Kernkraftwerk Philippsburg 2 nach Jahresrevision wieder am Netz

Karlsruhe. Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist nach der jährlichen Revision wieder am Netz und produziert seit Dienstagnacht mit nahezu Volllast Strom. Das teilte der Betreiber, die EnBW Energie Baden Württemberg AG, in Karlsruhe mit.

In den letzten Wochen wurden über 1.000 Prüfungen an sicherheitstechnisch oder betrieblich wichtigen Anlagenteilen und Komponenten vorgenommen. Hinzu kamen rund 1.500 Instandhaltungsaufträge. So wurden beispielsweise in diesem Jahr der Generator des Kernkraftwerks einer Großrevision unterzogen und das Innere des Reaktordruckbehälters überprüft. Zusätzlich wurden 40 der 193 Brennelemente ausgetauscht. In Spitzenzeiten arbeiteten dafür über 1.200 Menschen auf der Anlage in Philippsburg.

Nachdem alle Arbeiten von den Gutachtern des Ministeriums für Umwelt und Verkehr, dem Technischen Überwachungsverein (TÜV), der Kerntechnik-Gutachterarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg (KETAG) und der Staatlichen Materialprüfungsanstalt, Stuttgart (MPA) abgenommen wurden, erteilte das Ministerium die Genehmigung zum Wiederanfahren von Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg.

Auf der Warte wurde beim Wiederanfahren der Anlage bei der Kontrolle und Bewertung von Meldungen eine fehlerhafte Messstelle im Reaktorschutz erkannt. Die Messstelle wurde ausgetauscht. Der Fehler wird von der EnBW als meldepflichtig eingestuft und wurde der Behörde fristgerecht gemeldet. Der Fehler hatte keine Auswirkung auf die Sicherheit von Menschen oder der Anlage.

Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1458 Megawatt. Die Anlage ging 1984 in Betrieb und liefert im Jahr rund 11 Milliarden Kilowattstunden Strom, das entspricht gut 15 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in Baden-Württemberg.