Wohnzimmer von Frosch und Molch wird renoviert
Rosenberg. Bagger rücken im Gemeindewald Rosenberg an, um den dortigen kleinen Waldweiher gründlich vom Schlamm zu befreien. Der Weiher diente in früheren Zeiten zur Bewässerung einer Saatschule. Bereits vor sieben Jahren wurde im Zuge einer Auflichtungsmaßnahme des dortigen Waldbestandes das seinerzeit völlig verschlammte und zugewachsene Gewässer ausgebaggert. Mit Erfolg: Die landesweite Artenkartierung ‚Amphibien und Reptilien‘ von 2014 listet neben Beständen von Grasfrosch sowie Berg- und Teichmolchen auch Springfrösche und Kammmolche auf. Letztere befinden sich beide auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten Baden-Württembergs. In der Zwischenzeit ist der Weiher allerdings bis auf einen kleinen Bereich im Südteil fast komplett wieder verschlammt. Die heute anlaufende Maßnahme soll dafür sorgen, die Molch- und Froschpopulation zu erhalten. Möglich macht es das EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“, das die Aktion wesentlich mitfinanziert.
„Um das Gewässer als Kammmolchlaichplatz zu erhalten, ist eine Entschlammungsaktion dringend notwendig. Neben dem Kammmolch kommen noch Grasfrosch, Springfrosch, Bergmolch, Teichmolch und Erdkröte vor. Auch diese Arten profitieren von der Maßnahme“, erläutert Revierleiter Christof Hilgers die konzertierte Aktion der Gemeinde Rosenberg, der Forstbetriebsleitung Adelsheim, der LUBW und der EnBW. „Eine intakte Natur sorgt für ein lebenswertes Umfeld und trägt wesentlich zur Steigerung des Erholungswertes in unserer Gemeinde bei“, ergänzt Bürgermeister Gerhard Baar und dankt der EnBW für ihr Engagement.
Seit 2011 unterstützt die EnBW mit ihrem Förderprogramm, das der Energieversorger gemeinsam mit der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz ins Leben gerufen haben, verschiedene Amphibienschutzprojekte im Land. Mit diesem bislang einzigen von einem Unternehmen ins Leben gerufene landesweite Förderprogramm des 111-Artenkorbs konnten bisher 74 Amphibienschutzprojekte erfolgreich umgesetzt werden. „Der große Erfolg der durchgeführten Maßnahmen und Projekte spornt an, weiterzumachen. Deshalb hat die EnBW das Förderprogramm gemeinsam mit der LUBW dieses Jahr sogar um den Bereich Reptilienschutz erweitert. Gerade in Baden-Württemberg, wo fast alle der in Deutschland lebenden Amphibien- und Reptilienarten vorkommen – viele von ihnen stehen auf der „Roten Liste“ - ist dies eine sinnvolle Weiterentwicklung des Förderprogramms“, so Ricardo Plagemann vom Bereich Umwelt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. In diesem Herbst werden weitere 17 neue Projekte zum Schutz von Amphipien und Reptilien unterstützt.
„Das EnBW-Förderprogramm zeigt eindrücklich, wie durch das gemeinsame Engagement verschiedenster Partner attraktive Lebensräume geschaffen werden können, die einen nachhaltigen Beitrag zum Artenschutz liefern“, erklärt EnBW-Kommunalberater Bernhard Ries.