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1435920811000 | Pressemitteilung

Obersteinach: Neues Umspannwerk für Windstrom

EnBW errichtet Anlage zur Einspeisung regenerativ erzeugter Energie in das Hochspannungsnetz
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Ilshofen. Der Ausbau der Windkraft ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Die Hohenloher Ebene ist eine der windhöffigsten Gebiete in ganz Baden-Würtemberg, deshalb werden in dieser Region viele Windenergieanlagen geplant und errichtet. So sind auch in der Umgebung von Ilshofen aktuell mehrere Windparks in Planung: Zottishofen / Orlach in Braunsbach, Brüchlinger Wald bei Langenburg, Dünsbach in Gerabronn sowie an der A6 auf Germarkung der Gemeinde Kirchberg. Damit der „Windstrom“ in das Versorgungsnetz aufgenommen werden kann, errichtet die EnBW Energie Baden-Württemberg AG im Ortsteil Obersteinach ein neues Umspannwerk zur Anbindung der Windenergieanlagen an das Stromnetz. Die Bauarbeiten haben vor wenigen Tagen begonnen.

Die neue Anlage entsteht südlich von Obersteinach auf einem Grundstück der EnBW, in Nachbarschaft des bestehenden Umspannwerks. Das Baugrundstück ist bereits im Flächennutzungsplan für den Betrieb elektrischer Anlagen vorgesehen. Dort werden bis zur Inbetriebnahme, die für kommenden Oktober geplant ist, zunächst ein Betriebsgebäude mit den Schaltanlagen, Leit- und Kommunikationstechnik errichtet sowie ein Transformator mit einer Leistung von 40 Megavolt-Ampere (MVA) installiert. Die Windenergieanlagen werden mittels Erdkabel an das Einspeise-Umspannwerk angeschlossen. Mit fortschreitendem Zubau der geplanten Windparks wird zu einem späteren Zeitpunkt ein zweiter Trafo eingebaut.

Einspeisung von regenerativ erzeugtem Strom muss zunehmend auf das Hochspannungsnetz ausweichen

Durch die rasante Entwicklung insbesondere von Photovoltaik- und Biogasanlagen stößt das Verteilnetz in der Region an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Auf Nieder- und Mittelspannungsebene können vielerorts keine dezentralen Erzeuger mehr ohne vorherige Netzverstärkungsmaßnahmen aufgenommen werden. Darum weist der örtliche Netzbetreiber Windparkplanern, wie im Fall der oben genannten Projekte, immer öfter einen Netzverknüpfungspunkt an Hochspannungsleitungen zu. Die Windenergieanlagen liefern ihren Strom mit einer Spannung von 20 bzw. 30 Kilovolt. Um in das Hochspannungsnetz einspeisen zu können, muss der Strom auf 110 Kilovolt hochtransformiert werden.

Ein zentrales Einspeise-Umspannwerk statt vier einzelner lokaler Umspannwerke

„Pro Windpark müsste ein Umspannwerk errichtet werden“, erläutert Projektleiter Josef Miller von der EnBW. Das aber hätte bedeutet, dass auf dem Gemeindegebiet von Ilshofen zusätzlich zwei Umspannwerke sowie zwei weitere in unmittelbarer Nähe zur Gemeindegrenze notwendig wären. Mit dem zentralen Einspeise-Umspannwerk fand sich eine alternative Lösung. „Durch die Konzentration auf einen Ort erreichen wir für die vier anzuschließenden Windparks einen optimalen Betriebsfall mit nur zwei Trafos, die an windschwachen Tagen sogar alternierend im Einzelbetrieb geführt werden können. Ausserdem haben wir mit dieser Lösung – ein Umspannwerk statt vier – einen wesentlich geringeren Eingriff in das Landschaftsbild und auch, was den Landverbrauch angeht.“ Hinzu komme, dass die Leistungskapazität eines jeden Trafos, würden sie für jeden Windpark einzeln in Betrieb genommen werden, nicht annähernd ausgelastet seien. Und auch ein alternierender Betrieb – ein Trafo übernimmt zeitweise die Arbeit des anderen – wäre so nicht möglich.

Bedenken, das zusätzliche Umspannwerk könne zu einer höheren Geräuschentwicklung und damit zu einer Lärmbelästigung der Anwohner führen, kann Miller zerstreuen: „Aufgrund der Entfernung von rund 1,5 Kilometern zur Ortschaft sind keine störenden Geräuschimmissionen zu erwarten.“ Eine weitere Befürchtung räumt er gleich mit aus: „Die Errichtung des neuen Umspannwerks hat keinen Einfluss auf die Pläne der Netze BW, eine Hochspannungsleitung zwischen Kupferzell und Rot am See zu errichten. Diese Leitung, die sich derzeit noch in der Planungsphase befindet, benötigt weder das Umspannwerk Obersteinach noch das Einspeise-Umspannwerk. Letzteres dient einzig und allein dazu, den in der Region regenerativ erzeugten Strom auch aufnehmen zu können.“

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