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1115199900000 | Pressemitteilung

Mit Hubschrauber und Arbeitsbühne zum Einsatz

EnBW repariert Schäden an Hoch- und Höchstspannungsleitungen
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Stuttgart. Unter Einsatz eines Hubschraubers führt die EnBW vom 9. bis 11. Mai 2005 Reparaturarbeiten an ihrem Hoch- und Höchstspannungs-Freileitungsnetz durch. Überwiegend handelt es sich um Beschädigungen durch Blitzeinschläge an Freileitungen im 380-Kilovolt (kV)-Transportnetz der EnBW Transportnetze AG (TNG), einem der vier großen Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland. Die EnBW Regional AG, die im EnBW-Konzern die Aufgabe der Verteilnetzgesellschaft auf der unterlagerten Hoch-, Mittel- und Niederspannungsebene hat, führt die Instandhaltungsmaßnahmen aus. Insgesamt sind an diesen drei Tagen 16 Einsätze vorgesehen, die über das gesamte Netzgebiet in Baden-Württemberg verteilt sind. Allerdings müssen die Wetterbedingungen stimmen; Voraussetzungen sind trockenes Wetter und kein starker Wind. Gearbeitet wird zum Beispiel an 380-kV-Höchst­spannungsleitungen in der Umgebung von Weikersheim, Mosbach, Pulverdingen, Stuttgart-Mühlhausen, Ehningen, Achstetten, Trossingen und Tiengen sowie an 110-kV-Hochspannungsleitungen bei Calmbach und Pfullingen.

Jedes Jahr werden die zuvor bei regelmäßigen Kontrollbefliegungen oder Kontrollgängen festgestellten Schäden an Freileitungen repariert. Dabei ist der Hubschraubereinsatz mittlerweile fester Bestandteil. Instandsetzungen dieser Art sehen spektakulär aus, sie sind  aber nach inzwischen rund 400 Einsätzen mit ausgereifter Technik Routine für die eingespielten Teams. Zum Einsatz kommt der Spezial-Hubschrauber Eurocopter AS 355 N. Er befördert den an zwei voneinander unabhängigen Seilsystemen 15 Meter unter dem Hubschrauber hängenden 60 Kilogramm schweren Aluminium-Arbeitskorb mit den beiden Monteuren zum Einsatzort. Dieser kann in bis zu 80 Metern Höhe über dem Boden liegen. In der Regel sind es die zwischen den Mastspitzenden verlaufenden Erdseile, die gerade diese Funktion des Blitzableiters haben. Manchmal sind es aber auch die an den Masttraversen befestigten Leiterseile, deren Aluminium-Adern durch Blitzeinschlag beschädigt wurden. Über Funk wird der Helikopter zur Schadstelle dirigiert, nachdem die Stromkreise aus Sicherheitsgründen von der Hauptschaltleitung Wendlingen aus frei geschaltet wurden. Der Korb schwebt heran und wird so in Position gebracht, bis das zu reparierende Seil auf den beiden Auslegern aufliegt. Nach Analyse des Schadens wickeln die beiden Monteure vom Montagekorb aus mehrere rund 1,50 Meter lange Reparaturspiralstäbe um das Leiterseil. Nach wenigen Minuten ist die Schadstelle instand gesetzt, der Rückflug wird angetreten und der Stromkreis wieder zugeschaltet.

Seit mehr als zehn Jahren ist die EnBW zur Schadensbehebung an Leiterseilen mit einem Hubschrauber unterwegs. Als Verfahren wurde damals auf Anregung und unter Mitwirkung der EnBW in Zusammenarbeit mit der Firma meravo das sogenannte „Human External Cargo System“ entwickelt, bei dem Monteure als angehängte Außenlast in einem Arbeitskorb zur Schadstelle geflogen werden. Im Juli 1995 wurde diese Methode vom Luftfahrtbundesamt zur Breitenerprobung freigegeben. Ein Jahr später kam die Musterzulassung, mit der gleichzeitig der EU-weite Einsatz erlaubt ist. Allerdings darf nur mit dem zweimotorigen Helicopter AS 355 N geflogen werden. Denn es muss gewährleistet sein, dass nach dem Ausfall eines Triebwerkes die Flugfähigkeit nicht nur erhalten bleibt, der Hubschrauber muss sogar noch mit 150 Fuß pro Minute steigen können. Diese Kriterien erfüllt die 1,8 Millionen Euro teure Maschine von meravo. In Deutschland ist sie momentan die einzige, die für Leitungsreparaturen mit dem Human External Cargo System eingesetzt werden kann.

Früher war die Schadensbehebung oftmals mit einem enormen Aufwand verbunden. Teilweise musste parallel zum beschädigten Leiterseil ein befahrbares Beiseil gezogen und von dort aus repariert werden. Auch das Ablassen des Seils und die Reparatur am Boden war an der Tagesordnung. Dabei mussten teilweise lange Abschaltungen auch zu Höchstlastzeiten in Kauf genommen werden, so dass für den Stromtransport weniger Leitungen zur Verfügung standen. Darüber hinaus hat in Zeiten des internationalen Stromhandels und der Stromdurchleitung die ständige Verfügbarkeit des Netzes eine wesentlich größere Bedeutung.

Es wird zwar nicht grundsätzlich zum Hubschrauber gegriffen. Die Wirtschaftlichkeit ist nach wie vor Messlatte dafür, welche Art der Reparatur gewählt wird. So kommt der Einsatz eines Hubsteigers oder eines Krans mit Personenkorb ebenfalls in Betracht, sofern es die Verhältnisse zulassen. Sechs Schadstellen können unter normalen Bedingungen pro Einsatztag repariert werden. Die Kosten pro Schadstelle belaufen sich dann im Schnitt auf etwa 3500 Euro.

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