EnBW Regional AG erweitert Ausbildungswerkstatt
Mehrspartenqualifikation soll in Berufsausbildung integriert werden
Stuttgart. Die EnBW Regional AG wird ihre Räumlichkeiten zur technischen Berufsausbildung am Standort Stuttgart-Stöckach deutlich ausbauen. Damit soll nicht nur veränderten Anforderungen aus der Praxis Rechnung getragen werden. „Ziel ist auch, die in den neuen Berufsbildern geforderten, über bisherige Ausbildungsinhalte hinausgehende Zusatzqualifikationen vermitteln zu können“, betont Peter Boos, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied Personal und Netzservice bei der EnBW Regional AG. Für die Erweiterung sollen jetzt frei gewordene, direkt hinter dem Ausbildungszentrum liegende KFZ-Werkstatträume umgenutzt werden. Der Umbau der Räumlichkeiten und die Einrichtung der Arbeitsplätze werden weitgehend in berufsbezogener Projektarbeit von den Auszubildenden selbst ausgeführt. Der Startschuss ist diese Woche gefallen; bis Oktober wollen die Verantwortlichen das ehrgeizige Projekt abgeschlossen haben. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die neuen Räume anlässlich eines Tages der offenen Tür und einer Einweihungsfeier am 20. Oktober 2005 ihrer Bestimmung übergeben werden.
Ab Herbst 2005 stehen damit direkt im Nachbargebäude zur bestehenden Mechanischen Lehrwerkstatt und zur Elektro-Lehrwerkstatt zusätzliche Werkstatträume zur Verfügung. „Sie schaffen die räumlichen Voraussetzungen, um die Mehrspartenqualifikation für Strom, Gas und Wasser bereits in die Berufsausbildung integrieren zu können“, so Peter Boos. Diese war bisher nur über eine Weiterbildung zu erwerben. Auch die Fortbildung der Netzmonteure, die derzeit noch in den bestehenden Ausbildungswerkstätten durchgeführt wird und dadurch den Ausbildungsbetrieb einschränkt, wird in Zukunft in den neuen Räumen stattfinden. Darüber hinaus können die mehrere Wochen im Jahr beanspruchenden Abschluss- und Zwischenprüfungen aus dem normalen Ausbildungsbetrieb herausgehalten und das Themenspektrum bei der Projektarbeit ausgeweitet werden. Dazu zählen beispielsweise die Fertigung von Korrosionsschutzanlagen für die Rohrnetzberatung Stuttgart oder Armaturen für die Bodensee-Wasserversorgung.
Die EnBW Regional AG beteiligt sich auch aktiv an Ausbildungsverbünden mit anderen Unternehmen oder bildet für diese aus. Dazu zählen beispielsweise die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), die Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) oder Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung (BWV) sowie verschiedene Stadtwerke. Dabei kommen die Azubis im rollierenden Verfahren in die beteiligten Ausbildungsbetriebe. Mit der Erweiterung der Werkstatträume sind künftig auch hierfür bessere Voraussetzungen geschaffen.
Die zweite Hälfte der neu einzurichtenden Ausbildungswerkstatt ist für die Nachrichtentechnik vorgesehen. Diese ist zur Zeit noch im ersten Stock des Ausbildungszentrums in mittlerweile viel zu klein gewordenen Räumen untergebracht. Gerade hier sind die Anforderungen in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, weil nahezu in allen Berufen in zunehmendem Maße Kenntnisse auf dem Gebiet der Informationstechnik vorausgesetzt werden. Dies gilt gleichermaßen für Studenten der Fachhochschule und der Berufsakademie, die mit elf Studenten pro Jahrgang einen erhöhten Betreuungsbedarf haben und somit weitere Anforderungen an die ausbildungstechnische Infrastruktur stellen.
Die EnBW Regional AG stellt derzeit jährlich 129 Ausbildungs- und Studienplätze zur Verfügung; Ende 2004 befanden sich insgesamt 431 junge Menschen in Ausbildung. Das Ausbildungsspektrum ist auf Berufe konzentriert, die für das Kerngeschäft Energie und energienahe Dienstleistungen im spartenübergreifenden Querverbund für Strom, Gas und Wasser typisch sind. Die Ausbildungsstruktur der EnBW Regional AG - im EnBW-Konzern für Verteilnetze und kommunale Beziehungen zuständig - spiegelt sich entsprechend ihres Netzgebietes in der flächendeckenden Präsenz in Baden-Württemberg an den Standorten der Regional- und Bezirkszentren mit den Schwerpunkten in Heilbronn, Öhringen, Ettlingen, Herrenberg, Esslingen, Kirchheim, Stuttgart, Tuttlingen, Biberach und Rheinhausen wieder.
Die Regionalgesellschaft bildet, wie auch die EnBW insgesamt, über den Eigenbedarf Fachleute aus, um jungen Menschen durch eine qualifizierte Ausbildung einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. „Darüber hinaus beteiligt sich die EnBW Regional AG an der Ausbildungsoffensive der Bundesregierung und bietet hier bisher benachteiligten Jugendlichen einen Zugang zur Berufsausbildung über eine mehrmonatige Einstiegsqualifizierung an“, ergänzt Arbeitsdirektor Peter Boos. Berufsorientierende Praktika für Schulabgänger und Praxissemester für Fachhochschul- und Universitätsstudenten sind weitere Aufgaben, die vom Ausbildungsbereich geleistet werden. Dies erfordert entsprechende Anstrengungen bei der Bereitstellung der Infrastruktur.
Trotz der zurückliegenden schwierigen Konsolidierungsphase bildet der EnBW-Konzern auf hohem Niveau aus und hat im Jahr 2005 die Anzahl der Ausbildungsplätze um 50 auf 280 erhöht. Bei insgesamt über 900 Auszubildenden liegt die Ausbildungsquote mit 8,4 Prozent im Kernbereich Energie deutlich über der von der Bundesregierung geforderten Quote von sieben Prozent. Damit nimmt die EnBW nicht nur einen Spitzenplatz unter vergleichbaren Unternehmen in Baden-Württemberg, sondern auch im Feld der großen deutschen Energiedienstleister ein.