EnBW Energie Baden-Württemberg fördert Deutschlands erste große Biogas-Brennstoffzelle

Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG erweitert ihr Brennstoffzellen-Erprobungsprogramm um eine weitere Anlage in kommunaler Anwendung. Es handelt sich um das erste größere System der Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle "HotModule" der Firma MTU CFC Solutions, das speziell auf den Betrieb mit Biogas ausgelegt wurde. In diesem Projekt ist die EnBW Teil eines Konsortiums unter der Führung des Landkreises Böblingen, der die Biogas-Brennstoffzelle mit einer Nennleistung von 250 kW schlüsselfertig bezieht und Anfang 2006 am Kompostwerk in Leonberg installiert. Maßnahmen zur Bauvorbereitung werden derzeit eingeleitet.

Nachdem die EnBW bereits seit einigen Jahren Brennstoffzellen, die auf Erdgas aufbauen, erfolgreich testet und betreibt, will sie nun mit dem Übergang zu Biogas die nächsten technologischen Herausforderungen bei der Entwicklung dieser innovativen Anlagen angehen. Biogas wird aus der Vergärung von Biomasse gewonnen. Sein Brennwert ist geringer als der von Erdgas und schwankt, abhängig von der Zusammensetzung der Biomasse. Zudem sind weitere Bestandteile enthalten, die die Brennstoffzelle schädigen könnten. Deshalb wird dem HotModule eine Gasreinigung vorgeschaltet. Von besonderem Interesse ist folglich die Wirksamkeit der Gasreinigung und die Anlageneffizienz bei Einsatz eines "schwächeren" Brenngases. EnBW fördert das 3,1-Mio-€-Projekt in Leonberg mit 500.000 €.

Brennstoffzellen bilden einen Innovationsschwerpunkt der EnBW. Insgesamt 17 Brennstoff-zellenanlagen hat die EnBW derzeit installiert und in Betrieb. 16 Anlagen werden für die Hausenergieversorgung, eine Anlage in der industriellen Produktion eingesetzt. Die Feldtestanlagen sind Teil einer integrierten Strategie zur Förderung der zukunftsträchtigen Brennstoffzellentechnologie bei Kunden. In Betrieb sind Systeme verschiedenen Typs und unterschiedlicher elektrischer Leistung von 1 kW bis 250 KW.