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Müllverbrennung in Münster vorübergehend eingestellt

EnBW geht von Quecksilber im angelieferten Müll als Ursache für überschrittene Grenzwerte aus und stellt Strafanzeige gegen Unbekannt
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Stuttgart. Im Rahmen der kontinuierlichen Schadstoff-Messungen im Restmüll-Heizkraftwerk Stuttgart-Münster hat die EnBW am Dienstagabend vergangener Woche festgestellt, dass die Grenzwerte für den Ausstoß von Quecksilber zeitweise erheblich überschritten wurden. Die EnBW hat die Müllverbrennungs-Anlagen daraufhin umgehend außer Betrieb genommen und als zuständige Aufsichtsbehörde das Regierungs¬präsidium Stuttgart informiert. Anfang dieser Woche wurde auch der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Stuttgart unterrichtet.

Die sofort eingeleiteten Untersuchungen weisen darauf hin, dass sich das Quecksilber in relativ großen Mengen im angelieferten Müll befunden hat. Deshalb hat die EnBW heute Strafanzeige gegen Unbekannt wegen unzulässiger Abfallbeseitigung gestellt.

Die kurzzeitig erhöhten Quecksilber-Emissionen hatten auf Basis der vorliegenden Immissionsprognose keinen immissionsrelevanten Einfluss auf den Einwirkungsbereich des Restmüllheizkraftwerks in Münster. Die Fernwärmeversorgung im Mittleren Neckarraum ist durch den Stopp der Müllverbrennung nicht eingeschränkt, weil genügend Kapazitäten durch die mit Kohle befeuerten Kessel in Münster sowie in den Kraftwerken Altbach und Gaisburg zur Verfügung stehen.

Die EnBW ist zum weiteren Vorgehen in engem Kontakt mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und den Vertragspartnern für die Müllanlieferung, insbesondere auch mit Blick auf die Sicherstellung der Müllentsorgung. Über den jeweils aktuellen Stand wird die EnBW kurzfristig informieren.

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Zum Hintergrund: Das Restmüll-Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster

Die Anlage verfügt über jeweils drei Kohlekessel, eine Abfallverbrennungsanlage mit drei Müllkesseln sowie jeweils drei Dampf- und Gasturbinen. Insgesamt kommt das Heizkraftwerk auf eine elektrische Leistung von 187 Megawatt und – für die Fernwärme-Versorgung – eine thermische Leitung von 447 Megawatt. Im vergangenen Jahr wurden hier rund 484.000 Tonnen Hausmüll aus Stuttgart und weiteren Städten und Kreisen im Land verbrannt. Das Heizkraftwerk ist mit modernen Rauchgasreinigungsanlagen ausgestattet. Die

Schadstoffemissionen werden kontinuierlich gemessen, in Echtzeit an die Behörden übermittelt und jährlich im Internet veröffentlicht.

Die für das Heizkraftwerk vorgegebenen Quecksilber-Grenzwerte betragen als Jahresmittel-wert 10 Mikrogramm pro Kubikmeter Abgas bzw. als Halbstundenmittel¬wert 50 Mikrogramm. Die regelmäßig gemessenen und veröffentlichten Werte lagen in den vergangenen Jahren weit darunter. Sie stammen aus den geringen Mengen an Quecksilber, die sich im normalen Hausmüll finden – zum Beispiel aus nicht sachgerecht entsorgten Energiesparlampen oder Fieberthermo¬metern. Diese Mengen kann die Rauchgasreinigunganlage des Kraftwerks problemlos entsprechend der Vorschriften herausfiltern.

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Hans-Jörg Groscurth
Konzernpressesprecher
Stellv. Leiter Unternehmens- und Ressortkommunikation
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