Energie aus Müll und Wasser
Stuttgart. Wie entstehen aus Abfall wertvolle Fernwärme und Strom? Im EnBW-Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster kann man das live beobachten. Über 2.100 Besucherinnen und Besucher in über 100 Gruppen nutzten im abgelaufenen Jahr 2015 die Möglichkeit, das Kraftwerk zu besichtigen. „Wir öffnen unsere Anlage ganz bewusst für Besucher – und das seit vielen Jahren“, erklärt Betriebsleiter Franz Robert: „Dabei geht es natürlich um die spannenden technischen Abläufe im Kraftwerk. Genauso wichtig ist uns aber auch, Transparenz herzustellen und aktuelle Fragen zu beantworten.“
Ebenfalls auf anhaltendes Interesse stößt das Angebot der EnBW, das Wasserkraftwerk in Stuttgart-Untertürkheim zu besichtigen. Naturgemäß weniger als in Münster, aber immer noch fast 200 Besucher wurden in 2015 gezählt.
Wer Interesse an einem Besuch in einem der EnBW-Kraftwerke hat, kann sich auch in 2016 im Internet unter www.enbw.com/besichtigungen anmelden oder unter der Telefonnummer 0800 3629 963 bei der EnBW anrufen.
Hintergrund:
Im Heizkraftwerk Münster werden nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Fernwärme für die Stadt Stuttgart erzeugt. Das Kraftwerk besteht aus einer Abfallverbrennungsanlage mit drei Müllkesseln, einem Steinkohlekraftwerk mit drei Kohlekesseln, drei Dampfturbinen und einer Gasturbinenanlage. Insgesamt verfügt der Standort Stuttgart-Münster über eine elektrische Leistung von über 180 Megawatt und eine Wärmeleistung von rund 450 Megawatt.
Die Kraftwerksanlage in Untertürkheim wurde in den Jahren 1899 bis 1902 gebaut. 1924 wurde eine der ersten und größten sogenannten Kaplanturbinen installiert, deren Hauptkomponenten heute noch in Betrieb sind. Die Architektur des Gebäudes sowie wesentliche Teile des ursprünglichen Maschinen¬parks sind größtenteils erhalten und können vor Ort besichtigt werden. Nach wie vor produziert das Kraftwerk rund sieben Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr.