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1463059200000 | Pressemitteilung

EnBW treibt Aufarbeitung des Fehlverhaltens externer Mitarbeiter im Kernkraftwerk Philippsburg weiter voran: Berichte mit Ergebnissen und Maßnahmen an Aufsichtsbehörde und Gutachter übermittelt

Bisherige Aufarbeitung bestätigt: Keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlagen, keine Unregelmäßigkeiten an anderen Standorten
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Karlsruhe. Die EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) hatte im April bei internen Untersuchungen ein Fehlverhalten von drei Mitarbeitern eines externen Dienstleisters im Kernkraftwerk Philipps-burg (KKP) aufgedeckt. Sie hatte dies unmittelbar der Aufsichtsbehörde (Umweltministerium Baden-Württemberg) gemeldet und anschließend die Öffentlichkeit informiert. Eine sofort eingerichtete Task Force von rund 70 Fachleuten kümmert sich seitdem um eine detaillierte Aufarbeitung des Vorgangs.

Die externen Mitarbeiter waren mit der Prüfung radiologischer Messeinrichtungen befasst. Inzwischen hat die EnKK alle Prüfungen an solchen Messeinrichtungen am Standort Philippsburg seit dem 1. Januar 2015 bewertet. Parallel hat die EnKK damit begonnen, die Prüfung der Messeinrichtungen von einem neu zusammengestellten Prüfteam durchführen und vorsorglich wiederholen zu lassen. Ebenfalls vorsorglich wurden auch in allen anderen technischen Anlagenbereichen am Standort sämtliche aktuellen, für die Sicherheit relevanten Prüfungen neu bewertet. Damit umfasst die bisherige Untersuchung über 4.100 Prüfungen.

Ihre bisherigen Erkenntnisse und ihr Maßnahmenkonzept gegen eine Wiederholung des Fehlverhaltens hat die EnKK der Aufsichtsbehörde und ihren Gutachtern zwischenzeitlich vor Ort erläutert und diese Woche in Form von schriftlichen Berichten übergeben.

Die wichtigsten Ergebnisse der Aufarbeitung:

  • Es bestand durch die Täuschungen nachweislich zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für den sicheren Betrieb der Anlagen. Damit war auch die Sicherheit für Mensch und Umwelt jederzeit gewährleistet. Durch den mehrstufigen Aufbau der Sicherheitssysteme stand die Sicherheit der Anlagen von vornherein nicht in Frage.
  • Ein großer Teil der 4.100 Prüfungen wird von externen Gutachtern begleitet und ist deshalb bereits hinreichend gegen Täuschungen gesichert.
  • Es wurden keine weiteren Täuschungen entdeckt, die bereits gewonnenen Erkenntnisse wurden bestätigt. Demzufolge haben in neun Fällen externe Mitarbeiter die turnusgemäße Durchführung von Funktionsprüfungen an radiologischen Messeinrichtungen im KKP nur vorgetäuscht, in 15 weiteren Fällen gab es terminliche Unregelmäßigkeiten.
  • Bei den Wiederholungsprüfungen wurde an einer Messeinrichtung ein einzelner falsch justierter Wert festgestellt, der bei ordnungsgemäßer Durchführung bereits bei früheren Prüfungen hätte auffallen müssen. Diesen Sachverhalt hat die EnKK formal an die Aufsichtsbehörde gemeldet.
  • Die von den Täuschungen betroffenen Messeinrichtungen waren funktionstüchtig. Die radiologische Überwachung der Anlagen in Philippsburg ist durch ihren mehrstufigen Aufbau und die zusätzlichen Messungen staatlicher Stellen so robust aufgebaut, dass sie gewährleistet ist, selbst wenn man den Ausfall einzelner Messeinrichtungen unterstellt.
  • Im Sinne ihrer Sicherheitskultur hat die EnKK auch an ihren Standorten Neckarwestheim und Obrigheim vorsorglich alle aktuellen, für die Sicherheit relevanten Prüfungen der dortigen Anlagen neu bewertet. Diese Untersuchung ist weitgehend abgeschlossen und ergab keine Anzeichen für Abweichungen.
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Die EnKK hatte Sofortmaßnahmen ergriffen, die gegen eine Wiederholung des aufgedeckten Fehlverhaltens wirken:

  • Es wurde sichergestellt, dass die drei externen Mitarbeiter keinen Zutritt mehr zu den Anlagen in Philippsburg erlangen können. Gleiches gilt für die Standorte Neckarwestheim und Obrigheim, wo die Personen in der Vergangenheit jedoch ohnehin nicht zum Einsatz kamen.
  • Für solche Prüfvorgänge, die nicht robust genug gegen Täuschungsversuche waren, wurden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um auch diese vor Täuschungen zu schützen.
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„Wir teilen mit der Aufsichtsbehörde den Anspruch an eine transparente und gründliche Aufarbeitung sowie an eine wirkungsvolle Vermeidung des von uns aufgedeckten Fehlverhaltens. Wir haben die Bewertung zurückliegender Prüfvorgänge mit großem Aufwand betrieben und für Behörde und Gutachter dokumentiert. Außerdem haben wir ein Maßnahmenkonzept entworfen, das über die unmittelbar ergriffenen Sofortmaßnahmen hinausgeht“, erläutert Jörg Michels, Geschäftsführer der EnKK. „Diese Unterlagen werden nun von der Behörde und ihren Sachverständigen bewertet. Unsere Aufarbeitung setzen wir parallel fort. Alle Erkenntnisse, die wir gewinnen, tragen zur zukünftigen Vermeidung solcher Vorgänge bei.“

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