisen Strom in das Netz der EnBW Regional AG
Ludwigsburg. Einen festen Platz im Energiemix der EnBW Energie Baden-Württemberg AG haben sich in den letzten Jahren die erneuerbaren Energien erobert. Die verschiedenen Erzeugungsarten stehen dabei in keiner Konkurrenz – vielmehr ergänzen sie sich, wie zum Beispiel die Nutzung fossiler Brennstoffe und der Sonnenenergie. Dabei gilt es zukünftig, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen ohne dabei die Kosten und die Versorgungssicherheit von Bevölkerung und Wirtschaft aus dem Auge zu verlieren.
Einen wichtigen Impuls zur Etablierung von ‚Fotovoltaik und Co.’ in der modernen Energieversorgung gibt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es hat Anreize geschaffen, auch als Privatperson in diesen Bereich zu investieren. Immerhin ist heute eine Fotovoltaik-Anlage – abhängig von ihrer Größe - mit einer möglichen Rendite von bis zu 6 Prozent zu einer interessanten, weil sicheren Geldanlage geworden. Dies erklärt auch den starken Zuwachs, den der Bau von Fotovoltaikanlagen insbesondere in den letzten Monaten verzeichnet. Allein im Gebiet des EnBW Regionalzentrums Schwarzwald-Neckar, das sich von Massenbachhausen bei Heilbronn im Norden bis Freudenstadt im Süden erstreckt, speisen derzeit 2.900 Anlagen mit etwa 20.000 Kilowatt Leistung Sonnenstrom in das Netz der EnBW ein. Aufs Jahr gerechnet sind dies rund 18 Millionen Kilowattstunden. Insgesamt hängen gegenwärtig 16.000 Fotovoltaikanlagen am Netz der EnBW in Baden-Württemberg.
Die Mitarbeiter des Regionalzentrums erbringen im Rahmen ihrer Kundenbetreuung umfangreiche Beratungs- und Dienstleistungen. Bevor eine Anlage ans Netz gehen kann, muss geprüft werden, ob Rückwirkungen auf das örtliche Stromnetz im Toleranzbereich bleiben. Schließlich hat der für die Versorgungssicherheit verantwortliche Netzbetreiber dafür zu sorgen, dass der Betrieb einer Fotovoltaikanlage keine Spannungsschwankungen verursacht, die bei empfindlichen elektronischen Geräten zu Störungen – auch an Anlagen benachbarter Netzkunden – führen können. Wo eine Anlage nicht auf Anhieb über den vorhandenen Hausanschluss angeschlossen werden kann, wird vielfach eine kleinere Anlage mit geringerer Leistung gewählt. So lässt sich der bestehende Hausanschluss oftmals auch ohne zusätzlichen Aufwand für die Rückspeisung ins Netz nutzen.
Bei größeren Anlagen sind jedoch separate Anschlussleitungen oder Netzverstärkungen nötig. Allein dafür investierte das EnBW Regionalzentrum Schwarzwald-Neckar, das seinen Sitz in Ludwigsburg hat, in 2004 rund 120.000 € in zusätzliche Netzbaumaßnahmen. Im Jahr 2005 sind es bislang 95.000 €. Damit Sonnenstrom ins Netz eingespeist werden und die Rückvergütung auf Basis des EEG erfolgen kann, müssen außerdem Stromzähler installiert und in das Abrechnungssystem der EnBW eingebunden werden.
Generell gilt, dass die Kosten für einen neuen Netzanschluss vom Anlagenbetreiber zu tragen sind, die Kosten aber für Maßnahmen zur örtlichen Netzverstärkung, wie vielfach notwendig, gehen zu Lasten des örtlichen Netzbetreibers, also der EnBW. Bei Anlagen im Leistungsbereich bis 30 Kilowatt jedoch trägt er auch die Kosten für die Verstärkung des Hausanschlusses oder den Anschluss an einen davon abweichenden Netzverknüpfungspunkt. Dies ist so im EEG geregelt, deren novellierte Version im August 2004 in Kraft getreten ist. Neben der Kostentragungspflicht der Netzbetreiber für den Netzanschluss gibt es eine zweite wesentliche Änderung im Vergleich zum bisherigen Gesetz. Eindeutig definiert sind nun Struktur und Höhe der Einspeisevergütung. Beispiel: Für eine in diesem Jahr auf einem Gebäude in Betrieb genommene Neuanlage (mit einer elektrischen Leistung von bis zu 30 Kilowatt) erhält der Betreiber 54,53 Cent pro Kilowattstunde – zwanzig Jahre gesetzlich zugesichert. Weiterhin Klärungsbedarf gibt es für den Anschluss größerer Anlagen, zu denen überwiegend auch Biomasse- und Windkraftanlagen gehören.