EnBW-Antwortbrief an Winfried Kretschmann, Grüne
Karlsruhe. Für die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat deren Technikvorstand Prof. Dr.-Ing. Thomas Hartkopf einen Brief des Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag, Winfried Kretschmann, beantwortet, den dieser an den EnBW-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Utz Claassen geschrieben hatte. In diesem Brief hatte Herr Kretschmann aus Sorge um einen terroristisch verursachten Flugzeugabsturz von der EnBW die vorzeitige Abschaltung der Kernkraftwerke Obrigheim und Philippsburg I angeregt. Über die Presse veröffentlicht, hatte er eine Diskussion eingeleitet, die dann durch eine ähnliche Erklärung des Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, am vorletzten Wochenende neue Nahrung erfuhr.
EnBW-Vorstand Prof. Dr. Hartkopf hebt in seinem Antwort an Winfried Kretschmann hervor, dass die EnBW, abgestimmt mit den anderen kernkraftführenden Energieunternehmen, bereits sehr frühzeitig mit der Realisierung eines umfassenden Programms zum Schutz gegen solche Gefährdungen begonnen habe. Dies geschehe in enger Abstimmung mit den verantwortlichen staatlichen Behörden. Neben der baulichen und systemtechnischen Auslegung der Anlagen gehe es hier auch um eine Kette gestaffelt vorgelagerter Schutzmaßnahmen, die teils im staatlichen Wirkungsbereich liegen. Eine abschließende Beurteilung werde darum nur in ganzheitlicher Sicht möglich sein, dürfe sich also nicht allein an spezielle Einzelelemente des gesamten Sicherheitskonzeptes heften. Der Natur des Themas entsprechend könne diese Diskussion allerdings nicht öffentlich geführt werden, ohne die Wirksamkeit des ganzen Konzeptes zu gefährden.
Die von Kretschmann in seinem Brief erwähnte Studie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), die gleichwohl inzwischen in die Öffentlichkeit gelangt sei, werde in Kürze in Verbindung mit vertiefenden Untersuchungen und Tests einen erhärteten Informationsstand zu diesem Themenkreis bieten. Auf dieser Grundlage werde die EnBW dann schnellstmöglich in die erforderlichen Genehmigungsverfahren einsteigen, um die Sicherheit ihrer Anlagen weiter zu optimieren.
"In dieser Phase" - so EnBW-Vorstand Prof. Hartkopf zum Schluss seines Briefes - "wo wir zuversichtlich sein dürfen, wissensbasiert weiter Fortschritte in der Sicherung gegen terroristische Risiken realisieren zu können, ist es weder hilfreich noch notwendig, spontan einzelne spezielle Kraftwerke aus der Produktion und damit auch aus der regionalen Versorgung mit sogenannter Grundlast herauszunehmen.