KKP 2: Befund an einem Brennelement während der Revision
Im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) wurden Verformungen an einem Brennelement festgestellt. Block 2 befindet sich derzeit in Revision. Die Anlage ist deshalb vorübergehend für zahlreiche Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten abgeschaltet.
Die Verformungen des Brennelements wurden bei der in einer Revision üblichen Inspektion des Reaktorkerns erkannt. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass die Ursache ein abgebrochener Zentrierstift ist, der sich zwischen dem Brennelementkopf – einer Art Rahmen aus Metall – und einer während des Betriebs auf dem Reaktorkern angebrachten Gitterplatte befand. Die Zentrierstifte sind Teil der Gitterplatte und dienen der Positionierung der Brennelemente.
Die obere Positionierung des Brennelements war u.a. durch einen weiteren Zentrierstift gegeben. Die Fixierung des Brennelements ist zudem durch den Gesamtaufbau des Reaktorkerns gewährleistet. Im vorhergehenden Betrieb der Anlage ergaben sich keine Auffälligkeiten.
Die genaue Ursachenklärung dauert noch an. In der Revision werden alle Zentrierstifte überprüft. Außerdem wird das Brennelement in einem mit Aufsichtsbehörde und Gutachter abgestimmten Verfahren vom Reaktordruckbehälter in das benachbarte Lagerbecken überführt und dort weiter untersucht. Es wird nicht wieder zum Einsatz kommen.
Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat den Befund fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und ihn vorläufig in die Kategorien N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Er liegt damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Der Befund hatte keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlage.
Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.468 Megawatt. Die Anlage ging 1984 in Betrieb und hat im Jahr 2012 rund elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.