Telefax: Mobil: Telefon: Schließen Bild herunterladen nach oben Drucken
1482915600000 | Pressemitteilung

Kernkraftwerk Philippsburg: EnBW ermittelt Ursache für Befund in Block 2 und leitet Instandsetzungsarbeiten ein

Bild herunterladen

Philippsburg. Die EnBW hat nach einer eingehenden Untersuchung die Ursache für die schadhaften Halterungen von Lüftungskanälen in Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) ermittelt und kann nun gezielt mit der Vorbereitung von Instandsetzungsarbeiten beginnen. Klar ist inzwischen, dass Instandsetzungsarbeiten an den Lüftungsanlagen aller vier Notspeisesysteme vorgenommen werden müssen. Die EnBW hatte KKP 2 bereits am 21. Dezember 2016 sicherheitsgerichtet vom Netz genommen. Die Anlage wird erst wieder ans Netz gehen, wenn die Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen sind.

Ursachenklärung ist wichtig für weiteres Vorgehen

Die EnBW hatte nach dem Abfahren der Anlage unmittelbar begonnen, die Ursache für die schadhaften Halterungen zu ermitteln. Diese waren am 20. Dezember im Zuge eines Routinerundgangs in einem Anlagengebäude festgestellt worden, in dem sich die vierfach vorhandenen Notspeisesysteme von KKP 2 befinden. Die Systeme kommen nur bei Bedarf zum Einsatz und können dann als zusätzliche Kühlung des Reaktors fungieren.

Die vier Notspeisesysteme sind technisch intakt. Betroffen sind einzelne Halterungen von Kanälen, die zur Belüftung der Systeme dienen und sich im Bereich der Gebäudedecke befinden. Ihre Konstruktion ist zwar korrekt ausgeführt, ihr Befestigungsort berücksichtigt jedoch Gebäudeschwingungen nicht ausreichend. So kommt es dazu, dass – vereinfacht ausgedrückt – in diesem Teil des Gebäudes die Decke an einzelnen Stellen auf den Halterungen der Lüftung aufliegt und diese schädigt. Die EnBW unterstellt nun formal, dass ein Teil der Lüftungshalterungen in diesem Gebäude bei einem Ereignisfall Schaden nehmen könnte.

EnBW ergreift Maßnahmen zur Sicherstellung der Lüftung

Die Schaffung einer neuen, geeigneten Lüftungskonstruktion erfolgt nun in zwei wesentlichen Schritten. Im ersten Schritt sorgen technische Ersatzmaßnahmen dafür, dass die Lüftung der Notspeisesysteme stets gewährleistet ist. Bei den beiden Notspeisesystemen, deren Halterungen defekt sind, sind diese Ersatzmaßnahmen bereits in Betrieb. Ersatzmaßnahmen werden vorsorglich auch für die beiden übrigen Notspeisesysteme umgesetzt, in deren Bereich bei der bisherigen Untersuchung keine Schäden festgestellt wurden. Im zweiten Schritt plant die EnBW eine Optimierung für die Befestigung der Lüftungskanäle und setzt diese dann um. Darüber hinaus prüft sie vergleichbare Halterungskonstruktionen in anderen Bereichen der Anlage. Die Aufsichtsbehörde und ihre Gutachter sind eng in die Ursachenklärung, in die Umsetzung der Ersatzmaßnahmen und in die Instandsetzung der Lüftung eingebunden.

Aufgrund der beschriebenen Erkenntnisse wird der Befund nunmehr vorläufig als Sofortmeldung (Kategorie S) eingestuft. Auf der internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES) ordnet die EnBW den Befund weiterhin vorläufig in die Kategorie INES 1 ein. Er liegt damit auf der untersten Stufe der siebenstufigen INES-Skala. Die Aufsichtsbehörde wurde über die Einstufung des Befunds informiert.

Über KKP 2 und die Kernkraftwerke der EnBW

Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.468 Megawatt. Die Anlage ging 1984 in Betrieb und hat im Jahr 2016 rund 10,5 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.

Betrieben wird KKP 2 von der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK). Die EnKK steht für Sicherheit bei Betrieb und Nachbetrieb sowie bei Stilllegung und Abbau der Kernkraftwerke in Baden-Württemberg. In Neckarwestheim und Philippsburg produziert die EnKK mit jeweils einem Kernkraftwerk Strom (GKN II und KKP 2). Spätestens Ende 2019 endet der Leistungsbetrieb von KKP 2, spätestens Ende 2022 der von GKN II. Danach soll mit dem sicheren Rückbau dieser Anlagen zügig begonnen werden. Die erforderlichen Anträge hat die EnBW im Juli 2016 eingereicht. An beiden Standorten befindet sich jeweils eine weitere Anlage, die keinen Strom mehr erzeugt (GKN I und KKP 1). Die von der EnBW beantragten Stilllegungs- und ersten Abbaugenehmigungen für diese abgeschalteten Blöcke werden für Anfang 2017 erwartet. Liegen sie vor, kann mit dem Rückbau von GKN I und KKP 1 begonnen werden. Am Standort Obrigheim macht der Abbau des dortigen Kernkraftwerks seit dem Jahr 2008 gute Fortschritte.

Telefax: Mobil: Telefon:
Telefax: Mobil: Telefon:
Unternehmenskommunikation
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
Bild herunterladen
vorangegangene Meldungen:
Video anzeigen
YouTube Video anzeigen?

Bitte beachten Sie die Datenschutzhinweise von YouTube.

Das könnte Sie auch interessieren