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1326269760000 | Pressemitteilung

Für EnBW Kernkraft GmbH hat Sicherheit oberste Priorität

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Obrigheim: Stilllegung und Abbau gehen weiter / Philippsburg und Neckarwestheim: Abbauplanung läuft auf Hochtouren

Der Betreiber des Kernkraftwerks Obrigheim (KWO), die EnBW Kernkraft GmbH, hat vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg die 2. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung erhalten. Damit können die Arbeiten zur Stilllegung und zum Abbau des Kraftwerks fortgesetzt werden. Unterdessen laufen die Planungen von Stilllegung und Abbau der Einserblöcke an den Standorten Philippsburg und Neckarwestheim (KKP 1 und GKN I) auf Hochtouren.

„Nach der Energiewende, der Abschaltung unserer Einserblöcke und der Verkürzung der Laufzeit der Zweierblöcke, stehen wir vor veränderten unternehmerischen Aufgaben“, erklärt Jörg Michels, Vorsitzender der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) und Technischer Geschäftsführer des Kernkraftwerks Philippsburg. In Neckarwestheim und Philippsburg produziert die EnKK noch mit jeweils einem Kernkraftwerksblock Strom. An beiden Standorten befindet sich jeweils eine weitere Anlage im sogenannten Nachbetrieb. Die EnKK bereitet ihren Abbau vor. Das Kernkraftwerk in Obrigheim kann nach der Erteilung der 2. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung weiter abgebaut werden. „Eine wichtige Zukunftsaufgabe der EnBW Kernkraft GmbH für die nächsten Jahrzehnte ist, das gut abgestimmte Miteinander von Betrieb, Nachbetrieb sowie Stilllegung und Abbau zu gewährleisten. Unsere Mannschaft geht sie mit großer Fachkenntnis, viel Engagement und Sorgfalt an. Sicherheit wird dabei für uns weiterhin oberste Priorität haben.“

Michael Wenk, der bisherige Vorsitzende der EnKK-Geschäftsführung betont, dass sich die technischen, personellen und organisatorischen Anforderungen aus Stilllegung und Abbau von denen des Betriebs von Kernkraftwerken unterschieden. „Hierauf haben wir uns in den letzten Monaten eingestellt. Die vor uns stehenden Arbeiten erfordern die Kompetenzen, die wir in der EnKK haben und seit Jahrzehnten im Betrieb sowie seit einigen Jahren auch bei Stilllegung und Abbau täglich unter Beweis stellen: Das kerntechnische Know-how aus dem Betrieb der Anlagen, die ingenieurstechnischen Kenntnisse zur Planung und Durchführung von Stilllegung und Abbau, Erfahrung im Multi-Projektmanagement und das Wissen in Spezialfeldern wie dem Genehmigungsverfahren, der Logistik oder dem Reststofffluss.“

Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerks Obrigheim: Rückblick

Im Mai 2005 hatte die EnBW den Leistungsbetrieb des Kernkraftwerks Obrigheim nach 37 Betriebsjahren gemäß Kernenergievereinbarung eingestellt. Anschließend waren in der so genannten Nachbetriebsphase die Stilllegung und der Abbau vorbereitet worden. Mit der Erteilung der 1. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung hatte im Herbst 2008 der eigentliche Abbau des Kraftwerks begonnen. Die Genehmigung gestattet insbesondere die Stillsetzung und den Abbau von definierten Anlagenteilen im Überwachungsbereich, dem nicht-nuklearen Teil der Anlage. Hierzu zählen beispielsweise im Maschinenhaus die Turbinen und der Generator, Pumpen, Wärmetauscher, Armaturen, Leitungen sowie Behälter. Ein Großteil dieser Tätigkeiten wurde bereits durchgeführt. Die Arbeiten im Maschinenhaus sind abgeschlossen, so dass von diesem im Wesentlichen noch die Gebäudestrukturen erhalten sind, die im Abbauumfang der 1. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung nicht enthalten sind. Die Gebäude werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgenutzt oder abgerissen.

