Telefax: Mobil: Telefon: Schließen Bild herunterladen nach oben Drucken
1393514700000 | Pressemitteilung

EnBW beginnt im März mit Sanierungsarbeiten am Unterbecken des Wasserkraftwerks Glems

Bild herunterladen

Stuttgart/Metzingen. Die EnBW beginnt im März mit umfangreichen Sanierungsarbeiten am Unterbecken des Pumpspeicherkraftwerks Glems und erhöht damit die Sicherheit der Anlage. Kern der Maßnahme ist der Austausch der Entlastungs-Verschlüsse des Unterbeckens. Mit ihnen kann im Notfall der „Ablauf“ in den Tiefenbach, der so genannte Grundablass, geöffnet bzw. verschlossen werden. In die Maßnahme investiert die EnBW rund eine Million Euro.

Um die beiden Verschlüsse anbringen zu können, wird die Talsperre voraussichtliche Mitte März vollständig entleert werden. Im Einlaufbereich der Grundablassrohrleitung hat sich im Laufe der Jahre eine dicke Schicht an Sedimenten angesammelt, die für die Arbeiten abgetragen werden muss. Hierfür wird das Wasser im Unterbecken abgelassen und um den Grundablasseinlauf ein Spundwandkasten angebracht. Durch die Abtrennung kann der Schlamm innerhalb des Spundwandkastens rund um den Grundablasseinlauf abgetragen werden, ohne dass Sedimente aus angrenzenden Bereichen des Beckens nachfließen. Ist der Zugang zum Einlauf trocken gelegt, werden die Verschlussorgane installiert.

Das Wasserkraftwerk wird nicht nur zur Erzeugung von Strom genutzt. Das Unterbecken ist Lebensraum für zahlreiche heimische Fischarten, darunter Zander, Forellen und Hechte. Im Zuge der Entleerung werden Fachleute des Fischereivereins Ermstal e. V. und des Regierungspräsidiums Tübingen die Abfischung des Unterbeckens verantworten. Der Großteil des Wassers wird während der Sanierungsphase im Oberbecken zwischengespeichert, etwa 300 Liter pro Sekunde – nicht mehr als der für den Normalbetrieb genehmigte Abfluss – fließen beim Entleeren über den Tiefenbach ab. Dadurch kann es zu einer Braunfärbung des Tiefenbachs und der Erms kommen. Die Braunfärbung entsteht durch Schwebstoffe, also natürliche Sedimente, im Wasser und ist vergleichbar mit einem Starkregenereignis. Eine Gefährdung für Umwelt oder Gesundheit besteht zu keiner Zeit. Nach Abschluss der Arbeiten und einer Regenerationsphase des Wassers wird die Talsperre wieder neu mit Fischen besetzt.

Während der gesamten Bauzeit wird das Unterbecken durch den bestehenden Zaun gesichert, das Betreten des Beckens ist verboten. Die EnBW bittet die Bevölkerung, sich vom trocken gelegten Unterbecken fernzuhalten und insbesondere auf Kinder in diesem Bereich zu achten. Der Untergrund der Talsperre ist mit einer treibsandartigen Schlammschicht überzogen. Beim Begehen der freigelegten Sohle des Unterbeckens besteht Lebensgefahr: Schon ein niedriges Einsinken in den Schlamm (unter einem halben Meter) kann dazu führen, dass man sich nicht mehr selbstständig befreien kann. In manchen Bereichen des Sees ist die Schlammschicht über drei Meter tief.

Der Rundwanderweg wird auch während der Arbeiten für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Jedoch bittet die EnBW insbesondere im Bereich der Baustelleneinfahrt um Vorsicht. Der Weg, der den oberhalb gelegenen Parkplatz mit der Talsperre verbindet, wird für den Baustellenverkehr benötigt und ist ebenso wie der Parkplatz tagsüber für Autofahrer und Fußgänger gesperrt. Abends und am Wochenende kann der Weg jedoch wie üblich genutzt werden.

Die Maßnahme wurde vom Regierungspräsidium Tübingen genehmigt und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Ermstal e. V. Die Sanierung soll im Herbst 2014 abgeschlossen sein.

Das Pumpspeicherkraftwerk Glems

Das Pumpspeicherkraftwerk Glems liegt am Rand der Schwäbischen Alb. Durch den steilen Anstieg des Geländes zwischen dem künstlich angelegten Hochspeicher und dem Maschinenhaus kann es eine Fallhöhe von fast 300 Metern nutzen. In Glems produzieren zwei Maschinensätze, bestehend aus je einer Francisturbine, einer Pumpe und einer elektrischen Maschine, Energie. Die Maschinen arbeiten im Turbinenbetrieb als Generator und im Pumpbetrieb als Motor. Die Turbinen benötigen mit ihren 45 Megawatt Maximalleistung kaum mehr als sechs Stunden zum Abarbeiten einer Oberbeckenfüllung und produzieren dabei 560.000 Kilowattstunden Strom. Innerhalb von elf Stunden kann mit einer Maximalleistung von 34 Megawatt je Pumpe das Wasser vom Unterbecken über die Rohrleitung wieder in das Oberbecken befördert werden.

Video anzeigen
YouTube Video anzeigen?

Bitte beachten Sie die Datenschutzhinweise von YouTube.

Das könnte Sie auch interessieren