KKP 2: Anregung von Reaktorschutz-Signalen

Bei der routinemäßigen Umschaltung der Hauptspeisewasserpumpen kam es zu einem - betrieblich normalen - kurzzeitigen Füllstandsanstieg in den vier Dampferzeugern. Bei drei Dampferzeugern wurde der Füllstandsanstieg wie vorgesehen durch die Volllastregelventile ausgeglichen. Beim vierten Dampferzeuger wurde dieser Füllstandsanstieg auf Grund eines Fehlers am Volllastregelventil nicht ausreichend ausgeglichen. Der Füllstandsanstieg führte zur Aktivierung von Reaktorschutz-Signalen, die eine Überspeisung des Dampferzeugers verhinderten. Das Volllastregelventil ist Teil der Speisewasserregelung und dient zur Regelung des Dampferzeugerfüllstandes. Nachdem die Dampferzeugerbespeisung und der Füllstand normalisiert waren, regelte des Volllastregelventil wieder problemlos. Als Ursache für den Fehler wird eine Schwergängigkeit des Ventils angenommen, die genaue Ursachenanalyse steht noch aus.

Der Betreiber des Kernkraftwerks Philippsburg, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, stuft den Fehler als meldepflichtig ein.Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung. Die EnBW stuft es vorläufig in die Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) ein. KKP 2 ist ein Druckwasserreaktor mit 1458 MW Leistung. Die Anlage ging 1984 in Betrieb und hat im letzten Jahr rund 11,65 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.