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Kernkraftwerk Philippsburg: Block 2 endgültig abgeschaltet

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Philippsburg. Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) ging heute (31. Dezember 2019) gegen 18:55 Uhr endgültig vom Netz. Damit setzt die EnBW eine Vorgabe des Atomgesetzes fristgerecht um. Der Abschaltvorgang verlief technisch wie geplant und ohne Besonderheiten. Anfang 2020 wird die EnBW mit den ersten vorbereitenden Tätigkeiten für den Rückbau der Anlage beginnen – die Genehmigung hierfür liegt vor.

KKP 2 ist ein Druckwasserreaktor mit einer installierten elektrischen Leistung von 1.468 Megawatt (MW). Am 17. Dezember 1984 hat KKP 2 das erste Mal Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Seit ihrer Inbetriebnahme hat die Anlage jährlich rund 10 Milliarden Kilowattstunden und in 35 Jahren insgesamt über 375 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. KKP 2 hat in Baden-Württemberg etwa ein Sechstel des gesamten Strombedarfs und etwa zwei Drittel des Strombedarfs der privaten Haushalte gedeckt.

Die Abschaltung von KKP 2 war ein technischer Standard-Prozess, der vergleichbar ist mit früheren Abfahrvorgängen vor den jährlichen Revisionen. Beim Abfahren wurde die Reaktorleistung durch das schrittweise Einfahren von sogenannten Steuerstäben in den Reaktorkern kontinuierlich abgesenkt. Nach dem Absenken der Reaktorleistung erfolgte gegen 18:55 Uhr die Trennung des Generators vom öffentlichen Stromnetz. Weitere Informationen zur Abschaltung von KKP 2 sind auf der Seite zum Standort Philippsburg zu finden.

Auf die sichere Stromproduktion folgt der sichere Rückbau

„Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Philippsburg. Sie haben stets mit vollem Engagement zur Sicherheit des Kernkraftwerks beigetragen und damit auch zur sicheren Stromversorgung in Baden-Württemberg. Gemeinsam haben wir 40 Jahre sichere Stromproduktion am Standort Philippsburg mit den Blöcken KKP 1 und KKP 2 gewährleistet“, erklärt Jörg Michels, Chef der Kernkraftsparte der EnBW. „Ab sofort steht nun auch in Block 2 der sichere und zügige Rückbau im Mittelpunkt – so, wie das bereits seit 2017 bei Block 1 der Fall ist. Wir sind froh, diese Aufgabe mit unseren erfahrenen und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehen zu können, denen wir damit eine interessante berufliche Perspektive im Anschluss an die Stromproduktion eröffnen können.“

Rückbau von KKP 2 beginnt im neuen Jahr

Die Abschaltung von KKP 2 Ende 2019 stand seit einer Änderung des Atomgesetzes im Jahr 2011 fest. Schon im Jahr 2012 hatte die EnBW eine weitreichende und umfassende Strategie für den Rückbau ihrer Kernkraftwerke festgelegt. Im Zuge der konsequenten Umsetzung dieser Strategie hat die EnBW im Jahr 2016 frühzeitig beim Umweltministerium Baden-Württemberg den Antrag auf Stilllegung und Abbau von KKP 2 gestellt. Diese Genehmigung wurde vom Ministerium am 19. Dezember 2019 erteilt (siehe EnBW-Pressemitteilung vom gleichen Tag).

Auf den Erhalt der Genehmigung werden zunächst weitere formale Schritte folgen. So wird Anfang 2020 das neue, für den sogenannten „Restbetrieb“ von KKP 2 notwendige Betriebsreglement in Kraft gesetzt und die Genehmigung „in Anspruch“ genommen. Danach ist eine behördliche Freigabe der detaillierten Beschreibung der ersten einzelnen Abbau-Vorhaben nötig. Dann kann mit der Vorbereitung der Abbautätigkeiten im engeren Sinne angefangen werden. Die nuklearen Systeme (z.B. der Primärkreislauf der Anlage) werden dekontaminiert. Einzelne, definierte Systeme können durch Freischaltung oder Entleerung außer Betrieb genommen werden. Der eigentliche Rückbau startet u.a. mit der Demontage der Hauptkühlmittelleitungen im zweiten Halbjahr 2020. Ein weiteres erstes Tätigkeitsfeld wird die Zerlegung der Einbauten des Reaktordruckbehälters sein. In ihrer aktuellen Abschätzung geht die EnBW davon aus, dass der Rückbau von KKP 2 im atomrechtlichen Rahmen etwa zehn bis 15 Jahre dauern wird.

Eckdaten des Standorts Philippsburg in Kürze

Auf dem knapp 600.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände in Philippsburg befinden sich der Block KKP 1 (Stromproduktion von 1979 bis 2011) und der Block KKP 2 (Stromproduktion von 1984 bis 2019). Die gesamte, von den Anlagen KKP 1 und KKP 2 am Standort Philippsburg in 40 Jahren gemeinsam produzierte Bruttostrommenge liegt bei über 570 Milliarden Kilowattstunden. KKP 1 wird von der EnBW bereits seit dem Jahr 2017 zurückgebaut, bei KKP 2 beginnt der Rückbau im Jahr 2020. Aktuell arbeiten am Standort Philippsburg rund 700 EnBW-Mitarbeiter.

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