GKN II nach Störung im nicht-nuklearen Anlagenbereich wieder bei voller Leistung

Im Block 2 des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) hat es am Sonntag, den 24. Mai 2015, gegen 19.52 Uhr eine Störung in der Turbinenregelung gegeben. Die Turbine gehört zum konventionellen, also nicht-nuklearen Bereich der Anlage. Die Leistung der Anlage wurde nach Eintreten der Störung – wie für diesen Fall vorgesehen – automatisch auf etwa 250 Megawatt reduziert. Ursache für die Störung war ein Defekt in einer elektronischen Steuerungskarte. Die Karte wurde kurzfristig ausgetauscht.

Im Zuge der erwähnten automatischen Maßnahmen wurde über ein Sicherheitsventil, das ebenfalls zum konventionellen Bereich der Anlage gehört, am gleichen Abend für mehrere Minuten nicht-radioaktiver Wasserdampf in die Atmosphäre abgegeben. Ursache hierfür war eine geringfügige Undichtigkeit einer Absperrarmatur. Die Abgabe des Wasserdampfes hat zu einer Geräuschentwicklung sowie zu einer Nebelwolke über dem Kraftwerk geführt.

Beide Vorgänge hatten keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Nach Ursachenklärung und -behebung ist die Anlage seit Montag, 25. Mai 2015, gegen 1.25 Uhr wieder bei voller Leistung.

Die zuständige Aufsichtsbehörde – das Umweltministerium Baden-Württemberg – wurde vom Betreiber der Anlage, der EnBW Kernkraft GmbH, umgehend informiert. Ob eine formale Meldepflicht vorliegt, wird noch geprüft.

Die Kraftwerksleitung bittet die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden für die Geräuschbelästigung am Sonntagabend um Entschuldigung.

Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2014 über elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.