GKN I: 04. Oktober 2005 - vorsorgliche Reaktorschnellabschaltung wegen ansprechender Brandmelder im Bereich der Hauptkühlmittelpumpe

Wie bereits am letzten Dienstag, 04. Oktober 2005, berichtet, war es im Bereich der Hauptkühlmittelpumpe in Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN I) zu einer Rauchentwicklung und im weiteren Verlauf zum Ansprechen von Brandmeldern gekommen. Ursache war, dass an einer Hauptkühlmittelpumpe eine kleinere Menge Öl ausgetreten war. Weil eine Ölsammeleinrichtung nicht montiert war, tropfte es auf heiße Anlagenteile und verdampfte bzw. verbrannte. Der Ölverlust an der Pumpe lag im betriebsüblichen Rahmen.

Infolge der unverzüglich eingeleiteten Vor-Ort-Maßnahmen wurde der Reaktor vorsorglich von Hand abgeschaltet, ein Entstehungsbrand bereits im Ansatz gelöscht und die Sprühwasserlöschanlage vorsorglich in Betrieb genommen.

Vor-Ort-Kontrollen haben ergeben, dass durch den Vorfall keine Beeinträchtigungen an Komponenten oder elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen aufgetreten sind. Nach der Ursachenklärung, der Montage der Ölsammeleinrichtung und der Reinigung des entsprechenden Bereichs ist die Anlage, wie ebenfalls gemeldet, am 05. Oktober wieder ans Netz gegangen. Die EnBW hatte Behörde und Öffentlichkeit bereits am Dienstag über den Sachverhalt informiert.

Der Betreiber, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, stuft das Geschehen als meldepflichtig ein. Es wird von der EnBW in Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung.

Der Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 840 Megawatt. Die Anlage ging 1976 in Betrieb und hat im Jahr 2004 knapp sechseinhalb Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.