Solarpark mit einer Fläche von 101.000 m² in Leutkirch eröffnet

Leutkirch. Im Beisein des Vertreters des Landes Baden-Württembergs, Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, wurde heute ein Solarpark mit einer Fläche von über 16 Fußballfeldern (101.000 Quadratmeter) offiziell in Betrieb genommen. Hauptgesellschafter des Solarparks sind der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW), die Stadt Leutkirch, die Energiegenossenschaft Leutkirch eG sowie die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Mit einer installierten Leistung von rund fünf Megawatt soll der Solarpark rund fünf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr aus erneuerbarer Energie erzeugen. Damit versorgt der Solarpark rund 1.500 Haushalte mit Solar-Strom und spart jährlich 2.800 Tonnen CO2 ein.

Der Solarpark wurde von der EnBW im Rahmen des Pilotprojekts „Nachhaltige Stadt Leutkirch“ errichtet und zum Jahreswechsel für den Regelbetrieb ans Netz angeschlossen. Insgesamt wurden rund zehn Millionen Euro investiert. Über die Energiegenossenschaft Leutkirch eG können Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leutkirch Anteile am Solarpark erwerben.

Bereits im Vorfeld der Einweihung lobte Umweltminister Franz Untersteller das Projekt als vorbildlich: „Die Landesregierung baut bei ihren Ausbauzielen für die Nutzung erneuerbarer Energien insbesondere auch auf das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen im Land. Das Projekt „Nachhaltige Stadt Leutkirch“ ist insofern auch ein Pilotprojekt für den Umbau der Energieversorgung hin zu effektiveren und umweltschonenden Technologien und entspricht genau dem Dialogverständnis der Landesregierung, die Bürgerinnen und Bürger hierbei mitzunehmen. Der Solarpark in Leutkirch-Haid ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, die Bevölkerung beim dringend erforderlichen Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien zu beteiligen.“

EnBW Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis betont: „Der Solarpark ist ein weiterer Meilenstein Richtung nachhaltige Energieversorgung vor Ort und zeigt, dass wir die erneuerbaren Energien in unserer Heimatregion Baden-Württemberg ausbauen. Und die EnBW unterstützt im Pilotprojekt „Nachhaltige Stadt“ die Kommune Leutkirch auf ihrem Weg in die dezentrale und effiziente Energieversorgung. Gemeinsam mit Partnern bauen wir an der Energiewende – konkret und unter Einbindung der Bevölkerung. Auch deswegen hat Leutkirch „Modellcharakter.““

Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle unterstreicht: „Die Energiewende bietet eine große Chance für ländliche Räume. Die dezentrale Energieversorgung mit einem großen Anteil erneuerbarer Energien ist sehr positiv für die Umwelt und bringt Wertschöpfung vor Ort. Ökologie und Ökonomie werden in Einklang gebracht und neue Einkommensmöglichkeiten im ländlichen Raum geschaffen. Das ist für mich ein Paradebeispiel für eine nachhaltige Entwicklung.“

OEW-Geschäftsführererin Barbara Endriss ist sicher: "Die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg in ein neues Energiezeitalter hier in Leutkirch. Diesem werden hoffentlich noch viele weitere folgen. Die Herausforderungen sind enorm, aber gemeinsam werden wir sie meistern."

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Energiegenossenschaft Leutkirch eG, Michael Krumböck, erläutert: „Über Darlehen an die Energiegenossenschaft Leutkirch bekommen Bürgerinnen und Bürger aus Leutkirch und der Umgebung die Möglichkeit, Geld in den Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbarer Energie zu investieren und in der Folge auch vom Ertrag zu profitieren. Eine solche regionale Investition verbessert die Akzeptanz von Energieerzeugungsanlagen und wird zukünftig zu einem entscheidenden Faktor beim weiteren Ausbau der Nutzung der erneuerbaren Energien in der Region.“

Mehr Infos zum Gesamtprojekt auf der nächsten Seite der Pressemitteilung sowie unter www.nachhaltige-stadt-leutkirch.de oder www.enbw.com/leutkirch.

Ansprechpartner für Presserückfragen:

Für die Stadt Leutkirch:
Thomas Stupka
07561 87-146
thomas.stupka@leutkirch.de

Für die EnBW Energie Baden-Württemberg AG:
Unternehmenskommunikation
0721 63-14320
presse@enbw.com

Hintergrundinfos zum Pilotprojekt „Nachhaltige Stadt Leutkirch“

Das Gesamtprojekt:

Weit im Süden der Republik ist auf Initiative der EnBW Energie Baden-Württemberg AG ein Pilotprojekt angelaufen, das die nachhaltige Energiegewinnung in den Mittelpunkt stellt. Die Bürger der 22.000-Einwohner-Stadt Leutkirch im Allgäu entwickeln gemeinsam mit der EnBW ein Energieversorgungskonzept für die Kommune. Bedingung: Die Energiepreise sollen bezahlbar und die Versorgung zuverlässig bleiben. Begleitet wird das Projekt vom Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) sowie der Hochschule Biberach. Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gefördert. Als förderungswürdig gilt auch die intensive Bürgerbeteiligung im Rahmen eines Leitbildprozess. So hat der Leutkircher Gemeinderat einer umfangreichen Beteiligung von Bürgern, Vereinen und Institutionen am Projekt „Nachhaltige Stadt" zugestimmt. Insgesamt 75 ausgewählte Bürger, davon 60 statistisch, repräsentativ per Zufall ausgewählt und 15 Vertreter von örtlichen Institutionen und Verbänden, nehmen an den Workshops teil. Das in den Workshops mit Experten entwickelte Leitbild soll im Sommer 2012 vom Gemeinderat bestätigt und verabschiedet werden. Den Projektpartnern ist hierbei der kontinuierliche Meinungsbildungsprozess und Austausch mit den Einwohnern ein wichtiges Anliegen. Ergänzt wird die inhaltliche Einbringung um finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten. So können sich Bürger über die Energiegenossenschaft Leutkirch eG am neuen Solarpark beteiligen.

Technische Daten zum Solarpark im Pilotprojekt „Nachhaltigen Stadt Leutkirch“:

• Nennleistung: 5 Megawatt (MW)
• Ertrag: 5 Millionen Kilowattstunden (kWh) jährlich
• Versorgung: 1.500 Haushalte
• CO2-Einsparung: 2.800 Tonnen
• Komponenten: 20.080 polykristalline Module des Herstellers Yingli
• 6 Zentralwechselrichter des Herstellers SMA

Angaben zum Baufortschritt:

• Baustart: Mitte November
• Inbetriebnahme: Ende 2011

Ausführende Unternehmen:

• Bauherr: EnBW Erneuerbare Energien GmbH
• Ausführung: Bauunternehmen Alpine-Energie aus Biberach

Standort und Größe:

• Lage: Parallel zur Bundesautobahn A96
• Größe: 101.000 Quadratmeter
• Untergrund: ehemals Kiesgrube (Konversionsfläche)