EnBW im ersten Quartal trotz Corona auf Kurs

Karlsruhe. Die EnBW kann die positive Ergebnisentwicklung der letzten zwei Jahre auch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 fortsetzen. Damit bleibt die Corona-Pandemie in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres ohne Auswirkungen auf das operative Ergebnis.

Mit 23.618 Mitarbeitern (+8,5%) erzielte die EnBW einen Umsatz von rund 5.41 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Adjusted EBITDA) von rund 945 Millionen Euro, dies entspricht einem Plus von 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (784 Mio. Euro). Die Ergebnissteigerung ist wesentlich auf die gute Entwicklung im Geschäftsfeld Erneuerbare Energien zurückzuführen. Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2020 bleibt einstweilen unverändert. Das Adjusted EBITDA für das Geschäftsjahr 2020 soll in einer Bandbreite von 2,75 bis 2,9 Milliarden Euro liegen und damit um 13 bis 19 Prozent über dem Vorjahr.

Finanzvorstand Thomas Kusterer: „Wir haben uns für das Gesamtjahr eine deutliche Ergebnissteigerung vorgenommen. Durch die Inbetriebnahme unserer Offshore-Windparks Hohe See und Albatros erwarten wir vor allem bei den Erneuerbaren Energien ein deutlich höheres Ergebnis. Allerdings sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Gesamtjahr aktuell noch mit hohen Unsicherheiten behaftet. Sicher ist: Wir werden einen negativen Corona-Effekt spüren.“

In den kommenden Wochen soll der Umfang der Corona Auswirkungen genauer analysiert werden, auch um bei Bedarf gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Aktuell ist die EnBW zuversichtlich, die Ergebnisziele für dieses Jahr trotz Corona erreichen zu können, zumindest am unteren Ende der Prognose. „Insgesamt haben wir eine gute Basis und ein stabiles Geschäftsmodell, um vergleichsweise gut durch diese Krise zu kommen,“ betont Kusterer.

Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernergebnis sank von 273,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf -10,4 Millionen Euro im Berichtszeitraum. Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf -0,04 Euro, nach 1,01 Euro im Vorjahr. Der Rückgang des Konzernüberschusses ist dabei maßgeblich auf das gesunkene Finanzergebnis zurückzuführen. Dieses ist von einer Stichtagsbewertung der Wertpapierbestände geprägt.

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Das Adjusted EBITDA der Vertriebe stieg in den ersten drei Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,8 Prozent auf 77,9 Millionen Euro. Hier trägt seit Beginn des dritten Quartals 2019 die Telekommunikationstochter Plusnet zum Ergebnis bei.

Im Segment Netze lag das Adjusted EBITDA bei 416,4 Millionen Euro (-2,9 %) und damit im ersten Quartal 2020 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Der leichte Rückgang des Ergebnisses ist unter anderem auf witterungsbedingt gesunkene Erlöse aus Netznutzung in den Gas-Verteilnetzen zurückzuführen.

Im Geschäftsfeld Erneuerbare Energien stieg das Adjusted EBITDA gegenüber Vorjahr deutlich um 93,8 Prozent auf 236,1 Millionen Euro. Der starke Ergebnisanstieg ist wesentlich auf die Inbetriebnahme der beiden Offshore-Windparks EnBW Hohe See und EnBW Albatros zurückzuführen. Darüber hinaus trugen bessere Windverhältnisse in diesem Frühjahr bei den Offshore- und Onshore-Windparks, sowie auch eine höhere Wasserführung bei den Laufwasserkraftwerken, zu der positiven Ergebnisentwicklung bei.

Im Segment Erzeugung und Handel ist das Adjusted EBITDA in den ersten drei Monaten 2020 um 26,6 Prozent gestiegen auf aktuell 262,1 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten Stromlieferungen zu höheren Großhandelsmarktpreisen abgesetzt werden. Darüber hinaus wirkten sich Ergebnisbeiträge aus Handelsaktivitäten aufgrund einer gestiegenen Volatilität an den Großhandelsmärkten positiv aus.

Die Gesamtinvestitionen des EnBW-Konzerns lagen mit rund 300 Millionen Euro um rund 10 Prozent unter den ersten drei Monaten des Vorjahres (336 Mio. Euro). Von den gesamten Bruttoinvestitionen entfielen rund 73 Prozent auf Wachstumsprojekte, in erster Linie in den Bereichen Netze und Erneuerbare Energien. Investitionsschwerpunkte im ersten Quartal 2020 waren unter anderem die Fertigstellung der Offshore-Windparks Hohe See und Albatros, der Netzausbau und Erneuerungen im Verteilnetz sowie Investitionen in die Elektromobilität.