„Unsere Arbeitsplanungen konnten wir voll und ganz einhalten. Und wir sind nicht nur unserem Zeitplan gerecht geworden, sondern auch unseren hohen Ansprüchen an die nukleare Sicherheit und die Arbeitssicherheit. Es gab keine Meldepflichtigen Ereignisse oder schwerwiegenden Arbeitsunfälle“, resümiert Michael Wenk. „Wir haben in den letzten Jahren technisch und organisatorisch viel gelernt. Die Erfahrungen aus dem bisherigen Abbau in Obrigheim wollen wir für die nun anstehenden Arbeiten, die vor allem im Kontrollbereich durchgeführt werden, nutzen.“

Rund 190 Mitarbeiter bringen ihr Fachwissen und ihre standortspezifischen Kenntnisse in den Abbau ein und arbeiten aktiv daran mit. Die Planung, das Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren sowie die Einweisung und Kontrolle von Spezialfirmen vor Ort liegen in ihren Händen. „Die KWO-Mannschaft hat sich nach der Abschaltung der Anlage mit großem persönlichen Einsatz und Verantwortungsbewusstsein der ingenieurstechnischen Herausforderung gestellt und dabei in vielen Planungsdetails Neuland betreten“, betont Michael Wenk. „In den letzten Jahren haben die Mitarbeiter gezeigt, dass sie auch das Handwerk von Stilllegung und Abbau verstehen.“

Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerks Obrigheim: Ausblick

Mit der vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg erteilten 2. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung kann der Abbau des Kernkraftwerks Obrigheim fortgesetzt werden. Der Schwerpunkt des Abbauumfangs liegt auf Anlagenteilen im Kontrollbereich, dem nuklearen Teil der Anlage. Hierzu gehören die beiden Dampferzeuger, also die Komponenten, in denen das Speisewasser in Wasserdampf umgewandelt wurde, der die Turbine des Kraftwerks antrieb, der Druckhalter, dessen Funktion es war, den Druck und das Wasservolumen im Reaktorkühlkreislauf zu regulieren, die beiden Hauptkühlmittelpumpen und die Hauptkühlmittelleitung sowie Hilfs- und Nebensysteme.

Der Abbau des Kerns der Anlage, der Reaktordruckbehälter, der den Reaktorkern mit den Brennelementen umschloss, der zugehörigen Reaktoreinbauten und des sogenannten biologischen Schildes (Stahlbetonwand zur Abschirmung der Strahlung aus dem Reaktordruckbehälter), ist Gegenstand einer weiteren (dritten) Abbaugenehmigung.

Im Rahmen einer vierten Abbaugenehmigung sollen Restsysteme wie beispielsweise der Reaktorgebäudekran, die Kanalisation und lufttechnische Anlagen abgebaut werden.

Die Gesamtmasse des Kernkraftwerks Obrigheim beträgt ca. 275.000 Tonnen, größtenteils Gebäude und Gebäudestrukturen. Nur ca. ein Prozent hiervon sind radioaktive Abfälle. Diese werden nach ihrer Behandlung konditioniert, also zur Endlagerung vorbereitet. Es ist vorgesehen, diese Abfälle bis zu ihrem Abtransport in ein Endlager in bestehenden Lagergebäuden vor Ort zwischenzulagern.

Die gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung für Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerks Obrigheim hatte ergeben, dass das Vorhaben keine relevanten Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen in der Umgebung hat.

Stilllegungs- und Abbauplanung für die Standorte Philippsburg und Neckarwestheim

Die EnKK hat in den letzten Monaten sukzessive die technischen, personellen und organisatorischen Voraussetzungen für das Miteinander von Betrieb, Nachbetrieb sowie Stilllegung und Abbau geschaffen. Stilllegung und Abbau an den Standorten Philippsburg und Neckarwestheim werden mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen. In allen Blöcken wird in der Nachbetriebsphase zunächst die Vorbereitung von Stilllegung und Abbau erfolgen. Dazu gehören das Spülen und Entleeren von Systemen und Komponenten, die Außerbetriebnahme nicht mehr benötigter Systeme, die Vorbereitung und Durchführung der Dekontamination zentraler Systeme und Komponenten oder die Anpassung des Wartungs- und Prüfprogramms der Anlage. Bei den Stilllegungs- und Abbautätigkeiten erfolgt später der Abbau von Systemen und Komponenten. Hierfür sind Genehmigungen der atomrechtlichen Genehmigungsbehörde, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, erforderlich.

In den nächsten Monaten soll die Stilllegungs- und Abbauplanung auf der Basis einer übergeordneten Abbaustrategie weiter konkretisiert werden. „Hierfür haben wir ein Projekt ins Leben gerufen. Es plant die anstehenden operativen technischen, kaufmännischen und administrativen Tätigkeiten“, erklärt Jörg Michels. „Das Projektteam bestehend aus Mitarbeitern aller drei Standorte und aus allen Fachbereichen hat einen eindrucksvollen Arbeitsstart hingelegt und sich in kürzester Zeit tief in die neuen Aufgaben eingearbeitet. Die Kenntnisse und Erfahrungen aus dem laufenden Abbau in Obrigheim sind dabei sehr wertvoll.“ Mittel- bis langfristig wird eine Anpassung der Aufbau- und Ablauforganisation erforderlich.

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