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1134736380000 | Meldepflichtiges Ereignis

KKP 1 wieder am Netz - Inspektionsprogramm abgeschlossen

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Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (15./16. Dezember 2005) wieder ans Netz gegangen. Zuvor konnte das Inspektionsprogramm im Reaktordruckbehälter abgeschlossen werden. Wie bereits am 18. und 25. November 2005 berichtet, war die Anlage vor knapp vier Wochen vom Betreiber, der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, sicherheitsorientiert und vorsorglich vom Netz genommen worden. Zuvor hatte die kontinuierliche Schallüberwachung des Reaktordruckbehälters Anzeichen für ein loses Teil im Bereich der Zwangsumwälzpumpen signalisiert.

Das nach dem Abfahren der Anlage gestartete Inspektionsprogramm hatte die Messungen der Schallüberwachung bestätigt. Bei dem losen Teil handelte es sich um eine Schraube aus einem Speisewasserverteilerkasten. Die Schraube hatte sich gelöst und war zusammen mit dazugehörigen Unterlegscheiben durch die Zwangsumwälzpumpen auf den Boden des Reaktordruckbehälters gelangt. Die Inspektionen haben ergeben, dass die Funktionsfähigkeit der Speisewasserverteilung durch das Fehlen der Schraube zu keiner Zeit beeinträchtigt war. Bestätigt hat sich zudem die bereits zu Beginn getroffene Einschätzung, dass der gesamte Vorgang keine sicherheitstechnische Bedeutung hat. Die Einstufung als Meldepflichtiges Ereignis der niedrigsten Kategorie (INES 0) bleibt somit bestehen.

Der gesamte Vorgang wurde mit dem Anlagenhersteller sowie mit dem Lieferanten der Zwangsumwälzpumpen eingehend analysiert und bewertet. Das Tätigkeitsprogramm wurde in enger Abstimmung mit Aufsichtsbehörde und Gutachern durchgeführt. Nach der Abnahme der Arbeiten stimmte das Umweltministerium Baden-Württemberg dem Wiederanfahren der Anlage zu.

Schraube und Unterlegscheiben konnten lokalisiert und geborgen werden. Hierzu waren umfangreiche Arbeiten im Reaktordruckbehälter notwendig. Unter anderem mussten mehrere Brennelemente und Führungsrohre von Steuerstäben aus- und wieder eingebaut werden.

Im Rahmen des Inspektionsprogramms wurden die Schrauben an allen vier Speisewasserverteilerkästen begutachtet. Dabei wurden einzelne Schrauben einer mechanischen Prüfung unterzogen. Die gelöste Schraube wurde durch eine neue ersetzt. Als Ursache für das Lösen der Schraube deutet alles auf einen Einzelfehler hin. Ob ein unmittelbarer Zusammenhang mit einem Vorfall aus dem Jahr 1986 besteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Wie berichtet, hatten sich damals zwei Schrauben gelöst, davon eine an derselben Stelle wie jetzt. An der anderen Schraube, die 1986 neu eingesetzt werden musste, gibt es nach aktueller Untersuchung keine Beanstandung.

Die durch die Überprüfungen gewonnenen Erkenntnisse fließen in die zukünftigen Inspektionen der Speisewasserverteilerkästen und speziell der Schrauben ein. Die nächste Inspektion wird bereits in wenigen Monaten bei der planmäßigen Jahresrevision von Block 1 stattfinden. Als ergänzende Maßnahme wird ein Konzept erarbeitet, um eine Wiederholung des Vorgangs nach technischem Ermessen für die Zukunft auszuschließen.

Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 926 Megawatt. Die Anlage ging 1979 in Betrieb und hat im Jahr 2004 über sechseinhalb Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.

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