Endgültige Einstufung von meldepflichtigem Ereignis

Karlsruhe. Am 13. August wurden bei der Überprüfung von Messwerten der Frischdampfmengenmessung im Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg in zwei Fällen geringfügige Abweichungen festgestellt. Die Abweichung der Messwerte war so gering, dass sie unterhalb der Meldeschwelle der Messwertabweichung lag und so im Betrieb nicht erkannt werden konnte.

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat diese Abweichungen am 18. August dem UVM gemeldet und am 21. August auf der Homepage veröffentlicht. Bei dieser vorläufigen Meldung wurde das Ereignis nach den nationalen Meldekriterien in die Kategorie N (Normalmeldung) und nach der internationalen Bewertungsskala in INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft.

Die von der EnBW durchgeführte vertiefende Ereignisanalyse ergab jetzt weitergehende Erkenntnisse. Ursache für die geringfügigen Abweichungen war ein Verdrahtungsfehler in der Frischdampfmengenmessung, der unmittelbar nach dem Erkennen behoben wurde.

Die Fehlverdrahtung erfolgte bei Montagearbeiten während der Revision im April 2003. Die genaue Analyse der Vorgänge hat ergeben, dass Fehler in der Arbeitsplanung und -durchführung sowie in der anschließenden Kontrolle zu der Fehlverdrahtung geführt haben. Aus diesen Erkenntnissen wurden die notwendigen Maßnahmen abgeleitet, um eine Wiederholung zu vermeiden.

Auch vor diesem Hintergrund hatte das Ereignis keine Auswirkung auf Personen, die Anlage oder die Umgebung, der sichere Anlagenbetrieb war zu jeder Zeit gewährleistet. Es bleibt damit bei der Einstufung in die Kategorie N (Normalmeldung). Aufgrund der planerischen und organisatorischen Fehler wird die Zuordnung auf der 7-stelligen Internationalen Skala in Kategorie 1 (Störung) geändert.