EnBW errichtet Windmessmast in Gerstetten
Stuttgart/Gerstetten. Die EnBW errichtet in Gerstetten einen Windmessmast, um die örtlichen Windverhältnisse zu ermitteln. Die gewonnenen Daten wird die EnBW später nutzen, um den voraussichtlichen Windertrag des dort geplanten Windparks zu ermitteln. Die Messung ist Teil der Zusammenarbeit zwischen der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und der EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG (ODR). Die Partner möchten gemeinsam bis zu 18 Windkraftanlagen auf den Ortsteilen Dettingen, Bissingen und Hürben errichten.
Der Windmessmast ist rund 140 Meter hoch und wird mit Abspannseilen befestigt. Der Standort wurde auf einer bestehenden Lichtung gewählt, um den Eingriff in den Wald so gering wie möglich zu halten.
Für die Beteiligten sind die Windverhältnisse oberhalb der Waldfläche von besonderer Bedeutung, da sich der Wind hier anders verhält als über offenem Gelände. Der Windmessmast kann ohne Anschluss an das Stromnetz durch ein PV-Modul betrieben werden. Die Daten werden über Mobilfunk in den Firmensitz der EnBW nach Stuttgart übermittelt, wo sie gesammelt, aufbereitet und ausgewertet werden.
Parallel erfasst ein Fledermausmikrofon im Zeitraum von März bis Oktober in ca. 130 m Höhe die Rufe von hochfliegenden Fledermäusen. Diese Daten werden aufgezeichnet und von unabhängigen Fledermausspeziallisten ausgewertet. So kann untersucht werden, welche Fledermausarten in welcher Häufigkeit vorkommen. Diese Erkenntnisse fließen dann in die konkrete Windparkplanung mit ein.
Um den Naturhaushalt des Waldes zu schützen, werden die Teile des Mastes über das vorhandene Forstwegenetz zum Standort transportiert. Ein Ausbau oder ein Neubau von Wegen ist nicht notwendig. Die Messungen sollen über ein Jahr dauern. Danach wird der Mast wieder abgebaut.