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EnBW nimmt Standort-Abfalllager in Philippsburg in Betrieb und übergibt es an die staatliche BGZ

Übergabe ist gesetzlich vorgesehen und Teil der Neuordnung der kerntechnischen Entsorgung in Deutschland
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Philippsburg. Die EnBW hat das auf dem Kraftwerksgelände in Philippsburg neu errichtete Standort-Abfalllager (SAL) in Betrieb genommen und heute (14. April 2020) an die staatliche Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben. Das Standort-Abfalllager ist eine Einrichtung, die die EnBW ergänzend zu einem Reststoffbearbeitungszentrum (RBZ) als Infrastruktur für den Rückbau der Kernkraftwerke in Philippsburg aufgebaut hat. Der Gebäudekomplex ist ein wichtiger Baustein in der für den Rückbau erforderlichen Logistik- und Entsorgungskette und damit Teil der Rückbau-Strategie der EnBW.

Im sogenannten „Entsorgungsübergangsgesetz“ ist vorgesehen, dass in Deutschland Zwischenlager wie das SAL im Rahmen der Neuordnung der kerntechnischen Entsorgung an die staatliche BGZ übergeben werden. In diesem gesetzlichen Kontext wurden von der EnBW in der Vergangenheit bereits die Standort-Zwischenlager in Philippsburg und Neckarwest¬heim sowie das Standort-Abfalllager in Obrigheim an die BGZ übergeben. Die Standort-Abfalllager sind für die vorübergehende Lagerung von schwach- bis mittelaktiven Abfällen aus Betrieb und Rückbau der EnBW-Kernkraftwerke vorgesehen, während in den Standort-Zwischenlagern verbrauchte Brennelemente dieser Kernkraftwerke aufbewahrt werden. Die Lagerung findet insgesamt solange statt, bis der Staat für die jeweilige Abfallkategorie ein Endlager in Betrieb genommen hat.

Das Reststoffbearbeitungszentrum wird auch zukünftig von der EnBW betrieben

Reststoffbearbeitungszentrum (RBZ) und Standort-Abfalllager (SAL) in Philippsburg sind zwei voneinander getrennte Gebäude und Einrichtungen. Sie wurden zugunsten eines effizienten und ressourcenschonenden Rückbaus errichtet. Im Reststoffbearbeitungszentrum werden zukünftig Stoffe aus dem Rückbau der beiden Kernkraftwerke des Standortes so bearbeitet, dass das Volumen radioaktiver Abfälle auf ein Minimum reduziert wird. Gleichzeitig erhöht sich durch die Bearbeitung der Anteil der Wertstoffe, die wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden können. Damit setzt die EnBW auch Vorgaben aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz um, denn die Reststoffbearbeitung dient dem nachhaltigen Wirtschaften und der Schonung von Ressourcen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Rückbau-bedingte Transporte auf ein Minimum reduziert werden können. Die Inbetriebnahmephase des RBZ in Philippsburg dauert derzeit noch an. Diese Einrichtung wird dann auch zukünftig von der EnBW betrieben und dient ausschließlich dem Rückbau der EnBW-Kernkraftwerke. Eine Nutzung für Dritte ist nicht vorgesehen und wurde auch nicht beantragt.

Die nach der Reststoffbearbeitung verbleibenden radioaktiven Abfälle fallen in die Kategorie schwach- bis mittelaktiv. Solange das vom Staat für diese Abfälle vorgesehene Endlager Schacht Konrad noch nicht in Betrieb genommen ist, muss eine geeignete, sichere Zwischenlagerung erfolgen. Hierfür ist das Standort-Abfalllager vorgesehen.

Die Bauarbeiten für RBZ und SAL hatten im Jahr 2016 begonnen. Nach der erfolgreichen Errichtung der Gebäude und dem Einbau der maschinentechnischen Ausstattung begann im vergangenen Jahr die Inbetriebnahmephase. In dieser Phase werden die verschiedenen, in den Gebäuden installierten technischen Einrichtungen nacheinander in Betrieb genommen und danach jeweils auf Basis von Unterlagen, die zuvor durch unabhängige Gutachter freigegeben worden waren, gründlich überprüft. Hierbei wird nicht nur die ordnungsgemäße Funktion geprüft, sondern auch das Zusammenspiel dieser technischen Einrichtungen miteinander. Dies wird ebenfalls durch unabhängige Gutachter sowie durch die zuständigen Behörden intensiv begleitet. Nach Abschluss dieser Phase im SAL hat das Umwelt¬ministerium Baden-Württemberg seine Zustimmung zur Aufnahme des Betriebs erteilt.

„Wir sind stolz darauf, die Inbetriebnahme des SAL in Philippsburg auch unter zuletzt erschwerten Bedingungen trotzdem sicher und verantwortungsbewusst erreicht zu haben. Das ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Rückbau-Logistik“, sagt Jörg Michels, Chef der EnBW-Kernkraftsparte. „Nun arbeiten wir daran, trotz der Einschränkungen, die sich aus der Coronavirus-Pandemie ergeben, im laufenden Jahr auch das Reststoffbearbeitungszentrum in Philippsburg sowie den nahezu identischen Gebäudekomplex in Neckarwestheim in Betrieb nehmen zu können. Aber auch hier gilt unser Grundsatz Sicherheit vor Schnelligkeit. Und der wegen der Pandemie zusätzlich erforderliche Gesundheitsschutz ist ganz klar Teil der Sicherheit.“

Alle EnBW-Kernkraftwerke sind in den Rückbauprozess eingebunden

Vier der fünf EnBW-Kernkraftwerke befinden sich bereits im Rückbau: das Kernkraftwerk Obrigheim, der Block I in Neckarwestheim sowie beide Blöcke in Philippsburg. Für die fünfte Anlage – den Block II in Neckarwestheim – hat die EnBW den Rückbau frühzeitig beantragt, so dass damit möglichst unmittelbar nach der Abschaltung dieser Anlage begonnen werden kann. Der Block II in Neckarwestheim darf noch maximal bis Ende 2022 Strom produzieren.

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