Trinkwasserpreis in Stuttgart steigt zum Jahreswechsel leicht an
Stuttgart. Vor dem Hintergrund steigender Wasserbezugskosten hebt die EnBW den Trinkwasserpreis in Stuttgart zum 1. Januar 2016 leicht um 1,1 Prozent an. Dabei kommt erstmals die im Juli mit der Landeskartellbehörde vereinbarte Preisformel zum Tragen.
Konkret kostet der Kubikmeter Wasser (1.000 Liter) künftig 2,589 Euro brutto und damit knapp drei Cent mehr als bisher. Der Bereitstellungspreis steigt um den gleichen Prozentsatz. Für einen typischen Haushalt mit rund 150 Kubikmetern Wasserverbrauch im Jahr bedeutet dies unter dem Strich eine Mehrbelastung von rund 40 Cent im Monat. „Durch den Vergleich mit der Kartellbehörde haben wir für uns und unsere Kunden Sicherheit über den Trinkwasserpreis bekommen – gerade auch für die nächsten Jahre. Die jetzige Preiserhöhung ist deshalb transparent und einfach nachzuvollziehen“, betonte Dr. Christoph Müller, Geschäftsführer der Netze BW GmbH, die für die EnBW das Wassergeschäft verantwortet.
In dem Vergleich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart war eine rückwirkende Preissenkung für die Jahre 2012 bis 2014 vereinbart worden; der aktuell gültige Wasserpreis wurde nicht beanstandet. Zugleich wurde eine Regelung vereinbart, wie die Preise in den kommenden Jahren – nach oben wie nach unten – angepasst werden können: In der Formel sind zu je 15 Prozent die Wasserbezugskosten der beiden großen Zweckverbände und zu 70 Prozent die Inflation der Verbraucherpreise enthalten. Im Vergleich zu 2015 haben sich Bezugskosten um 4,11 Prozent (Landeswasserversorgung) bzw. 0,71 Prozent (Bodenseewasserversorgung) erhöht. Der angewendete Verbraucherpreisindex stieg im Vergleichszeitraum – einschließlich eines vereinbarten Sockels von 0,25 Prozent – um 0,53 Prozent. Auf Basis der oben genannten Formel ergibt sich daraus eine Preisanpassung von 1,1 Prozent. Die Landeskartellbehörde und die Stadt Stuttgart wurden im Vorfeld informiert. Die Rückzahlungen an die Kunden für die Jahre 2012 bis 2014 sind unterdessen weitestgehend abgeschlossen.
Info
Mangels eigener Trinkwasservorkommen bezieht Stuttgart pro Jahr rund 42 Milliarden Liter Wasser von zwei Zweckverbänden; je etwa zur Hälfte von der Bodenseewasserversorgung (BWV) und der Landeswasserversorgung (LWV). Allein die Einwohner der Landeshaupstadt verbrauchen statistisch pro Kopf und Tag rund 128 Liter Wasser. Hinzu kommt der Verbrauch von Industrie und Infrastruktur.
Stellv. Leiter Unternehmens- und Ressortkommunikation