Kernkraftwerk Neckarwestheim: Block II für jährliche Revision vom Netz
Investition in sicheren Anlagenbetrieb und klimafreundliche Stromproduktion
Karlsruhe. Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) wurde am vergangenen Wochenende für die jährliche Revision planmäßig vom Netz genommen. Während der Revision werden in der Anlage Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten, mehrere technische Projekte und der Austausch von Brennelementen durchgeführt.
„Während der Revision werden überwiegend Tätigkeiten umgesetzt, die nur bei abgeschalteter Anlage möglich sind“, berichtet Gerd-Josef Engel, Leiter von Block II. „Das technische Projekt mit den größten Ausmaßen ist dabei der Austausch des etwa 380 Tonnen schweren Generatorständermittelteils im Maschinenhaus des Kraftwerks. Außerdem werden jeweils eine von drei Speisewasserpumpen, Hauptkondensatpumpen und Hauptkühlwasserpumpen sowie eine von vier Hauptkühlmittelpumpen einer Grundüberholung unterzogen. Darüber hinaus findet in zwei der vier Dampferzeugern eine Wirbelstromprüfung der U-Rohre statt, ein weiterer Dampferzeuger wird einer inneren Prüfung unterzogen.“
Insgesamt müssen rund 3.500 einzelne Tätigkeiten abgearbeitet werden. Bei der Umsetzung wird die Revisionsmannschaft des Kernkraftwerks Neckarwestheim von über 1.500 zusätzlichen Mitarbeitern von Hersteller- und Spezialfirmen unterstützt.
Die Revisionsarbeiten finden unter der Aufsicht des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg statt und werden im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV und der KeTAG (Kerntechnik-Gutachterarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg) begleitet.
Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2009 über elfeinhalb Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Betrieben wird Block II von der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK). Die EnKK betreibt die Kernkraftwerke in Neckarwestheim und Philippsburg sowie das im Abbau befindliche Kernkraftwerk in Obrigheim. An den Standorten Neckarwestheim und Philippsburg wird rechnerisch rund die Hälfte des Stroms produziert, den Baden-Württemberg benötigt.