Kernkraftwerk Philippsburg: Kurzzeitige Beeinträchtigung der Löschwasserversorgung

Bei Bauarbeiten auf dem Außengelände des Kernkraftwerks Philippsburg – dessen abgeschaltete Blöcke KKP 1 und KKP 2 sich beide im Rückbau befinden – ist eine Leitung des Feuerlöschwassernetzes des Standorts beschädigt worden. In Folge dessen kam es zu einem vorübergehenden, etwa einstündigen Druckabfall innerhalb des Löschwassersystems. In diesem Zeitraum wäre bei einem Anforderungsfall die Löschwasserversorgung in den beiden abgeschalteten Kraftwerksblöcken beeinträchtigt gewesen. Ersatzweise hätte jedoch jederzeit u.a. die Werkfeuerwehr kurzfristig mit eigenen Löschfahrzeugen mit integriertem Löschwasservorrat zur Verfügung gestanden. Darüber hinaus vermeidet das mehrfach gestaffelte Brandschutzkonzept durch eine Vielzahl von Maßnahmen eine Ausbreitung möglicher Brandereignisse am Standort.

Der beschädigte Abschnitt der Löschwasserleitung wurde durch das Schließen von jeweils einer vor- und einer nachgelagerten Armatur isoliert und dadurch der erforderliche Druck im Gesamtsystem wiederhergestellt. Die genaue Ursache für die Beschädigung wird noch geklärt.

Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat den Sachverhalt fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und ihn vorläufig in die Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Er liegt damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Der Sachverhalt hatte keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlagen.

Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg wurde im Jahr 2011 abgeschaltet und befindet sich seit 2017 im Rückbau. Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg wurde im Jahr 2019 abgeschaltet und befindet sich seit 2020 im Rückbau.