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Sichere Trinkwasserversorgung erfordert größeren Speicher

Neubau des Trinkwasser-Hochbehälters Jahnstraße im Zeitplan
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Durch Fassadengestaltung Integration in das Landschaftsbild

Stuttgart. Der unmittelbar neben dem Wasserturm in Degerloch liegende Hochbehälter Jahnstraße wird derzeit durch einen neuen Speicher mit einem Gesamtvolumen von 15.000 Kubikmetern ersetzt. Das Fassungsvermögen der beiden alten aus den Jahren 1930 beziehungsweise 1950 stammenden Wasserkammern war nicht einmal halb so groß. Mit der Baumaßnahme hat das EnBW-Regionalzentrum Stuttgart im Oktober vergangenen Jahres begonnen. Inzwischen ist an der Stelle der abgebrochenen kleineren alten Wasserkammer das Fundament für die erste neue Behälterkammer fertig gestellt. Zur Zeit werden die Schalungen für die Behälterwände gebaut und man kann jetzt schon gut die Umrisse des künftigen Bauwerks erkennen. Behälterfunktion und Bauzeitplan

Der Hochbehälter Jahnstraße versorgt im Normalbetrieb fast den gesamten südöstlichen Bereich von Stuttgart insbesondere die auf den Fildern liegenden Teilorte wie zum Beispiel Degerloch, Sillenbuch, Frauenkopf, Lederberg, Birkach, Hohenheim oder Plieningen. Auch Ostfilderner Stadtteile Kemnat und Ruit erhalten ihr Wasser aus diesem Speicher. Die konkrete Umsetzung des Neubaus ist dabei durchaus anspruchsvoll, denn die Versorgung muss während der gesamten Bauzeit über eine intakte Kammer aufrecht erhalten bleiben. Voraussichtlich im März 2006 wird die neu erstellte Kammer I mit einem Volumen von 5.000 Kubikmetern in Betrieb gehen. Im Anschluss wird die zweite alte Kammer abgebrochen, und an gleicher Stelle die neue Kammer II mit einem Volumen von 10.000 Kubikmetern errichtet. Gegen Jahresende 2006 wird die Gesamtmaßnahme abgeschlossen sein. Dann ist die Wasserversorgung für den gesamten Südosten Stuttgarts nachhaltig gesichert. Auch der Wasserdruck wird sich, bedingt durch hydraulische Umbauten, verbessern. Der neue Hochbehälter wird ebenfalls wieder mit einer Turbine ausgestattet sein, welche die Energie des einströmenden Bodenseewassers in elektrischen Strom verwandelt.

Bauausführung
Das Baugelände liegt in leichter Hanglage auf einem Höhenrücken, dessen geologischer Untergrund durch Schichtstufen geprägt ist. Dies machte eine Plattengründung auf Schottertragschicht erforderlich. Im Bereich der Lösslehmschichten ist insgesamt ein Bodenaustausch von ca. 3.000 Kubikmetern erforderlich. Das Bauwerk wird als so genannte ,,Weiße Wanne“ aus wasserundurchlässigem Beton ausgeführt, das hohe Ansprüche an die Bauausführung bezüglich der Betontechnologie stellt. Dabei werden, den für den Trinkwasserbereich geltenden Vorschriften des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) entsprechend, ausschließlich mineralische Baustoffe verwendet. Der Betonbedarf beläuft sich insgesamt auf etwa 5.000 Kubikmeter, an Betonstahl werden etwa 550 Tonnen verbaut; insgesamt sind Erdbewegungen in der Größenordnung von rund 11.500 Kubikmetern erforderlich.

Architektonische Gestaltung und Integration ins Landschaftsbild
Da es sich um eine Waldfläche handelt, ist das Staatliche Forstamt Stuttgart zuständig. Man einigte sich darauf, den Standort des neuen Hochbehälters gegenüber dem alten etwas zu verschieben, ohne insgesamt wesentlich mehr Fläche zu beanspruchen. Dadurch muss in die Höhe gebaut werden. Der maximale Wasserstand des neuen Behälters beträgt knapp sieben Meter, also drei Meter mehr als beim alten Behälter. Die Zahl der für den Neubau zu fällenden Bäume wurde auf ein Minimum beschränkt; die Waldfläche wird wieder renaturiert. Insbesondere wegen der Gestaltung des Außenbereichs sowie der Integration des Speichers in den von Wald umgebenen Standort gab es eine Vielzahl von Gesprächen mit dem Stadtplanungsamt, dem Grünflächenordnungsamt, dem Forstamt und dem Amt für Denkmalschutz. Die Fassade wird mit unterschiedlich farbigen Blechscharen beplankt und durch Waldreben berankt werden. Farblich tritt das neue Gebäude deutlich in den Hintergrund; es „tarnt“ sich, der Struktur des Waldes angepasst, durch eine vertikale „Baum-Stamm-Struktur“ der Fassadenverkleidung. Das Dach wird „extensiv begrünt“, so dass beispielsweise bei einem Blick vom Fernsehturm weiterhin „grüne Landschaft“ zu sehen sein wird.

Historie
Der alte Wasserturm an der Jahnstraße in Degerloch ist in die Liste der Baudenkmale eingetragen und bleibt als solches auch erhalten. Er wurde 1911 im Auftrage des Zweckverbandes Filderwasserversorgung vom bekannten Architekten Paul Bonatz als erstes Stahlbeton-Hochbauwerk Süddeutschlands errichtet. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Behälters verliert der  backsteinfarbene Wasserturm seine versorgungstechnische Funktion. Das 1950 an den Turm angebaute Einsteighaus des alten Behälters wird abgebrochen. Seit dem Bau der zweiten Kammer im Jahre 1950 hat sich der Trinkwasserverbrauch in den angeschlossenen und anfangs dünn besiedelten Zonen vervielfacht. Der Hochbehälter Jahnstraße setzte sein Fassungsvermögen von 6.500 Kubikmetern bis zuletzt zwei bis drei mal um und die Aufsiedlung dieses Gebietes schreitet weiter fort. Aus Gründen der Versorgungssicherheit fordern die Regelwerke für Hochbehälter ein Speichervolumen, das in etwa dem durchschnittlichen Tagesverbrauch des versorgten Gebiets entspricht. Der Speicher war also mittlerweile deutlich zu klein geworden. Hinzu kommt, dass sich viele bau-, maschinen- und betriebstechnische und auch hygienische Anforderungen an einen Trinkwasserspeicher im Laufe der letzten 50 Jahre geändert haben. Die EnBW hat sich deshalb dafür entschieden, mit dem Neubau des Hochbehälters Jahnstraße allen diesen Forderungen nachzukommen.

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