EnBW beteiligt sich an internationalem Forschungsprojekt zur CO2-Abscheidung

Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG beteiligt sich mit ihrer Heilbronner Pilotanlage zur CO2-Abscheidung am Forschungs- und Entwicklungsprojekt SOLVit des norwegischen Unternehmens  Aker Clean Carbon. Hierzu haben beide Unternehmen  eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Rahmen der Phase 2 des Forschungsprojekts unterzeichnet.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt SOLVit von Aker Clean Carbon wurde im Jahr 2008 gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen SINTEF und der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU) initiiert. Neben der aktiven Unterstützung durch strategische Industriepartner wie die EnBW wird das Projekt durch Gassnova SF – staatliches norwegisches Unternehmen für das Management und die Unterstützung von CO2-Abscheidung und –Speicherung(CCS)-projekten und Technologie-entwicklungen – gefördert.

In der ersten Phase des Projekts SOLVit wurden in den Laboren von SINTEF und NTNU bislang mehr als 80 Waschmittelsysteme untersucht. Dabei wurden die aussichtsreichsten Waschmittel für Langzeittests an Pilotanlagen ausgewählt.

Schwerpunkt der Phase 2 des Projektes soll nun die Verbesserung des Post Combustion Capture Prozesses sein. Für die Durchführung von Langzeittests wird die Pilotanlage der EnBW zur Abscheidung von CO2 am Standort Heilbronn in das laufende Projekt integriert. Die Nutzung der EnBW-eigenen Testanlage mit ihrem innovativen Anlagen-und Materialkonzept wird die bisherigen und laufenden Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojektes ergänzen. Dafür sind für das Jahr 2012 zwei umfangreiche Testkampagnen an der Anlage geplant. Deren Ergebnisse werden anschließend mit ähnlichen Daten aus der Tiller-Testanlage in Trondheim, Norwegen sowie der Mobilen Pilotanlage (MTU) der Aker Clean Carbon verglichen. Die nun beschlossene Kooperation stellt für die EnBW damit eine Möglichkeit dar, ihre bisher in der Pilotanlage Heilbronn gesammelten Ergebnisse  und Erfahrungen mit anderen Anlagen zu vergleichen, einzubringen und bei einem international besetzten Projekt mitzuarbeiten,  welches das gesamthafte Spektrum der Anwendung der CO2-Abscheidung verfolgt.

Das SOLVit Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, funktionelle und umweltfreundliche Post-Combustion-Verfahren zu entwickeln, neuartige Absorptionschemie anzuwenden sowie Verfahrensschemas anzupassen, um damit den Durchbruch in Form einer Kostenreduktion für die CO2-Abscheidung zu ermöglichen. Das technische Ziel ist es, bis 2016 eine Reduktion des Energieverbrauches des Abscheideprozesses um 50 Prozent gegenüber dem Referenzfall von 2008 zu demonstrieren. Eine signifikante Reduktion des „parasitären“ Energieverlustes durch den Abscheideprozess ist entscheidend für den Einsatz von CCS zur Senkung von Emissionen aus Industrie- und Kraftwerksprozessen und damit für den Beitrag von CCS zum Klimaschutz.